Violet Socks. Celine Ziegler

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Violet Socks - Celine Ziegler страница 15

Violet Socks - Celine Ziegler

Скачать книгу

vollen Namen zum ersten Mal hört. Ich habe mich damals auch totgelacht. Doch was er kann, kann ich auch. Sein Pech.

      Als wir in die Küche kommen, sitzt auch schon der besagte Harold Jermaine-René Perlman mit bösem Ausdruck am Tisch und starrt mich niederschmetternd an. Ich bin mir sicher, dass er mitbekommen hat, wie ich eins seiner intimsten Geheimnisse ausgeplaudert habe. Gut so. Er hätte ja nicht verraten müssen, dass mein Zweitname Lotta ist.

      „Guck doch nicht so beleidigt", ziehe ich ihn zufrieden auf und muss mich beherrschen, nicht gleich über das Essen herzufallen, weil es so wunderbar riecht.

      „Ich hab dir gesagt, du sollst es niemandem verraten", knurrt er, als sich Mikey neben ihn setzt und Coco neben mich auf den Stuhl.

      „Ach ja?" Ich sehe ihn mit erhobener Braue an. „Soweit ich mit entsinnen kann, habe ich dir auch gesagt, dass du meinen Zweitnamen für dich behalten sollst. Du hast angefangen."

      „Du Kotzbrocken", verteidigt mich Coco noch nachdrücklich und verschränkt halbstark die Arme.

      Harry sieht sie fast schon fassungslos an. „Was?"

      „Sie nannte dich Kotzbrocken", wiederhole ich zufrieden mit Cocos Benehmen ihre Worte. „So wie es sich gehört."

      Jedoch schaltet Mikey sich ein. „Und ihr seid komische Mädchen, die auf komische Katzenstrümpfe stehen!"

      Jetzt grinst Harry selbstgefällig zu Mikey, auf den er bestimmt genauso stolz ist wie ich auf Coco. „Gut gemacht. Lass dich bloß nicht unterkriegen."

      „Lass ich nicht", sagt Mikey erschreckend ernst und starrt uns an. „Das ist dafür, dass ich beim letzten Mal brechen musste, weil Violet nicht kochen kann!"

      „Hey, so schlimm war es auch nicht. Du hast einfach einen zu empfindlichen Magen."

      „Genau!", steht mir wieder Coco zur Seite. „Ich wette, das Essen hier schmeckt total ekelig!"

      „Ich wette nicht", wirft Harry ein, worauf ich ihn wieder böse ansehe.

      „Ich wette doch!", sage ich.

      „Und ich wette nicht."

      „Es schmeckt bestimmt wie Omas alte Füße!", meckert Coco weiter, jedoch nicht in Harrys Richtung, sondern in Mikeys, der wahrscheinlich am wenigsten für den Geschmack des Essens kann.

      Aber Mikey kämpft tapfer zurück und beugt sich weiter über den Tisch. „Dann musst du ja oft von Omas alten Füßen probiert haben, du doofe Kuh!"

      Beleidigt streckt Coco die Zunge heraus und ruft: „Wohl eher du! Du doofer Sack!"

      So langsam bekomme ich das Gefühl, es läuft aus dem Ruder. Eigentlich wollte ich den Abend nicht damit verbringen, dass Coco und Mikey sich Schimpfworte an den Kopf werfen. Und Harry scheint das auch nicht zu wollen, denn auch er sieht etwas überfordert zwischen den beiden hin und her.

      „Nenn mich nicht doofer Sack, du Blöde!", keift Mikey wieder und so langsam macht mir sein ernster Ausdruck Angst.

      Coco lässt das nicht auf sich sitzen und beugt sich ebenfalls weiter über den Tisch. „Nenn du mich nicht doofe Kuh, du Doofer!"

      „Hey", sage ich jetzt und hebe beschwichtigend die Hände. „Ist doch alles gut. Lasst uns lieber essen, bevor …''

      „Genau", sagt Mikey, allerdings wieder in Cocos Richtung. „Lass uns das Essen essen, das viel besser als Violets Essen ist!"

      „Nimm das zurück!", wütet Coco.

      „Nö!"

      „Doch!"

      Und dann geht es zu schnell, bevor Harry oder ich reagieren können.

      Coco greift in die Schüssel mit Nudeln und beschmeißt Mikey damit.

      Wir halten alle inne.

      Bitte, bitte, bitte lass das jetzt nicht ausarten.

      „Okaaaay", sagt jetzt Harry und nimmt Mikey schnell die Nudeln aus den Haaren. „Ich denke, wir …''

      „Ich zeig's dir!" Schließlich schmeißt sich Mikey auf den Topf mit Soße, hält seine Faust rein und bespritzt Coco damit, die aufkreischt.

      Heilige Scheiße. Das artet definitiv aus!

      „Mikey!", mahne ich ihn und wische Coco die Soßenspritzer vom Gesicht.

      Misses Heath wird uns umbringen. Tomatensoße geht unmöglich wieder aus den Klamotten raus, noch dazu sind genug Spritzer auf den Boden gekommen, manche auf den Holztisch, wo ich schon sehen kann, wie sich die Soße von dem Holz eingesogen wird.

      „Blödmann!", meckert Coco Mikey an, während ich ihre Hände zurückhalte, mit der sie ebenfalls in die Soße greifen wollte.

      „Eure Mutter wird so sauer auf euch sein!", sage ich überfordert und blicke auf die vielen Soßenspritzer auf dem Tisch und dem Boden. Hastig bücke ich mich um ein paar Flecken aufzuwischen. Ich kann es nicht glauben. Da ist man mal einen Abend mit Harry zusammen, schon passiert so etwas. War ja klar, dass es eskalieren muss.

      Ich richte mich wieder auf.

      Und kneife sofort die Augen zusammen, denn jetzt habe ich einen Flatschen Soße mit Nudeln ins Gesicht bekommen.

      Schockiert halte ich den Atem an und halte inne, während ich die warme Soße in meinem Gesicht spüre und die Nudeln langsam ihren Weg von meiner Nase auf meinen Schoß machen.

      Für ein paar Sekunden herrscht Stille am Tisch. Sogar Mikey und Coco haben aufgehört zu streiten. Und auch, wenn ich nicht gesehen habe, wer mich mit den Nudeln beschmissen hat, bin ich mir sehr sicher, dass es der gehässig grinsende Kotzbrocken vor mir war.

      Innerlich auf hundertachtzig schmiere ich mir die Soße von den Augen und sehe unmittelbar in Harrys Gesicht, der mich mit erhobenem Mundwinkel mustert.

      „Das hast du nicht getan", zische ich ihn an.

      Doch er scheint sich keiner Schuld bewusst und zuckt nur mit einer Schulter. „Mikey war's."

      Nicht belustigt lache ich auf und schüttle den Kopf, während ich mir noch ein wenig Soße aus dem Gesicht wische. Mikey war es. Wer es glaubt, wird selig, du Vollspaten.

      „War ich gar nicht", flüstert Mikey Harry zu, worauf ich Harry wieder böse ansehe.

      Meine ganzen Klamotten sind versaut und noch dazu können wir hier nach Misses Heaths Küche sauber machen, der Kinder eingeschlossen. Cocos Haare sind voll mit Soße und Mikey sieht nicht weniger schlimm aus.

      „Ich würde sagen, das Essen hat sich gelohnt", sagt Harry nach einer kurzen Pause und steht auf, um die schmutzigen Sachen wegzuräumen.

      Ungläubig sehe ich ihm hinterher, wie er einfach verschwindet, als wäre nichts. Als hätte ich gerade keine Nudeln auf dem Schoß und der Rest am Tisch keine Soße im Gesicht. Und das lasse ich nicht auf mir sitzen. Er denkt, er kann mich mit Essen beschmeißen und vorher noch über Verschwendung von Lebensmitteln predigen?

Скачать книгу