Tu es einfach und glaub daran. Thomas Brezina
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Was tue ich dann? Gebe ich auf, verzweifle ich?
(Ja, ich verzweifle manchmal.)
Aber ich gebe nicht auf!
Stattdessen setze ich mir ein Tagesziel, eines, das wirklich erreichbar ist.
Bei mir sind das am Anfang eines Buches zum Beispiel 2.000 bis 2.500 Wörter, die ich an einem Tag schreiben möchte. Wenn ich in der Geschichte dann schon fortgeschritten bin, steigere ich dieses Ziel auf 3.500, 4.500, ja manchmal sogar 5.000 Wörter, die ich mir an einem Tag zu schreiben vornehme. Diese Zahl versuche ich dann auch wirklich einzuhalten.
Unter meinem Tagesziel, das ich auf einem Notizzettel auf meinem Desktop notiere, steht aber auch die Belohnung, die ich bekomme, wenn ich das Ziel erreicht habe. Das kann alles Mögliche sein: Von einer Folge einer TV-Serie bis zum Essen meiner Lieblingsspeise oder einem kleinen Geschenk, das ich mir dann besorge.
Aber jetzt kommt das Wichtigste: All das dient nur dazu, mich dazu zu bringen, endlich anzufangen. Ich motiviere mich damit, mich wirklich hinzusetzen und mit dem Schreiben zu beginnen. Ist es nicht gut, dann überlege ich mir einfach, was ich besser machen kann, und lösche den misslungenen Teil, ohne lange zu zögern.
Wenn ich dann einmal im Schreiben bin, liegt das Schwerste schon hinter mir. Dann kommt meiner Erfahrung nach irgendwann der Punkt, wo ich in den sogenannten Flow kippe. Auf einmal laufen die Ideen im Hinterkopf von ganz alleine. Dann schreibe und schreibe und schreibe ich.
Zusätzlich gönne ich mir pro Arbeitstag eine Minute, in der ich mir genau vorstelle, wie das fertige Buch am Ende aussehen wird.
Wie wird es aussehen, wie wird es sich gedruckt und gebunden anfühlen, wie wird es riechen? Ich stelle mir den Moment vor, in dem das Buch aus der Druckerei kommt und ich es das erste Mal in meinen Händen halte. Ich stelle mir auch vor, wie Menschen, die das Buch gelesen haben, mir davon erzählen, wie es ihnen gefallen und sie unterhalten hat.
Das tut richtig gut.
Wenn ich mein Tagespensum dann erreicht habe, egal wie groß oder klein es gewesen ist, dann lobe ich mich, und zwar nicht zu knapp. »Hey, das hast du heute richtig gut gemacht. Morgen läuft es sicher wieder genauso.«
Und wenn der Tag aber die totale Pleite war? Dann hole ich tief Luft und sage zu mir selbst: »Okay, auch solche Tage gibt es. Jetzt ist es Zeit hinauszugehen, das Hirn auszuschütteln und auf andere Gedanken zu kommen. Morgen ist ein neuer Tag, an dem es bestimmt besser laufen wird.«
Wichtig:
Meine Erfahrung mit echten Schreibblockaden lautet, dass sie mit Müdigkeit zu tun haben. Der Körper und das Hirn schalten ab, weil es einfach nicht mehr geht. Entspannen, ausruhen, sich etwas Gutes tun und dann wieder versuchen.
Tipps, um die Angst vor dem Anfangen zu überwinden:
Papier und einen Stift zur Hand nehmen, den ihr sehr gerne habt, und dann einfach drauflos schreiben. Ideen notieren. Mindmaps zeichnen. Manches in bunten Farben unterstreichen oder umkreisen. Dieses lockere Schreiben und Notieren löst bei mir so manche Blockade und lässt die Ideen wieder fließen. Außerdem kann die berühmte Angst vor dem weißen Blatt dadurch zum Verschwinden gebracht werden.
Wenn ihr ein Buch oder eine lange Arbeit schreibt, könnt ihr portionieren. Wenn die Textmenge, die ihr schaffen müsst, euch zu groß erscheint, hilft es oft, sie besser zu strukturieren: Überlegt euch, wie viele Kapitel zu welcher Länge ihr benötigt und gebt den Kapiteln Namen sowie eine ganz kurze Inhaltsangabe. Fangt erst mit dem Schreiben an, wenn ihr diese Struktur fertig habt.
Kleine Einheiten sind leichter zu schaffen als große. Bei einem Tagesziel geht es in erster Linie um Regelmäßigkeit. Wenn ihr pro Tag nur 500 Wörter schafft, das aber tagtäglich durchzieht, kommt ihr ebenso ans Ziel. Wichtig ist das tägliche Erfolgserlebnis, wieder ein Stück eurer Arbeit geschafft zu haben.
Die Vorstellung wie sich das fertige Projekt anfühlen wird, wie groß die Freude und die Befriedigung sein werden, sowie das Aufteilen der Arbeit in Etappen und Tagesziele, helfen mir persönlich immer, um in Schreibschwung zu kommen. Euch vielleicht auch?
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