Mehr ausbrüten, weniger gackern. Andreas Müller
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Zusammenspiel von Kompetenzraster und Checklisten
Beispiel Checklisten
Die Formulierungen in den Kompetenzrastern sind – auch aus Platzgründen — manchmal etwas allgemein gehalten. Deshalb werden sie in Form von Checklisten ausdifferenziert. Im Kompetenzraster heißt es beispielsweise: »Ich kann mich in Alltagssituationen verständigen.« In der entsprechenden Checkliste wird ausgeführt, was darunter alles zu verstehen ist. Zum Beispiel: »Ich kann nach dem Weg fragen.« »Ich kann mich und meine Familie vorstellen.« »Ich kann eine Fahrkarte kaufen«. Und so weiter. Checklisten operationalisieren die Kompetenzraster.
Beispiel Roadmaps
Lernen ist ein Ausflug in unbekanntes Gelände. Da ist es hilfreich, eine Landkarte oder eine Wegskizze dabei zu haben. Roadmapping versteht sich als Methode, die relevanten Lernziele (zum Beispiel aus der Checkliste) in die grafische Form einer Karte – eben einer Roadmap – umzugestalten. Sie zeigt – in Analogie zu einer Straßenkarte – mögliche Wege von einem Ausgangspunkt zu einem Ziel. Lernende verbalisieren das, was für sie an einem bestimmten Thema wichtig, bedeutsam, relevant ist. Und dann zeichnen sie den Weg dorthin auf. Er enthält beispielsweise Meilensteine, Aufenthaltsorte, Abstecher, Verbindungen zu anderen Themen, mögliche Hindernisse. In jedem Fall ist die Roadmap ausgestaltet mit kleinen Skizzen, mit Symbolen, allenfalls mit Fotos. Die emotionale Auseinandersetzung mit der unmittelbaren Lernzukunft dient der Volition und erhöht die Eintretens- und Erfolgswahrscheinlichkeit. Roadmaps können erstellt werden für einzelne Themenbereiche oder Zeitabschnitte. Großformatig können sie aber auch fortlaufend die Verbindung zwischen Herkunft und Zukunft visualisieren.
Beispiel Indikatorenlisten
Wenn es weniger um fachliche als vielmehr um soziale oder personale Kompetenzen geht, können auch Indikatorenlisten als Orientierungsinstrumente dienen. Indikatorenlisten beschreiben, woran man etwas erkennen kann. Also: Woran lässt sich beispielsweise »Beharrlichkeit« erkennen? Oder »Einfühlungsvermögen«? Oder »Integrationsfähigkeit«? Auch und gerade bei solchen Anschlusskompetenzen müssen alle Beteiligten sich im Klaren darüber sein, wer was darunter versteht. Und ob wirklich alle vom Gleichen sprechen, wenn sie vom Gleichen sprechen.
Die Indikatorenlisten können ergänzt werden durch eine Zehnerskala. Diese Skala gibt den Lernenden die Möglichkeit, sich selber einzuschätzen. Und sie gibt die Möglichkeit für Fremdbeurteilungen, sei es durch LernCoaches, durch Mitlernende oder durch Drittpersonen außerhalb der Schule. Die Gemeinsamkeiten und mehr noch die Unterschiede solcher Selbst- und Fremdeinschätzungen kommen einer lösungsorientierten Förderdiagnose gleich: Wo stehe ich? Wohin will ich? Was brauche ich dazu?
Beispiel Advance Organizer
Der Advance Organizer bildet Ankerpunkte für das Verstehen. Das bedeutet: Er versteht sich als Orientierungshilfe, als Vorspann, der das Denken organisieren hilft. Wörtlich: Vorausorganisator. Der Einstieg in ein Thema, in eine Arbeit, beginnt damit, gedankliche Andockstellen zu schaffen (Lernende selber) oder zur Verfügung zu stellen (Lehrkraft*). Es handelt sich um die Dinge, die bereits bekannt sind (Vorwissen) und/oder um Inhalte, um die es gehen wird und über die es mehr zu erfahren gilt (leitende Fragestellungen). Die Elemente des Advance Organizers sind Bilder, Grafiken, Schlüsselbegriffe, kurze Texte. Sie werden grafisch zu einem Gedankengerüst zusammengefügt (Müller/Noirjean 2007).
Advance Organizers sind während des gesamten Themas sichtbar. Oder noch besser: Sie dienen den Lernenden als Notizvorlage: Neue Informationen und Erkenntnisse werden laufend ergänzt. Der Advance Organizer entwickelt sich auf diese Weise permanent weiter. Zahlreiche Studien haben deutlich gezeigt, dass sich der Einsatz von Advance Organizers durchwegs positiv auf das Lernverhalten und die Lernleistungen auswirkt, speziell bei Lernenden, deren Vorkenntnisse als gering und deren Lernkompetenz als niedrig eingestuft wurde (Wahl 2006).
Advance Organizer zum Thema ›Lehrer‹
5 | In der Schweiz ist die Sechs die höchste Schulnote. |
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