Tu es einfach und glaub daran. Thomas Brezina
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Auch in meinem Verhalten kann ich die kleine Welt, die sich in einem Radius von vielleicht hundert Metern rund um mich abspielt, so beeinflussen, dass sie so aussieht, wie ich sie mir vorstelle.
Diese Einstellung kann sich in tausend Kleinigkeiten ausdrücken, zum Beispiel in der Ansage auf der Mobilbox meines Handys. Meine eigene Mobilbox sagt: »Guten Tag. Wenn Sie mir etwas besonders Erfreuliches mitzuteilen haben, sprechen Sie jetzt, sonst legen Sie bitte wieder auf.«
Natürlich lacht jeder zunächst einmal darüber. Aber meiner Erfahrung nach dränge ich damit doch jeden dazu, die Nachricht, die er mir hinterlassen möchte, positiv zu formulieren. Die Leute tun das dann auch.
Natürlich betrifft das auch die Art und Weise, wie ich mich kleide, und auch dafür ist nicht viel Geld nötig. Viel wichtiger ist es, Kleidung zu finden, die mir beim Tragen ein wirklich gutes Gefühl gibt, in der ich den Eindruck habe, ich selbst zu sein, und das durch die Kleidung auch nach außen zu transportieren.
Warum ich glaube, dass das alles so wichtig ist? Weil ich überzeugt davon bin, dass es eine ungeheure Strahlkraft hat.
Ja, wir können die Welt verändern.
Und zwar am einfachsten, indem wir unsere kleine, persönliche Welt in allen Aspekten so gestalten, dass es eine Welt ist, in der wir uns sehr wohl fühlen und in die andere gerne zu Besuch kommen.
»Bei dir ist es aber schön … Immer wenn ich dich sehe, fühle ich mich wohl, weil …« Das sind Formulierungen, an denen wir erkennen können, dass unsere kleine Welt auf andere eine positive Wirkung ausübt.
Die Menschen, die mit uns in Kontakt treten, tragen diese Schwingungen weiter wie die Ameisen einen aufgenommenen Duftstoff. Vielleicht überlegen sie sich sogar: Eigentlich möchte ich das auch so machen, eigentlich würde ich auch gerne so leben. Oder es bringt mich auf die Idee, wie ich das gerne für mich hätte. Schon bildet sich wieder eine Zelle, deren Wirkung wieder auf viele andere Menschen ausstrahlen kann. Wie die Waben in einem Bienenstock kann so etwas entstehen, das größer und größer wird und schließlich eine spürbar positive Wirkung auf die gar nicht so kleine Welt ausübt, die wir alle gemeinsam haben.
Muss das immer so große Kreise ziehen? Nein, muss es nicht. Es reicht auch schon, wenn nur wir selber mit unserer kleinen Welt Freude haben, auch das ist schon viel. Es ist auf jeden Fall besser, als so zu leben, wie wir es eigentlich nicht wollen, an uns herumzumäkeln und gleichzeitig noch unglücklich zu sein im Wissen, auf den großen Weltlauf keinen Einfluss nehmen zu können.
»Wenn du die Welt verändern willst, verändere dich selbst«, das hat schon Mahatma Gandhi gesagt. Das mindert überhaupt nicht den Respekt für die Menschen, die es sich zum Ziel setzen, die Welt möglichst direkt und sofort zu verändern, große Bewegungen in die Welt zu setzen. Aber auch sie fangen oft bei sich selbst an. Sie machen sich zu einem Beispiel, das andere inspiriert. Daraus springt der Funke auf so viele andere über.
Wichtig:
Die kleine Welt, die ich meine, ist keine Flucht ins Private oder neues Biedermeier. Es geht darum, bei euch selbst ANZUFANGEN und nicht daran zu verzweifeln, dass ihr an der großen, weiten Welt und »der Gesellschaft« nichts ändern könnt.
Noch wichtiger:
Am Bau seiner kleinen Welt zu arbeiten, heißt auch nicht, neurotisch darauf zu achten, dass alles perfekt ist, um es anderen präsentieren zu können. Es geht darum, euch eine Umgebung aufzubauen, die Kraft und ein gutes Lebensgefühl gibt. Diese Freude, das Wohlbehagen und eure Leidenschaft dabei, strahlt heller als tausend Theorien.
Ein Leuchtfeuer an eigener Lebensfreude zu schaffen, indem wir uns unsere kleine Welt bauen, ist die beste Möglichkeit, die wir haben, auf andere positiv einzuwirken. Und es macht auch noch glücklich.
Welche vier Worte für mich alles leichter und schöner machen
Es gibt vier Worte, die mein Leben verändert haben. Ich habe sie als Schild auf meinem Schreibtisch, in meinem Handy als Erinnerung und sogar auf einem Schlüsselanhänger eingraviert.
Die vier Worte helfen mir, wenn es schwierig wird. Sie helfen mir, wenn es laut wird, weil ich eine Baustelle vor dem Haus habe. Sie helfen mir, wenn mich etwas schrecklich aufregt. Sie helfen mir, wenn wir etwas wehtut. Sie helfen mir, wenn ich etwas nicht erwarten kann und deshalb sehr ungeduldig bin. Sie helfen mir einfach in allen Lebenslagen.
Diese vier Worte helfen mir aber nicht nur bei Schwierigkeiten, oh nein. Diese vier Worte machen auch alles Schöne noch viel, viel schöner.
Wie diese vier Worte lauten?
Auch das geht vorbei.
Jetzt denkt sich mancher sicher: »Spinnt der?! Das soll so großartig sein? Diese vier Worte sollen Wunder bewirken?«
Ja. Mehr ist es nicht:
Auch das geht vorbei.
Was diese vier Worte können, möchte ich an einem Beispiel erklären. Es geht darin um meinen kleinen Hund Joppy. Vor einiger Zeit habe ich beschlossen, dass ich gerne wieder einen Hund in meinem Leben haben möchte. Wenn ich daran gedacht habe, habe ich mir einen sehr lieben und lustigen Hund vorgestellt, der ein richtiger Kumpel ist, eine starke Persönlichkeit hat, mich mit seiner Lebendigkeit jeden Tag herausfordert und vor allem gesund ist.
Daran habe ich ganz fest gedacht, und – das Leben hat mich zu einem Jack-Russell-Welpen aus einer sehr, sehr guten Zucht geführt. Dort wird ganz besonders auf Charakter und Gesundheit der Hunde geachtet. Ich habe mir dort aus einem Wurf einen Welpen ausgesucht, den ich mit neun Wochen mit nach Hause nehmen durfte, und habe ihn »Joppy« getauft. Unglaublich wie süß so ein kleiner Welpe sein kann, der am Anfang kaum größer als zwei Hände ist.
Der kleine Kerl hat mich und meinen Mann Ivo zum Lachen gebracht, uns unterhalten – und er hat uns in die totale Verzweiflung getrieben. Ein Welpe ist nämlich nicht nur süß. Ein Welpe weckt dich auch zwei- bis dreimal pro Nacht auf, weil er hinaus muss. Dann musste ich ihn nehmen und im Pyjama mit ihm in den tief verschneiten, eiskalten Garten vor unserem Haus hinausstapfen, damit er sein Geschäft erledigen konnte. Danach wieder zurück ins Haus und schnell unter die Bettdecke, nur um drei Stunden später von Joppys Jammergeräuschen geweckt zu werden, weil er schon wieder musste …
So ging das Nacht für Nacht für Nacht, bis mein Schlafmangel gefährlich anwuchs und sich in Missmut verwandelte.
Joppy hingegen war natürlich nach wie vor lustig. Nur manchmal bedeutete das Lustigsein, dass er in der Wohnung herumsauste, die Lammfelle von den Sesseln beim Esstisch fetzte, zur Zimmertanne raste, um ihr die Äste herunterzureißen und wenige Sekunden später schon beim Zimmerbrunnen war, um daraus zu trinken, und von dort direkt zu den Stuhlbeinen zu sprinten, um sie abzunagen.
Es hat mich einfach wahnsinnig gemacht. Außerdem ist Joppy trotz vieler Versuche lange Zeit nicht sauber geworden. Er hat einfach nicht kapiert, dass das Haus keine Toilette ist und dass er sein Geschäft im Freien erledigen soll.
Jede