Rettungskreuzer Ikarus 11 - 20: Verschollen im Nexoversum (und 9 weitere Romane). Sylke Brandt

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Rettungskreuzer Ikarus 11 - 20: Verschollen im Nexoversum (und 9 weitere Romane) - Sylke Brandt

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Ich gehe duschen.«

      »Warte nicht auf mich.«

      Sentenza lächelte und wandte sich ab. Als er nach zehn Minuten aus der Kabine trat und das eiskalte Wasser an seinem nackten Körper heruntertropfte, fühlte er sich kein bisschen erfrischt. Er hätte sich sofort wieder ins Bett legen können. Zu seiner Überraschung war Sonja fort. Er sah auf die Uhr. Sie würden jeden Moment aus dem Hyperraum treten. Besser, er zog sich an.

      Auf der Brücke saß Arthur Trooid unverändert am Steuerpult, als Roderick Sentenza sie betrat. Er beneidete den Droiden fast für seine Fähigkeit, keinen Schlaf zu benötigen. Sonja war ebenfalls anwesend. Sie trug eine frische Uniform und duftete nach Jasmin. Sentenza trat näher an sie heran, als es für einen vorgesetzten Offizier schicklich gewesen wäre.

      »Du brauchst lange zum Duschen«, grinste sie ihn an.

      »Ich hatte eigentlich auf dich gewartet«, erwiderte Sentenza.

      »Männer!«, konterte sie. »Und da hieß es früher, Frauen benötigen so lange für ihre Toilette.«

      In diesem Moment fuhr das Schott zur Zentrale auf und Thorpa und Darius Weenderveen betraten die Brücke. Ihre Blicke fielen sofort auf den Captain und den Chief, die dicht beieinanderstanden und augenscheinlich Vertraulichkeiten austauschten.

      Thorpa räusperte sich überlaut und raschelte zur Unterstreichung mit seinen Ästen. Weenderveen indes rollte die Augen und schüttelte demonstrativ den Kopf. Sentenza glaubte, ein Gemurmel zu vernehmen, das sich anhörte, wie: »Ich dachte, mit vierzig knutscht man nicht mehr wie ein liebeskranker Teenager herum.«

      »Austritt aus dem Hyperraum in fünf Sekunden«, verkündete Trooid laut.

      »Ich hoffe, Sie haben gut geschlafen, Mr. Weenderveen«, versetzte Sentenza, während er sich von Sonja löste und in den Kommandosessel fallen ließ.

      Mit eingeschnappter Miene stellte sich Darius vor die Kontrollen und schien die Frage des Captains zu ignorieren. Sentenza hatte eigentlich noch anfügen wollen, dass das erneute Zusammentreffen mit Jason Knight seine Gepflogenheiten weiter verschlechtert und sein Ruf als Dirty Darius schon corpsweite Ausmaße angenommen hatte. Doch der Gedanke an den Weltraumhalunken Knight und seine bezaubernde Begleiterin Shilla versetzten Roderick Sentenza einen Stich in der Brust. Die beiden waren mit ihrem Schiff Celestine in der Ringsonne der Seer’Tak-Anomalie verschollen.

      Verschollen, dachte Sentenza und schalt sich im selben Augenblick für seine Wortwahl. Sie sind wahrscheinlich tot.

      »Austritt!«

      Die Schleier des Hyperraums verzogen sich vor den Sichtschirmen und gaben den Ausblick auf ein Trümmerfeld frei. Eine unüberschaubare Anzahl an Asteroiden trieb vor dem schwarzen Hintergrund des Alls.

      »Gewöhnen Sie sich bitte an, mir vorher Bescheid zu sagen, wenn wir geradewegs in ein Asteroidenfeld fliegen, Trooid«, brummte Sentenza. »Notsignal lokalisieren.«

      »Kommt direkt aus dem Feld, Captain«, teilte Weenderveen kurz darauf mit. »Entfernung eintausendzweihundert. Gebe Koordinaten an die Steuerkonsole durch.«

      »Kann man schon sehen, was es ist?«, fragte Sentenza.

      »Scheint eine Fluchtkapsel zu sein«, vermutete Weenderveen.

      »Funkverbindung?«

      »Kein Kontakt.«

      Sentenza seufzte. Er verspürte nicht die geringste Lust, am Ende dieser aufreibenden Woche noch mit einem Felsbrocken zusammenzustoßen. Doch sein Vertrauen in die intelligente Steuerung der Ikarus II war groß. Bisher hatten nur Trooid und An’ta etwas über die Modifikationen, die Sentenza an dem neuen Schiff vorgenommen hatte, herausgefunden. Sie wussten zwar nicht, was er getan hatte, hatten aber akzeptiert, dass er sich bisher ausschwieg. An’ta konnte das Geheimnis ohnehin nicht mehr preisgeben.

      Ein Kloß steckte in Sentenzas Kehle, als er abermals an die Grey denken musste. Erst auf ihrer letzten Mission bei Seer’Tak City waren sie sich ein wenig nähergekommen, hatte er erstmals den Panzer aufbrechen können, den sie um ihre Persönlichkeit gelegt hatte – und dann war sie gestorben.

      Zu früh!, dachte Roderick betrübt. Zu früh …

      Der Captain atmete tief durch. Er musste unbedingt die anderen über die Protomasse einweihen. Sie waren seine Crew und hatten ein Recht darauf zu erfahren, was er mit dem Schiffscomputer angestellt hatte.

      »Trooid, nehmen Sie Kurs auf die Fluchtkapsel«, ordnete Sentenza ruhig an. »Und denken Sie an die Manöver, die Sie mit der neuen Ikarus schon bewältigt haben, wenn Sie uns dort hindurchmanövrieren.«

      »Aye, Sir!«, bestätigte der Droid und ließ damit keinen Zweifel aufkommen, dass er Sentenzas Anspielung auf die intelligente Steuerung verstanden hatte.

      Auf dem Hauptschirm huschten die Felsbrocken gefährlich nahe heran. Thorpa duckte sich instinktiv, als einer der Asteroiden mit der Ikarus zu kollidieren schien, doch nachdem der Pentakka feststellte, dass er der Täuschung der Bildschirmvergrößerung aufgesessen war, schaute er peinlich berührt in die Runde. Aber niemand hatte seine Gesten mitbekommen.

      Trooid brachte den Kreuzer mit Vollschub in das Feld hinein. Selbst für Sentenzas Geschmack waren sie viel zu schnell. Er traute dem Droiden eine Menge zu, aber auch er würde irgendwann danebenliegen und musste sich physikalischen Gesetzen beugen. Bei der Geschwindigkeit war es nur eine Frage der Zeit, bis sie mit einem Brocken zusammenstießen. Trooid behielt unbeirrbar das Tempo bei. Er überließ sie der intelligenten Steuerung der Ikarus, die bereits zweimal ihr Können unter Beweis gestellt hatte. Das Schiff schützte sich quasi selbst.

      Dennoch würde die Steuerung nicht allen Asteroiden ausweichen können, zumindest nicht den Kleinstsplittern, die zwischen den großen Brocken umherschwirrten wie ein Schwarm lästiger Insekten.

      »Schutzschilde!«, befahl Sentenza.

      Sonja bestätigte nickend und sofort leuchtete eine entsprechende schematische Darstellung auf den taktischen Displays auf. Die Anweisung kam keine Sekunde zu früh. Kurz darauf wurden erste Treffer von faust- bis fußballgroßen Trümmerstücken angezeigt. Die Legierung der Außenhülle des Schiffs hätte die meisten mühelos abprallen lassen, doch einem Dauerbeschuss würde auch sie irgendwann nachgeben.

      Gebannt verfolgte Roderick Sentenza die Route der Ikarus auf der Kursdarstellung, blickte hin und wieder auf zum Hauptschirm und nickte anerkennend bei den gekonnten Ausweichmanövern. Er musste unbedingt nachher mit Trooid darüber sprechen, welche Flugkorrekturen der Droid und welche das Schiff selbst vorgenommen hatte.

      »Ziel müsste gleich in Sichtweite sein«, sagte Weenderveen. »Wenn uns nicht vorher einer dieser Klumpen pulverisiert.«

      »Vertrauen Sie unserem Piloten, Darius«, meinte Sonja. »Immerhin haben Sie ihn gebaut.«

      »Ebendas beunruhigt mich«, erwiderte Weenderveen, allerdings nicht ohne die Mundwinkel zu einem breiten Grinsen zu verziehen. Trooid konnte dies nicht sehen und gab auch mit keiner Geste zu verstehen, ob der Scherz seines Schöpfers ihn beleidigt hatte oder nicht.

      Die Darstellung auf dem Hauptschirm wurde vergrößert. Zwischen den dahintreibenden Asteroiden erkannte Roderick Sentenza etwas Metallisches, das sich deutlich von den Felsbrocken abhob. Das Objekt wurde

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