Staatsfeinde. Hansjörg Anderegg
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»Aktivität in Steins Accounts?«
»Auch, aber was auffällt, sind die vielen neuen User-Ids, die praktisch über Nacht den Hashtags folgen, die Steins Leute aufgesetzt haben.«
»Was für Hashtags?«
»Sie finden sie in Ihrer Mail. Es geht um Streitkultur, Hysterie gegen Freihandel und Hetze im Internet.«
Es waren nicht unbedingt Themen einer PR-Agentur.
»Eine Nachlese der Demo in Berlin?«, fragte sie verblüfft.
»Könnte man glauben. Lesen Sie selbst. Meiner Meinung nach wird jetzt der Boden bereitet für eine groß angelegte Kampagne, die unter anderem Lotte Engel für die Eskalation in Berlin verantwortlich machen soll.«
»Verstehe ich nicht«, gab sie unumwunden zu.
»Lesen Sie selbst. Wie gesagt, es muss nichts bedeuten, aber das jetzt schon überdurchschnittliche Echo in den sozialen Medien ist zumindest erstaunlich.«
»Irgendein Hinweis auf die Geschworenen in diesen Tweets?«
»Bis jetzt nicht.«
Uwes letzte Bemerkung klang wie eine Drohung.
Köln
In Gedanken versunken betrat Phil die Gebärmutter. Etwas stimmte nicht. Er begriff nicht sofort, was es war. Immer noch abwesend, setzte er sich an seinen Arbeitsplatz. Das Schuldgefühl wollte nicht mehr aus seinem Kopf. Es fraß sich durch seine Synapsen wie ein bösartiger Tumor. Er versuchte, sich auf die Optimierung seines Codes zu konzentrieren, die ihm mitten in der schlaflosen Nacht eingefallen war, dann sah er Leni.
Sie saß nicht an ihrem gewohnten Platz, sondern diametral gegenüber, versteckt hinter zwei Monitoren. Sie war nicht aufgesprungen, um ihn zu begrüßen, gab auch jetzt keinen Ton von sich. Es war, als säße eine Fremde im Computerraum.
»Stimmt etwas nicht?«, fragte er verdutzt.
Statt zu antworten, stand sie auf und verließ den Raum. Dabei vermied sie jeden Blickkontakt. Was war geschehen? Späte Nachwirkungen seines nicht ganz koscheren Turing-Experiments? Verwirrt ging er zu ihrem neuen Arbeitsplatz, um vielleicht einen Hinweis zu erhalten. Beide Monitore waren ausgeschaltet. Ihr Geisteszustand gab immer mehr Rätsel auf, ganz im Gegensatz zu seinem eigenen, den er zwar genau kannte, aber nicht weniger verwünschte.
Die Arbeit konnte warten. Statt sich einzuloggen, verließ auch er die Gebärmutter. Leni stand am Fenster in ihrem Büro. Der schmale Körper bedeckte die ganze Breite. Die Lust an der Arbeit schien auch ihr vergangen zu sein. Er klopfte an die offene Tür.
»Was willst du?«, fragte sie, ohne sich umzudrehen.
»Wir müssen reden.«
»Ich wüsste nicht, worüber. Du machst deinen Job, ich meinen.«
Sie stand noch immer reglos am Fenster. Wahrscheinlich sollte er ihr Gesicht nicht sehen.
»Es geht nicht um den Job …«
Sie fuhr herum. Die Augen blitzten gefährlich. »Doch, genau darum geht es.«
Er verstand nichts mehr. Was hatte er falsch gemacht? Bevor er sie fragen konnte, stand Greta in der Tür.
»Phil, ich muss dich sprechen«, sagte sie, »sofort.«
Ihr Mund formte sich zu einem verführerischen Lächeln. Heute trug sie den blutroten Lippenstift, den hochgeschlitzten Rock und eine fast transparente Bluse. Was soll das?, lag ihm auf der Zunge. Sie musste wissen, dass er nicht auf solche Äußerlichkeiten abfuhr, nicht einmal bei einem Vamp wie Greta, von dem andere Männer feucht träumten. Als er den Mund öffnete, bedeutete sie ihm mit dem Zeigefinger, zu schweigen, und sagte mit lasziver Stimme:
»Im Penthouse.«
Sie wandte sich um, damit er auch ihren Hintern bewundern konnte. Bevor sie verschwand, riet sie ihm, sich zu beeilen.
»Sie werden sicher ein Stündchen auf Ihren Phil verzichten können«, fügte sie für Leni hinzu.
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