Das Highheel-Project. Velvett D. Black

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Das Highheel-Project - Velvett D. Black

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mir augenblicklich bis über die Knie hängen.

      Da ich die aber nicht habe, muss ich versuchen Zasa mimisch klar zu machen, dass das Kleid ein Albtraum ist – ein sehr schlimmer, sehr langer mit sehr vielen haarigen Monstern gespickter Albtraum!

      Die Verkäuferin verschwingt sich sofort in Begeisterungsstürme. Vermutlich, weil ich mich zumindest in eins ihrer grässlichen Kleider hineingezwängt habe.

      »Das ist wunderschön!«, flötet sie.

      Die Augen meiner treuen Freundin allerdings ruhen glücklicherweise weder auf dem fluffigen Rock noch auf dem viel zu tiefen Ausschnitt.

      »Das finde ich schrecklich«, sagt sie, so überzeugt, dass ich glaube, sie spräche meine Gedanken aus, wofür ich ihr echt dankbar bin, als ich den Blick der Verkäuferin sehe.

      Um jegliche Diskussion zu vermeiden, verschwinde ich sofort wieder in der Kabine und steige in das nächste Ding. Ein feuerwehrrotes Schlauchkleid, dass es gerade so schafft, meinen Hintern zu bedecken.

      Ich verlasse die Kabine und wünsche mir, meine beiden Berater mit Blicken töten zu können.

      »Es ist ein Traum!«, behauptet die dunkle Schönheit, die offensichtlich auf Provision hässliche Fetzen an strohblöde Kundinnen verkauft.

      »Es ist grässlich. Wenn, dann mit einem fetten Alb davor!«, mäkelt Zasa und ich versuche, mich einzuklinken.

      »Also ich finde ...«, setze ich an, sowohl Zasa als auch die Verkäuferin winken ab.

      Anscheinend tut meine Meinung nichts zur Sache.

      Wunderbar!

      Was interessiert es mich auch, wie das Ding aussieht?

      Ich soll ja nur damit rumlaufen!

      Perfekt!

      »He! Hallo, das ist mein Kleid und ich will darin einen Abend besser aussehen als meine KLEINE Schwester, die BRAUT!!!!« Ich brülle die beiden schlimmsten Worte in dem Satz so laut, dass weder meine Freundin noch die Verkäuferin sich gegen mein Gekreische wehren können und zusammenzucken.

      Schön! Das war genau der Sinn der Sache.

      Ich möchte nicht, dass sie mir ein Kleid aussuchen, in dem sie mich sehen wollen, nur, weil die eine Kohle verdienen und die andere mir einen Kerl für die Kiste organisieren will.

      Nicht, dass ich etwas dagegen hätte, nur ist es eben so, dass ich absolut nichts davon halte in einem grausamen Kleid in unserem Kaff aufzutauchen. Allein der Gedanke, dass mein Sandastenskumpel mich in der Barbiemönströsität oder einem engen, extrem knappen Schlauchkleid sehen könnte, drehen sich meine Zehennägel bis zu den Haarspitzen.

      Nein, insbesondere das rote »ich-brauche-dringend-einen-Kerl-Modell« ist völlig ausgeschlossen, so leid es mir tut und so wahr das Problem in Zasas Augen sein mag.

      »Das Ding geht gar nicht!«, erkläre ich und fange an mich aus dem Fetzen zu pellen, ohne die Kabinentür richtig zu schließen, was die empörte Verkäuferin sogleich für mich erledigt.

      »Was willst du denn tragen?«, fragt Zasa, nachdem ich den Karnevals-Feuerfrau-Kostüm-Verschnitt und das Barbie-Revival aus der Kabine gefeuert habe.

      So ungern ich es zugebe, es macht mir zumindest Spaß Kleider über die Türe zu werfen. Bei dem Gedanken verkneife ich mir ein Kichern und wünsche mir fast noch eins dieser Dinger in greifbarer Nähe zu haben, um es flott über den Buchen-Birken-was-auch-immer-Fake befördern zu können.

      »Etwas Elegantes, Schönes«, sage ich.

      Etwas, dass mich auf Anhieb zur sexyiest-Women-alive kürt, ohne, dass ich es sagen muss, denke ich und wundere mich über den eigenen Antrieb in meiner öden Heimat besonders gut aussehen und vor allem möglichst gut ankommen zu wollen.

      »Dann Champs Elysee, nein, Boulevard Haussmann, auch nein, noch besser: La Fayette!«, beschließt Zasa vollkommen überzeugt und ich frage mich kurz, wer da bitte mein Bankkonto gefragt hat. Mir fliegt das Geld nicht zu, sodass ich für den einmal-tragen-Fummel ein Vermögen hinblättern kann. So wie ich Zasa kenne, wird sie sich allerdings kaum davon überzeugen lassen, dass ich kein Designerkleid brauche, solange sie den Fetzen nicht an mir gesehen hat.

      Ich meine: Klar trage ich gerne teure Kleider und der Designer gehört quasi zur Pariser Basic Ausstattung, aber ein Abendkleid aus der Galerie La Fayette ist immer noch etwas anderes als ein einfaches, klassisches Armani Kostüm, das ich immerhin jeden Tag zur Arbeit tragen kann, wenn ich denn will.

      Andererseits werde ich wahrscheinlich sowieso kein Designer- Abendkleid finden, dass meiner Vorstellung entspricht und dann habe ich immerhin den Laden hier verlassen dürfen. Also werde ich wohl gute Mine zum bösen Spiel machen.

      »Ja, lass es krachen, Zasa! Ich will aussehen wie eine Göttin!«, verkünde ich, als ich in Jeans und T-Shirt aber dennoch entschlossen die Kabine verlasse.

      Ich nehme sie an der Hand, auch wenn das sonst so gar nicht meiner Art entspricht, bewundere das angewidert faszinierte Gesicht der Verkäuferin und – ja, ich Biest – genieße es.

      Am liebsten würde ich Zasa einen offensichtlichen Kuss auf den Mund drücken und lasse es nur bleiben, weil sie es seltsam finden würde.

      »Das Ding war Horror«, merke ich an und ernte schallendes Gelächter, als wir durch die Magnetschleusen gehen und direkt über die Straße auf die nächstgelegene Metrostation zu steuern. Der Verkehr ist wie gewohnt höllisch, und ich bin froh, dass Zasa noch nie versucht hat, bei ihren Eltern ein Auto zu erschnorren. Für die fünf Minuten, die wir mit der Metro brauchen, würden wir vermutlich eine Stunde im Stau stehen.

      »Und wenn man das dem Kleid nicht angesehen hat, dann immerhin deinem Gesicht!«, kichert Zasa noch immer, als wir an der Galerie La Fayette aus der Metro steigen. Ich rolle die Augen.

      »Steck mich bitte, bitte nicht nochmal in ein Ding!«, bettele ich, während wir die Treppen hinaufsteigen. Allerdings weiß ich sofort, dass diese Bitte ungehört bleibt.

      Bevor ich mich darüber beschweren kann, dass sich dieses etwas von einem Kleid einen ganzen Abend an meinem und nicht an Zasas Körper befinden würde, zerrt Zasa schon wieder an meiner Hand. Ich hasse dieses Gezerre und das weiß sie mindestens genau so gut wie ich.

      »He!«, protestiere ich und ernte einen knappen, nichtssagenden Blick von Zasa und ein verächtliches Naserümpfen.

      Manchmal hasse ich sie, habe ich das schon gesagt?

      »Da, da, da!«, quietscht sie einfach, als wäre das eine Antwort und plötzlich ist alles verachtende aus ihrem Blick gewichen. Sie strahlt, sieht unglaublich schön aus, wie sie da auf dieses riesige Schaufenster zu steuert, hinter dem offenbar die Erfüllung all ihrer Wünsche steht.

      Ich seufze, solche Anfälle kenne ich von Zasa bereits. Meistens sind sie damit zu beheben, dass man ihr das Kleidungsstück, den Schuh, die Handtasche was auch immer, anzieht bzw. umhängt. Von da an gibt es zwei mögliche Szenarien: sie greift entweder verzückt grinsend nach ihrer dauerüberlasteten Visa, oder es steigen langsam klitzekleine Tränchen in ihre Augen. Weil das Kleid nicht passt, der Schuh nicht über den Fuß geht, oder, genau so schlimm, vom Fuß fällt, wenn sie läuft.

      Ich

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