Mehr ausbrüten, weniger gackern. Andreas Müller

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Mehr ausbrüten, weniger gackern - Andreas Müller LernCoaching

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erfolgreich erleben.

      Denn eben: Zum Erfolg gibt es schlichtweg keine Alternative.

       image aufgepickt

      Was nicht in die Wurzeln geht, geht nicht in die Krone.

      Friedrich Georg Jünger

      Lernrelevante Faktoren

      Lernen und Lernkompetenz – dahinter verbirgt sich ein komplexes Geschehen. Lernen ist immer individuell und persönlich. Und es entzieht sich weitgehend der Fremdsteuerung. Der Mensch lernt selbst und ständig.

      Damit ist klar: Der Komplexität des Lernens ist mit einfachen Strickmustern nicht beizukommen. Jedenfalls nicht nachhaltig. Das gilt auch und gerade für schulisches Lernen. Und dieses schulische Lernen wird mit höherer Wahrscheinlichkeit erfolgreich und Sinn stiftend, wenn es gelingt, das Zusammenspiel der lernrelevanten Faktoren bedürfnisgerecht zu gestalten.

      Lernen lässt sich nicht in Einzelteile zerlegen. Die Erfolgsfaktoren wirken integral durch die Dynamik ihrer Rückkoppelungsprozesse. Aufgabe von LernCoaches ist es deshalb, für ein optimales Zusammenwirken zu sorgen, die sechs lernrelevanten Faktoren im Hinblick auf eine individuelle Erfolgswahrscheinlichkeit möglichst günstig zu beeinflussen.

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      image Orientierung

      Grundlage ist eine transparente und einsichtige Orientierung – quasi eine inhaltliche Landkarte. Es geht darum, zu wissen, was man können könnte. Es geht darum, die Erwartungen abzustecken (Referenzwerte). Und es geht um das Bewusstsein der eigenen Situation.

      imageAuseinandersetzung

      Das Ziel heisst: Verstehen. Aus etwas Fremdem etwas Eigenes machen. Einer Spur folgen und konstruktiv mit Widerständen umgehen. Lernnachweise auf individuellem Herausforderungsniveau sind das Ergebnis eigener Zielformulierungen.

      imageArrangements

      Offene und bedürfnisgerechte Arbeitsformen führen zu einer Verlagerung des Aktivitätsschwerpunktes. Umgang mit Vielfalt auf der Grundlage einer Vereinbarungs- und Einforderungskultur. Lernorganisation ist immer auch (und vor allem) Selbstorganisation.

      imageEvaluation

      Den Evaluationsabsichten kommt eine präformierende Wirkung zu. Kompetenzorientiertes Lernen verlangt nach entsprechendem Umgang mit Lernleistungen: referenzieren, präsentieren, reflektieren, dokumentieren. Förderung statt Selektion, Checks and balances.

      imageLernort

      Der Lernort wirkt als «dritter Pädagoge» determinierend auf das Verhalten (z.B. Aktivitätsschwerpunkt). Räume dienen der Funktionalität, der Ästhetik und der Inspiration. Ausserschulische Lernorte systematisch einbeziehen. Strukturierte Materialien als Lernanlässe offerieren.

      imageInteraktion

      Eine lösungs- und entwicklungsorientierte Interaktion folgt der Logik des Gelingens. Das setzt ein Interesse an den Lernenden und an ihrem Erfolg voraus. In einer Kultur des voneinander und miteinander Lernens werden Betroffene zu Beteiligten.

      Die sechs lernrelevanten Faktoren sind eingebettet in vier basale Faktoren. Dabei geht es in erster Linie um Haltungen und Einstellungen – zu sich, zu anderen und zu den Dingen.

      imageMenschenbild

      Kein Kind steht am Morgen auf und sagt: «Heute bin ich ein schlechter Mensch.» Lernende wollen lernen. Sie wollen «gut» sein, anerkannter Teil der Gemeinschaft. Das verlangt nach Vertrauen und Wertschätzung.

      imageRollenverständnis

      Menschen leben die Rollen, die sie sich geben oder die ihnen zugewiesen werden. Die Förderung von Selbstgestaltungskompetenz verlangt nach Hilfe zu Selbsthilfe. Weniger Schüler, mehr Lernunternehmer hier und mehr Coaches und Berater da.

      imageLernverständnis

      Lernende konstruieren sich die Welt. Sie lernen – vor ihrem biografischen Hintergrund – selbst und ständig. Das hat aber nichts mit einem Jahrmarkt der Beliebigkeiten zu tun. Schulisches Lernen soll als zielführend, erfolgreich und Sinn stiftend wahrgenommen werden.

      imageFunktionsverständnis

      Die Funktion bestimmt die Form. Eine individuellen Kompetenzentwicklung verlangt nach massgeschneiderten Programmen. Ziel ist der persönliche und schulische Erfolg aller Lernenden. Nicht abschluss- sondern anschlussfähig sollen sie sein, anschlussfähig an relevante Lebenssituationen.

      Ein Faktor ist – so erklärt das Herkunftswörterbuch – eine «Vervielfältigungszahl», eine «mitbestimmende Ursache». Und in der Tat: Lernrelevante Faktoren sind mitbestimmende Ursachen, denen es zielführend Rechnung zu tragen gilt, damit die Möglichkeiten erfolgreichen Lernens sich vervielfältigen.

      Autagogik

      Lernen, das können Menschen nur selber tun. Es geschieht einfach. Aber es lässt sich auch gestalten, ermöglichen, behindern. Die Schule bedient sich dafür des Begriffs «Pädagogik». Der Begriff stammt aus dem Altgriechischen: pais (-idós) = Kind, Knabe und ágein = führen. Der Paidagogós war der Kinderführer, ein Sklave, der die Kinder ausser Haus begleitete.

      Diese bedeutungsmässige Herkunft hat sich erfolgreich in die heutige Bildungslandschaft hinübergerettet. Zwar führt der Lehrer (der mehrheitlich durch die Lehrerin abgelöst worden ist) die Kinder kaum mehr ausser Haus. Sie kommen zu ihm. Ohne Führung. Stattdessen führt er sie auf virtuellen Wegen entlang von Themen hin zu Prüfungen. Der Lehrer weiss, wie weiland der Sklave, wo es lang geht. Er kennt den Weg, er weiss, welches der richtige ist und welches der falsche.

      Chris Shute bezieht dazu unmissverständlich Stellung: «In neun von zehn Schulen, an neun von zehn Tagen, in neun von zehn Stunden sind Lehrende damit beschäftigt, eine dünne Informationsschicht über den kindlichen Verstand zu legen und sie nach kurzer Verweildauer wieder abzusahnen, um selbstzufrieden feststellen zu können, dass die Informationsschicht vorschriftsgemäss aufgelegt wurde.» (Shute 1998)

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      Lernen sollte jedoch die Selbstgestaltungskompetenz fördern.

      Dann

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