Die Macht des Gedankens. Orison Swett Marden

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Die Macht des Gedankens - Orison Swett Marden

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lässt das Blut zu den Beinen fließen und diese umbilden. Übungen vor einem Spiegel, wobei man das Schwellen der Muskeln bei den verschiedenen Bewegungen beobachtet, unterstützen nachweislich die Entwicklung dieser Muskeln.

      Schon vor diesen Versuchen hat Professor Elmer Gates in Washington gezeigt, dass, wenn er seine Hand in ein bis zum Rand gefülltes Wassergefäß steckte und mit der Absicht, Blut in sie einströmen zu lassen, seine Gedanken gespannt auf sie richtete, das Wasser überfloss. So konnte sogar die Menge des der Hand zugeströmten Blutes gemessen werden, da sie offenbar der Menge des überfließenden Wassers gleich war. Den meisten wird das nicht beim ersten Versuch gelingen, vielleicht nicht beim hundertsten, aber man kann den Geist zu solcher Herrschaft über den Körper erziehen.

      Vor Jahren hatten die Ärzte Gelegenheit, durch Versuche an dem bekannten Beaumont, bei dem eine Wunde im Magen eine Öffnung hinterlassen hatte, die starke Wirkung niederdrückender oder erhebender Gemütsbewegungen auf die Verdauung und ähnliche Tätigkeiten zu erforschen. Eine Drahtbotschaft, die ein Unglück anzeigte, ließ die Magensaft ausscheidende Zellen zusammenfallen und fieberisch werden und verzögerte die Verdauung um Stunden.

      Versuche, die der russische Forscher Professor Iwan Pawlow an Hunden anstellte, haben überzeugend gezeigt, dass die Absonderung des Magensaftes nicht, wie man bisher angenommen hat, selbsttätig vor sich geht, wenn Speichel erzeugt wird oder Speise in den Magen eintritt. Der Magensaft wird im Gegenteil dann abgesondert, wenn man in dem Hund die Vorstellung erweckt, dass er ein sehr gern gefressenes Futter bekommt, etwa rohes Fleisch, und zwar auch, wenn man ihm das Fleisch dann gar nicht gibt oder es ihm zwar gibt, aber es nicht in den Magen gelangen, sondern durch einen zu diesem Zweck an der Speiseröhre angebrachten Schlitz wieder austreten lässt. Alle Versuche bloß körperlicher Reizung ließen den Verdauungssaft unabgesondert, und der Erfolg trat nur dann ein, wenn die Vorstellung des Wohlgeschmacks der Speise gebildet wurde. Wenn der Nervus pneumogastricus durchschnitten war, so half sogar diese Vorstellung nicht, ja nicht einmal der tatsächliche Durchgang des Fleisches durch die Speiseröhre. Dies zeigt, welche Rolle der Geist auch bei solchen Vorgängen spielt, die man bisher für rein mechanische und körperliche angesehen hat. Auch bei der Verdauung, wie bei allen körperlichen Erscheinungen, ist die seelische Seite die wichtigste.

      Aus Professor Jacques Löbs Versuchen an der Universität Chicago und an der Stanford Universität scheint hervorzugehen, dass der Gedanke Erscheinungen hervorbringt, die den elektrischen ähnlich sind, dass die Moleküle des lebenden Stoffes unter dem Einfluss des Gedankens von negativ zu positiv werden und umgekehrt. Dies macht den alten Vergleich des Gedankens mit einem „Telegramm aus dem Gehirn“ erst anschaulich und erweitert unsere Vorstellung von dem, was der Geist zur Veränderung körperlicher Zustände leisten kann.

      3. Der Gedanke schafft Gesundheit und Krankheit.

      „Der Geist ist es, der da lebendig macht, das Fleisch ist nichts nütze.“ Joh. 6, 63. Jede Willens- und Denktätigkeit des Menschen prägt sich dem Gehirn ein, denn beide haben dort ihren Ursprung: von dort aus werden sie zu den Teilen des Körpers geleitet, die ihr Ziel bilden. Was also im Geist ist, ist auch im Gehirn und von da aus auch im Körper. So schreibt ein Mann gleichsam sein Leben in seinem Körper nieder und die Engel könnten seine Lebensbeschreibung im Bau seines Körpers lesen.

      Man braucht keine wissenschaftlichen Versuche anzustellen, um den Einfluss des Geistes auf Gesundheit und Krankheit zu beweisen: alltägliche Erfahrungen zeigen das ausgiebig. Schlagende und wunderbare Beispiele sind zu Tausenden von ärztlichen Beobachtern gesammelt und veröffentlicht worden; hier werden einige wenige genügen.

      Wir sind an die tödlichen Wirkungen mancher Gedanken so gewöhnt, dass wir gar nicht darüber nachdenken, was es nun eigentlich ist, das die Krankheit und den Tod bewirkt. Es stirbt jemand an einem „Nervenschock“. Was bedeutet das? Ganz einfach, dass ein plötzlicher und mächtiger Gedanke die Maschine seines Körpers derartig in Unordnung gebracht hat, dass sie stillsteht. Furcht – das heißt ein Furchtgedanke – ließ die Herztätigkeit erst stillstehen und die Aufregung ließ sie dann so stürmisch werden, dass ein Blutgefäß im Kopf zersprang. Plötzliche Freude ließ einen so starken Blutstrom zum Gehirn strömen, dass die zarten Häute platzten. Ein sehr geliebter Freund oder Verwandter stirbt, der Gedanke oder das Gefühl des Kummers verhindert die Ernährung, den Ersatz der verbrauchten Stoffe und die übrigen körperlichen Tätigkeiten, die von dem ordnungsmäßigen Geisteszustand abhängen – und der Mensch siecht dahin und stirbt, an einer Krankheit, der der geschwächte Körper keinen Widerstand entgegensetzen konnte, oder an gar keiner Krankheit, bloß an den kranken und traurigen Gedanken. Ein bildschönes junges Mädchen wurde beim Golfspiel mit einem Stock ins Gesicht getroffen und ihr der Unterkiefer zerbrochen. Das war in einigen Wochen geheilt, aber eine Narbe blieb zurück, die ihrer Schönheit Eintrag tat. Der Gedanke, dass sie entstellt sei, drückte so schwer auf ihren Geist, dass sie niemand mehr sehen wollte und ganz schwermütig wurde. Eine Reise nach Europa, teure Behandlung bei besonderen Ärzten, nichts half. Der Gedanke, dass sie entstellt sei, nahm ihr alle Lebensfreude und alle Körperkraft, bald konnte sie das Bett nicht mehr verlassen – und doch konnte kein Arzt irgendeine körperliche Krankheit feststellen. Das ist gewiss sehr töricht, aber es zeigt, was kranke Gedanken ausrichten und wie sie über vollkommen gesunde körperliche Vorgänge Herr werden können.

      Furcht und Kummer haben oft das Haar eines Menschen in wenig Stunden oder Tagen gebleicht. Ludwig von Bayern, Marie Antoinette, Karl I. von England und der Herzog von Braunschweig sind Beispiele aus der Geschichte, und noch heute ereignet sich alle Augenblicke ein solcher Fall. Dieser chemische Vorgang wird durch den Gedanken plötzlich hervorgebracht, statt wie sonst durch das Alter allmählich. Dr. Rogers sagt: „Manche Ursachen, die auf die Körperverfassung im Allgemeinen kaum Einfluss haben, beschleunigen das Absterben des Lebens in den Haaren, ganz besonders tun dies niederdrückende Gemütszustände, nagende Sorgen und starkes Denken.“

      Es sind schon Menschen gestorben, weil sie dachten, sie seien schwer verwundet, ohne dass eine Wunde vorhanden war. Die Geschichte von dem Studenten, der von seinen Genossen so erschreckt wurde, dass er starb – sie hatten ihm weißgemacht, dass sie ihn ausbluten lassen – ist oft erzählt worden. Ein Mann, der dachte, er habe eine Zwecke verschluckt, bekam die größten Schmerzen und eine örtliche Anschwellung der Kehle, bis sich herausstellte, dass er sie gar nicht verschluckt hatte. Hunderte solcher Fälle sind vorhanden, wo der bloße Glaube genügte, große Schmerzen und sogar den Tod zu verursachen.

      Auf der andern Seite sind oft genug Krankheiten durch die Wirkung starker Gedanken, wie Aufregung, Schreck oder große Freude verschwunden.

      Als Benvenuto Cellini eben im Begriff war, seine berühmte Bildsäule des Perseus zu gießen, die jetzt in der Loggia dei Lanzi in Florenz steht, wurde er plötzlich von einem Fieber befallen und musste nach Hause gehen und sich zu Bett legen. Einer seiner Arbeiter kam in sein Zimmer und rief: „Armer Benvenuto, Euer Werk ist so verdorben, dass ihm in der Welt nicht mehr zu helfen ist.“ Er zog sich hastig an, eilte zu seinem Schmelzofen und fand das Metall stehend und zu einem Kuchen geronnen. Er befahl einen Stoß Holz von jungen Eichen zu bringen, die schon länger als ein Jahr ausgetrocknet waren, heizte den Ofen und arbeitete wie ein Wilder im strömenden Regen, betrieb die Kanäle und rettete sein Werk. Er schließt diese Geschichte mit folgenden Worten: „Als alles vorüber war, wendete ich mich zu der Schüssel, die nicht weit von mir auf einer Bank stand, aß und trank mit großem Appetit, und so auch der ganze Haufen. Dann ging ich froh und gesund zu Bett – es waren zwei Stunden vor Tag –, und als wenn ich nicht das mindeste Übel gehabt hätte, war meine Ruhe sanft und süß“. Der übermächtige Gedanke an die Rettung seines Werkes trieb nicht bloß den Gedanken an die Krankheit völlig aus, sondern veränderte mit seinem unausgesetzten Schaffen sogar die körperlichen Vorgänge und machte ihn gesund.

      Von Muley Moluk, dem Führer der Mauren, wird erzählt, dass, während er krank und fast zerstört durch eine unheilbare Krankheit dalag,

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