Rette die Welt. Aleksey Igudesman
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• einen Monat der Gedichte
• einen Monat der Rezepte
• einen Monat des Tanzes
• ein neuer Tanz-Move pro Tag
• einen Monat der Parks (du gehst jeden Tag in einen Park, hast Termine in einem Park, erkundest einen neuen Park, joggst oder machst ein Picknick im Park)
• ein Plastilin-Modell pro Tag
• ein Origami pro Tag
(trag deine eigenen Vorschläge ein)
• falls du dich selbst überhaupt nicht als Künstler siehst (glaub mir, du liegst damit falsch, sofern du zur Spezies homo sapiens gehörst), dann kannst du jeden Tag eine Idee aufschreiben, wie du deine Arbeit verbessern kannst,
• oder deinen Tag,
• oder dein Leben.
Alternativ dazu kannst du auch einfach täglich eine Seite Tagebuch schreiben. Aber wenn du das tust, versuch dabei in die Tiefe zu gehen.
Tiefer als „Ich bin aufgewacht und auf die Toilette gegangen”. Das kannst du auch schreiben, aber gib mir einfach ein bisschen mehr.
Gib mir: „Ich bin heute grundlos mit einem Gefühl der Erregung aufgewacht.
Das könnte daran liegen, dass ich dringend auf die Toilette musste.
Die Erleichterung danach war mindestens so groß, wie nachdem ich unlängst diesen großen Auftrag erledigt hatte. Gibt es eine Parallele zwischen dem, was ich tue, und dem Gang auf die Toilette? Anscheinend schon.”
Oder so etwas in der Art. Bau es aus.
Kreativität kann aus einer einfachen Idee bestehen. Diese Idee aber von allen verschiedenen Seiten zu erforschen und ihre Vielfalt und Schönheit zu sehen (sogar, wenn du dafür auf die Toilette gehen musst), darin liegt das Magische.
Und Kreativität ist die Magie des Lebens.
SEI EIN SUPERHELD DER SCHLECHTEN IDEEN
Genauso wichtig wie gute Ideen sind schlechte Ideen. Schlechte Ideen, wenn sie respektvoll behandelt werden, können zu guten oder großartigen Ideen werden. Eine schlechte Idee sollte angeschaut und geprüft werden, genauso wie eine gute Idee bewässert werden sollte, bis sie blüht. Wenn du nach einer guten Idee suchst, die Quelle der Inspiration aber gerade nicht „sprudelt”, versuch nach einer schlechten Idee zu suchen. Normalerweise ist es einfacher, eine schlechte Idee zu haben.
Vergiss nicht, dass Kreativität ein Prozess ist, eine Art zu denken und zu fühlen. Deswegen muss man die kreativen Säfte zum Fließen bringen. Indem du dir eine schlechte Idee ausdenkst, erreichst du folgende Dinge: Du schaltest deinen kreativen Denkprozess ein, sobald dein Gehirn schlechte Ideen hervorbringen muss. Vielleicht hast du sogar Spaß dabei. In jedem Fall fällt der Druck weg, da du ja nicht jede schlechte Idee, die dir einfällt, umsetzen musst. Außerdem startest du den wichtigen Eliminationsprozess. Der Prozess des Verwerfens von Ideen, die nicht funktionieren werden, ist der Schlüssel zu der für dein Vorhaben passenden, guten Idee.
Hier einige schlechte Ideen von großartigen Erfindern:
1. Ein Schaf mit sechs Nippeln.
Die Idee stammt von Alexander Graham Bell, der das Telefon erfunden hat.
2. Eine Geisterjäger-Maschine.
Diese „tolle Idee” war von Thomas Edison, dem Erfinder der Glühbirne.
3. Nicht lesen.
Sokrates und andere griechische Philosophen glaubten, dass Lesen die Erinnerung schwächen und die Leute langweiliger machen würde.
Hier einige meiner eigenen schlechten Ideen:
1. Ein Klavierstuhl, der gleichzeitig als Toilette fungiert. Ich könnte so viel Zeit sparen und mein Geschäft erledigen, während ich mein Geschäft erledige. (Da ich Pianist bin, ist es ein Klavier-Stuhl, aber es könnte genauso gut eine andere Art von Sessel sein.)
2. Ein Ordnungssystem für Spam-Mails, welches sie in verschiedene Kategorien sortiert und alphabetisch ordnet.
3. Der Rain-Man-Zähler – eine App, die scannt und zählt, wie viele Zahnstocher oder Streichhölzer vorhanden sind, wenn diese auf den Boden fallen.
Jetzt denk du dir ein paar schlechte Ideen aus:
SCHENKSCHLECHTEN IDEEN ZEIT UND VERTRAUEN
Warte! Mach langsam! Verwirf eine schlechte Idee nicht so schnell.
Bist du sicher, dass es eine schlechte Idee ist? Warum bist du dir da so sicher?
Und was, wenn es die schlechte Idee von jemand anderem wäre? Vielleicht siehst nur du nicht, dass es eine gute Idee ist.
Vielleicht erscheint dir die Idee nur schlecht, weil du glaubst, dass sie nicht umsetzbar ist. Aber kannst du dir vorstellen, dass es doch eine gute Idee sein könnte? Kann es sein, dass diese schlechte Idee, mit der du konfrontiert bist, in Wirklichkeit eine gute Idee ist, die lediglich Menschen braucht, die sie verstehen und für andere nützlich machen können?
Wenn wir mit anderen kreativ zusammenarbeiten und dabei Probleme lösen wollen, dann müssen wir ihnen das Gefühl geben, dass ihre Idee nicht sofort beurteilt wird. Menschen sind gehemmt, wenn sie den Eindruck haben, beurteilt oder ausgelacht zu werden. Wenn man eine Idee sofort abschießt, dann wirkt das wie ein Verhütungsmittel gegen Kreativität.
Versuche dem Impuls, jemandem zu widersprechen, zu widerstehen und vermeide es, Dinge wie „Nein”, „Das ist furchtbar”, „Ich hasse das” und „Was für eine dumme Idee” zu sagen. Probier stattdessen, positiv und ermutigend zu sein, aber auch bescheiden in Bezug auf deine eigenen Ideen. Schaff eine Atmosphäre, in der alles möglich ist, ein Paradies, in dem keine Idee schlecht ist. Erzeuge ein Umfeld zügelloser Freiheit.
Mag sein, dass du hundert brillante Ideen hast, aber vielleicht hat dein Partner zu einer davon genau das Körnchen, das dir fehlt. Wenn du die Ideen oder die Leute, die sie haben, im Keim erstickst, wirst du dein Problem nicht lösen können. Hör also immer zu. Sei immer dankbar. Und hör nie auf,