Haiders Schatten. Stefan Petzner

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Haiders Schatten - Stefan Petzner

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      Nach der Auszählung durch unsere »Wahlkommission« war ich klarer Sieger, und Juliane Höfinger wirkte leicht pikiert. Sie dachte anscheinend, sie hätte im Unterricht etwas falsch gemacht, weil alle FPÖ wählten, eine Partei, die für sie offenbar unwählbar war. Niemand meiner Mitschüler gratulierte mir, dem Außenseiter. Mir jedoch reichte das Wissen, endlich einmal gewonnen zu haben. Gegen Klaus. Auch gegen mich selbst. Und für die FPÖ. Es gab ein Gebiet, auf dem ich, nun auch nachweislich, der Beste war.

      Als in der Folge die Entscheidung über meine Zukunft nach Beendigung der Schulpflicht anstand, war Juliane Höfinger die Einzige, die mich dann in ein Oberstufenrealgymnasium schicken wollte. Alle anderen Lehrer sahen mich angesichts meiner bis zum Schluss mäßigen Schulerfolge eher in einem Lehrberuf und rieten meinen Eltern von ihrem Vorhaben ab, mich an eine höhere Schule zu schicken. Doch Höfinger hielt dagegen. »Der Stefan schafft das«, sagte sie meinen Eltern. Sie setzte sich durch und ich konnte im musischen Zweig des Gymnasiums mit neuen Mitschülern neu anfangen.

      Vielleicht war es mein Sieg in der nur für mich so wichtigen »Elefantenrunde«, der mir das Gefühl gab, nicht nur in meinen Träumen, sondern auch im richtigen Leben für etwas gut sein zu können. Jedenfalls vollzog ich in der neuen Schule einen kompletten Wandel. In kürzester Zeit wurde ich von einem schüchternen Außenseiter zu einem aufgeweckten und besonders kommunikativen Jungen. Ich kompensierte jetzt, was ich vier Jahre lang an Freundschaft und Austausch verpasst hatte.

      Ich musste mich zwar mit dem Unterrichtsstoff abmühen, doch jetzt war ich fester Bestandteil einer richtig gut funktionierenden Klassengemeinschaft und entwickelte das Talent, nicht nur meine Mitschüler, sondern auch meine Lehrer mit lausbübischem Charme und einem gewissen ironischen Witz für mich einzunehmen. Mich verblüffte es am Anfang selbst, wie effizient sich diese Instrumente einsetzen ließen. Einmal erklärte ich unserer Englischprofessorin anhand des wenigen, das ich über ein uns zur Lektüre aufgetragenes Theaterstück wusste, dass ich es einfach zu langweilig und die im Stück erzählte Liebesgeschichte viel zu kitschig gefunden hätte, um nach ein paar Seiten weiter zu lesen. »Für so etwas habe ich schlicht keine Zeit. Da mache ich das, was dort steht, doch viel lieber selbst«, sagte ich. Obwohl sie davor alle anderen, die es nicht gelesen hatten, mit einem »Nicht genügend« abgestraft hatte, antwortete sie mir mit einem Lachen. »Du hast recht, Stefan«, sagte sie. »Das Stück ist wirklich mies.« Auf das »Nicht genügend« verzichtete sie.

      In dieser Zeit fing ich auch zu rauchen an, denn wer damals zur coolen Avantgarde der Schule gehören wollte, der hatte sich bei den Rauchern im Raucherhof einzufinden. Die Pausen zwischen den Unterrichtsstunden bedeuteten für mich beinahe schon Strapazen, weil ich längst mit der halben Schule bekannt war, und mit jedem Schüler, dessen Wege ich in den Gängen kreuzte, ein paar Worte wechselte. Ich veränderte mich auch äußerlich. Eben war ich noch blass, etwas pummelig und total out gekleidet gewesen, doch jetzt war ich schlank, sonnengebräunt und achtete sorgfältig auf mein optisches Erscheinen.

      Am Ende war ich der Klassensprecher und schaffte die Matura locker im ersten Anlauf. Das bestätigte mich neuerlich in meinen jungenhaften Vorstellungen vom Politikerdasein. Der Weg zu meinem Traumberuf, den es bisher nur in meiner Phantasie gegeben hatte, schien sich vor mir aufzutun.

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