Rettungskreuzer Ikarus 11 - 20: Verschollen im Nexoversum (und 9 weitere Romane). Sylke Brandt

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Rettungskreuzer Ikarus 11 - 20: Verschollen im Nexoversum (und 9 weitere Romane) - Sylke Brandt

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ist alles in Ordnung.«

      Die Fluchtkapsel, dachte Sentenza angestrengt. Laut fragte er: »Können wir da rein?«

      »Die Strahlungsintensität ist bereits zu hoch, Captain.«

      »Können wir den Hangar eindämmen?«

      »Ich weiß nicht«, gab Trooid zurück. »Bei dieser Energiemenge nicht zu empfehlen.«

      »Was haben Sie im Hangar gelagert?«, fragte Priester Lemore plötzlich.

      Sentenza ertappte sich dabei, wie er einem Zivilisten antwortete, obwohl er das in solchen Situationen noch nie getan hatte.

      »Ein Beiboot, Treibstoffvorräte und die Rettungskapsel von Mr. Johann…«

      »Bei der Großen Stille!«, rief Lemore laut aus. »Sie müssen die Kapsel abstoßen. Schnell!

      »Captain?« Trooid hatte mitgehört und wartete auf den Befehl.

      »Tun Sie es, Arthur!« Er wandte sich zu Anande und dem Priester um. »Sie bleiben hier. Passen Sie auf ihn auf, Doc. Ich bin auf der Brücke.«

      Sentenza verließ fast fluchtartig die Medostation und hastete den Gang entlang zum Aufzug. In der Kabine erwartete ihn bereits Weenderveen, der Dienst im Maschinenraum gehabt und seine Arbeit sofort unterbrochen hatte. Schweigend fuhren sie zwei Decks hoch, stürzten aus der Kabine und erreichten die Brücke.

      »Lagebericht!«, befahl Sentenza, warf Sonja einen kurzen Blick zu und ließ sich in seinem Sessel nieder.

      »Energieanstieg um einhundert Prozent«, verkündete Chief DiMersi. »Das Ding müsste den Werten nach mit fast Lichtgeschwindigkeit beschleunigen, aber es treibt seelenruhig zwischen den Asteroiden umher.«

      »Bringen Sie uns raus, Trooid.« In Sentenzas Stimme schwang Eile mit.

      Der Droid bestätigte erst gar nicht. Seine Finger huschten über die Tastatur am Steuerblock. Auf dem Schirm war zu sehen, wie sich die Ikarus in Seitenlage begab und beschleunigte.

      »Energieanstieg bei einhundertfünfzig Prozent«, las Sonja die Werte auf ihren Displays ab. »Das Ding hätte längst explodieren müssen.«

      Die Asteroiden sausten auf dem Schirm nur so an ihnen vorbei. Trooid arbeitete fieberhaft an der Konsole. Doch trotz seiner Fähigkeiten und der intelligenten Steuerung der Ikarus II konnten sie nicht allen Gesteinsbrocken ausweichen. Ein ballgroßes Objekt kollidierte mit dem Schirm. Ein größeres Trümmerstück schob sich genau in die Flugbahn.

      Weenderveen handelte. Die Zielautomatik visierte den Asteroiden an. Die Plasmakanonen spien zwei grelle Strahllanzen aus, die sich in den Koloss bohrten und ihn aus dem Innern heraus pulverisierten. Ein Hagel Tausender von Steinen prasselte auf die Schilde der Ikarus nieder.

      »Frontschilde bei achtzig Prozent«, rief Sonja.

      »Trooid, Asteroid auf drei Komma acht!«, tönte Weenderveens Stimme.

      Trooid änderte den Kurs, doch im selben Moment kippte das Schiff einfach zur anderen Seite. Sentenza stellte beruhigt fest, dass die Künstliche Intelligenz in das Manöver des Droiden eingegriffen hatte. Aber im nächsten Moment glaubte er doch nicht mehr, dass sie das Richtige getan hatte. Auf dem Hauptschirm tauchte eine gigantische Felsenmasse auf: ein Asteroid so groß wie ein kleiner Mond – und die Ikarus jagte mit Volllast direkt darauf zu!

      »Ausweichmanöver, Trooid!«

      »Die Steuerung reagiert nicht, Sir!«

      »Verflucht, die Kapsel!«, stieß Sonja erschrocken hervor. »Sie explodiert.«

      Die Ikarus tauchte – noch immer gelenkt von der KI – in den Asteroidenschatten ab, jagte mit atemberaubender Geschwindigkeit dicht über die Oberfläche des Himmelskörpers hinweg. Fast Haken schlagend wand sich das Schiff um Felsformationen, scharfe Kanten und Scharten.

      Dann wurde es schlagartig hell.

      Das All stand in einem pulsierenden Atommeer, erstrahlte in einer unermesslichen Lichterflut, die jedes Lebewesen, das Zeuge dieses Ereignisses wurde, in einer Nanosekunde erblinden lassen würde. Selbst durch den sofort vor den Bildschirm geschalteten Filter schmerzte das Gleißen der Explosion in den Augen der Crew, als würde es ihnen jeden Moment das Gehirn herausbrennen. Sentenza kniff die Augen zusammen, doch das Licht stach durch seine Lider, malträtierte seine Netzhäute, bis ihm die Tränen ins Gesicht schossen. Dem gequälten Aufschreien der anderen entnahm er, dass es ihnen nicht besser erging.

      Das grelle Licht musste nur wenige Sekundenbruchteile durch die Kommandozentrale der Ikarus geflutet sein, ehe Trooid geistesgegenwärtig den Schirm einfach abschaltete.

      Dennoch fühlte sich Sentenza, als hätte er Ewigkeiten in dem Explosionsschein gebadet.

      »Erreichen Asteroidenschatten«, verkündete Trooid. Nur kurz darauf traf die energetische Schockwelle das kleine Schiff. Die Ikarus schien von einer unsichtbaren Hand gepackt und durchgeschüttelt zu werden.

      »Trägheitsdämpfer versagen!«

      Ein Ruck ging durch den Kreuzer. Sentenza fühlte sich für Sekunden wie im freien Fall, wurde dann mit dem Mehrfachen seines Gewichts in den Sitz gepresst und keuchte vor Schmerz auf.

      »Gravitationsverlust in Hangar zwei. Schildheckprojektoren auf zwanzig Prozent gefallen. Kritische Strahlungswerte im Maschinenraum. Leichte Beschädigungen an der Außenhülle im Triebwerkbereich.«

      Die Schadenmeldungen hämmerten nur so auf Sentenza ein. Trooid, der Einzige, der noch aktionsfähig war, hatte die kompletten Anzeigen auf sein Pult geschaltet.

      »Springen … Sie … Trooid!«, presste Roderick Sentenza unter Qualen hervor. Sie mussten dem Inferno durch den Hyperraum entkommen, ehe die Schockwelle sie vollends erwischte.

      »Geht nicht, Captain«, antwortete der Droid tonlos. »Um uns sind überall gravimetrische Verzerrungen. Ich kann keinen Kurs berechnen.«

      Sentenza fluchte und versuchte, die Lider zu heben. Vor seinen Augen tanzten Sterne und bunte Flecke, die so hell waren, dass er sie sofort wieder schloss. Die Vibrationen und Erschütterungen verebbten, dennoch sah sich der Captain außerstande, sich zu rühren.

      »Wir sind durch.«

      Irrte er sich oder schwang in Trooids Stimme tatsächlich so etwas wie Erleichterung mit? Sentenza atmete tief durch und blinzelte. Das Bild hatte sich um keinen Deut gebessert. Er schaute nach rechts und glaubte, durch das leuchtende Sternenmeer auf seinen Netzhäuten die Gestalten Sonjas, Weenderveens und Thorpas auszumachen. Der Chief hockte vor einer Konsole und versuchte erfolglos, sich hochzuziehen. Weenderveen und der Pentakka lagen auf dem Boden – offensichtlich bewusstlos.

      Das Brückenschott öffnete sich zischend. Sentenza hörte Schritte, dann ein leichtes Sirren und ein plötzliches, lautes Klacken, das von dem Injektor herrührte.

      »Warten Sie zwei, drei Minuten«, sagte Dr. Anande neben ihm. »Ihre Sehkraft wird gleich zurückkehren.«

      »Woher …?«

      »Trooid hat mich informiert.« Dann ging Anande zu den anderen.

      Sentenza

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