Eltern werden 40+. Sascha Kauffmann
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VORWORT DER AUTOREN: WARUM DIESES BUCH?
»Wer sagt, es gibt keine Wunder auf dieser Erde, hat noch nie die Geburt eines Kindes erlebt. Wer sagt, Reichtum ist alles, hat noch nie ein Kind lächeln gesehen. Wer sagt, diese Welt sei nicht mehr zu retten, hat vergessen, dass Kinder Hoffnung bedeuten.«
Reinhard Becker (Autor)
Liebe Leserin, lieber Leser,
Bücher über Schwangerschaft und Fruchtbarkeit gibt es bereits sehr viele. Bislang aber keines, das auf die Sorgen und Ängste von Frauen und Männern eingeht, die um die 40 sind und schwanger werden möchten.
Wer sich erst relativ spät im Leben dafür entscheidet, ein Kind zu bekommen, den beschäftigen ganz andere Fragen als jüngere Paare, nämlich:
• Bin ich überhaupt (noch) fruchtbar und wenn ja, wie viel Zeit bleibt mir noch?
• Kann ich meine eigene Fruchtbarkeit beeinflussen?
• Welche Risiken sind mit einer späten Schwangerschaft für Mutter und Kind verbunden?
Die eigene nachlassende Fruchtbarkeit ist nun mal eine biologische Tatsache, die in erster Linie die Frauen stark beschäftigt und oft auch belastet. Dabei nimmt auch die männliche Fertilität mit zunehmendem Alter ab. Auch wenn viele Männer dies gar nicht wissen (wollen).
Jetzt kommt aber die gute Nachricht: Biologie schlägt Chronologie!
Auch wenn wir uns um die 40 nicht mehr auf dem Höhepunkt unserer fruchtbaren Jahre befinden, so sind wir dennoch in der Lage, gesunde Kinder in die Welt zu setzen.
Kyra wurde mit 42 und mit 45 Jahren Mutter eines gesunden Kindes – ohne Verfahren der künstlichen Befruchtung wie IVF, ICSI oder künstliche hormonelle Unterstützung. Sascha war 40 bzw. 43 Jahre alt bei der Geburt seiner Söhne. Wir sind keine exotischen Ausnahmen, wie die Erfahrungen mit unseren Patienten zeigen.
Wir haben viel mehr Einfluss auf unsere fruchtbare Lebensspanne und auch auf viele Risiken einer Schwangerschaft, als allgemein angenommen wird. Und darum geht es hauptsächlich in diesem Ratgeber.
Als Frau erfahren Sie u.a.:
• welche Untersuchungen mit 40 besonders sinnvoll sind,
• was Ihr Schlaf mit Ihren Eisprüngen zu tun hat,
• wie Sie Ihre Vaginalgesundheit und damit Ihre Empfängniswahrscheinlichkeit optimieren.
Als Mann erfahren Sie u.a.:
• was ein Spermiogramm wirklich aussagt,
• warum Ihre Hoden Algen und fetten Fisch lieben,
• was Sonnencreme mit Ihrer Spermienqualität zu tun hat.
Wie bei all unseren Büchern versichern wir Ihnen auch hier: Alle Methoden sind wissenschaftlich fundiert und haben sich in unserer Praxis seit Jahren bewährt.
Wir wünschen Ihnen nun viel Spaß beim Lesen und viel Erfolg beim Umsetzen unseres Programms – egal, ob Sie auf natürlichem Weg schwanger werden möchten oder in einem Kinderwunschzentrum zusätzliche Unterstützung suchen.
Kyra und Sascha Kauffmann
JETZT NOCH EIN KIND?
UTE LEMPER, BRIGITTE NIELSEN, CAROLINE BEIL, JANET JACKSON – in der Welt der Promis sind sie mal bestaunte, mal kritisierte Phänomene: Frauen, die über 40 oder gar erst mit 50 ein Kind bekommen.
Was die Klatschpresse gerne reißerisch auf ihre Titelseiten setzt, ist bei Frau Normalverbraucherin schon längst Realität: späte Schwangerschaften. In den 1970er Jahren, als unsere Mütter uns bekamen, war die erste Schwangerschaft mit Anfang 20 normal. Mit 28 Jahren galt man damals als »spätgebärend«. Dies hat sich mittlerweile grundlegend geändert. Statistisch gesehen, bekommt eine deutsche Frau heute im Alter von 29 Jahren – eine Spanierin sogar erst mit 34 – ihr erstes Kind. Immer mehr Frauen werden sogar erst im fünften Lebensjahrzehnt das erste Mal Mutter. Seit 1990 hat sich die Zahl dieser späten Erstmütter vervierfacht.
Im Jahr 2018 kamen in Deutschland 42.800 Babys zur Welt, deren Mütter schon den 40. Geburtstag hinter sich hatten – davon waren 9.210 Erstgeburten.
Und was ist mit den Herren der Schöpfung?
DIETER BOHLEN, PETER MAFFAY, ULRICH WICKERT, HERBERT GRÖNEMEYER – alles späte Väter, die Fruchtbarkeit bis ins Rentenalter suggerieren – ein Mythos im Übrigen, wie wir später noch sehen werden. Sie stellen zwar nicht die Mehrheit dar, aber immerhin werden sechs Prozent der deutschen Männer noch mit über 45 Jahren Vater.
Wer sich erst mit über 40 für ein Kind entscheidet, liegt im Trend
Längere Ausbildungszeiten, ein starkes berufliches Engagement oder ein fehlender dauerhafter Partner – es gibt genug Gründe, warum die Entscheidung zur Familiengründung erst einmal vertagt wird. Und wie schnell vergehen die Jahre. Plötzlich sind wir 40! Wo ist die Zeit bloß geblieben?
Der 40. Geburtstag ist für viele ein Zeitpunkt, um Bilanz zu ziehen und zurückzuschauen:
• Die Partyzeit ist schon lange vorbei. Viele Freunde aus den wilden 20ern und den nicht mehr ganz so wilden 30ern haben mittlerweile selbst eine eigene Familie.
• Die große Karriere ist entweder schon in sicheren Tüchern oder es hat die nüchterne Erkenntnis eingesetzt, dass einige berufliche Ziele in diesem Leben wohl nicht mehr erreichbar sind.
• Traumreisen wurden schon gemacht.
• Viele Jahre beruflicher Erfahrung zahlen sich nun merklich aus.
• Der Lebenspartner ist gefunden.
All dies sind positive Punkte, die für eine späte Familiengründung sprechen.
Aber mit 40 tickt die biologische Uhr doch hörbar lauter. Spätestens ab diesem Zeitpunkt fragen sich viele:
Und jetzt noch ein Kind?
Wir sind beide Eltern geworden, als wir die 40 bereits erreicht bzw. überschritten hatten. Hier sind unsere Erfahrungen zu der Zeit nach der Geburt:
Sascha: »Der Schlafmangel in den ersten Jahren hat mich sehr belastet. Seit die Kinder auf der Welt sind, schlafe ich nicht mehr so tief wie früher. Ich wache von jedem kleinen Geräusch auf. In der ersten Zeit war es für mich zudem eine große Umstellung, meine Bedürfnisse hintanzustellen. Sport, Kino, Freunde treffen – all das war erst einmal für mehrere Jahre gestrichen. Jetzt sind die Jungs vier und fast sieben Jahre alt und für Hobbys und Freizeitaktivitäten ist wieder mehr Raum.«
Kyra: »Während die Schwangerschaften problemlos waren, hat auch mir der chronische Schlafmangel der ersten Jahre mit den Säuglingen sehr zugesetzt. Ich habe beide Kinder lange gestillt, und auch nach der Stillzeit gab es immer wieder Phasen von durchwachten Nächten, z.B. wenn einer der Jungs krank war. Ich