Violet Socks. Celine Ziegler

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Violet Socks - Celine Ziegler

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sich selbst mal vom Acker machen kann, damit ich meine Arbeit in Ruhe vollbringen kann, kommen jedoch zwei kleine Kinder die Treppe runtergestürzt.

      „Vio!", freut sich die kleine Coco mit den beneidenswert langen, braunen Haaren und krallt sich an mein Bein. „Du trägst heute die Katzensocken!"

      Ich grinse schlagartig, weil ich wusste, wie sich Coco über diese Strümpfe freuen wird. Ich trug sie einmal und sofort hat sie sich in sie verliebt. „Klaro, du sagtest doch, dass du sie magst, also blieb mir gar nichts anderes übrig."

      „Ich find sie scheußlich", brummt jedoch Mikey, der sechsjährige Stinkstiefel und Cocos Zwilling, und zupft verächtlich an dem Stoff meiner rechten Socke. „Das sieht echt dumm aus mit den ganzen Katzen."

      Harry lacht gehässig in sich hinein, während er eine Tomatensoße anrührt.

      Ich funkle ihn an. „Lach nicht so doof, sondern konzentrier dich lieber auf dein doofes Essen."

      „Genau!", stimmt mir Coco sofort zu und ich weiß jetzt schon, dass ich einen Kameraden auf meiner Seite stehen habe. Alles, was ich nämlich doof finde, findet sie auch doof und da ich Harry ganz schön doof finde, bin ich mir sicher, dass sie mir helfen wird, mit Harry diesen Abend zu überstehen.

      „Ich wette, der kocht besser als du", meckert Mikey und stellt sich auf Harrys Seite. Er verschränkt die Arme.

      Harry tut es ihm gleich und auch seine Arme sind verschränkt. „Tja, Kumpel, das denke ich auch."

      Genervt von den beiden verziehen Coco und ich die Gesichter und steuern das Wohnzimmer an, in der wir es uns auf der Couch bequem machen. Das Doofe an der ganzen Sache ist, dass ich ganz genau weiß, dass Harry besser kochen kann als ich. Bedeutend besser. Ich erinnere mich, wie er früher immer für mich gekocht hat, weil er es liebte. Sogar gebacken hat er gerne. Ja, das würde man ihm heute nicht mehr zutrauen, aber es war tatsächlich so. Am liebsten waren mir immer seine Tortellini mit Carbonarasoße. Oh, Gott, es war so unglaublich lecker, dass ich ihn manchmal regelrecht dazu zwingen musste, für mich Tortellini zu kochen. Mindestens einmal die Woche.

      Doch ob er heute noch immer so leidenschaftlich kocht, ist eine andere Sache. Ich denke, nicht. In der Schule wird immer erzählt, dass er nach der Highschool irgendwo im Supermarkt arbeiten wird, weil er keine Lust auf studieren hat. Es wird auch erzählt, dass er mit dem Soccerspielen weiterkommen will, denn das hat er auch schon immer gerne gemacht. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich all diesen Gerüchten glauben kann, denn ich kenne Harrys Eltern und schon von klein auf wollten sie, dass aus ihm mal etwas ganz Großes wird. Und da ist Anwalt zu werden nur das kleinere Übel. Ich will gar nicht wissen, wie viel Ärger seine Eltern machen, weil er in der Schule so schlechte Noten schreibt.

      „Ich werde Mama fragen, ob sie mir auch solche Strümpfe kauft", holt mich Coco aus meinen Gedanken und streicht über meine Katzensocken. „Ich find die echt schön."

      „Ich kann dir gerne welche kaufen", biete ich ihr schmunzelnd an, weil sie supersüß ist. „Als Entschuldigung dafür, dass dieser Kotzbrocken in der Küche heute da ist."

      Sofort verzieht Coco wieder das Gesicht, weil sie merkt, wie ich auf Harry reagiere. „Ja, echt voll der Kotzbrocken. Und Mikey ist auch ein Kotzbrocken."

      Ich flüstere ihr zu: „Versprich mir, dass du sagen wirst, dass mein Essen besser ist als seins, egal wie gut es schmeckt, ja?"

      Sie nickt. „Versprochen."

      „Was sagst du?", höre ich Harrys Stimme aus der Küche.

      Mikey sagt irgendwas, doch ich verstehe es nicht.

      „Du musstest davon brechen? Man, das muss echt abartig gewesen sein."

      Wieder sagt Mikey etwas Unverständliches.

      „Oh, Gott, hör lieber auf, davon zu reden, mir wird gleich übel."

      Beleidigt presse ich die Lippen aufeinander und versuche, ihr Gerede in der Küche zu ignorieren, zumal ich ganz genau weiß, dass Harry extra laut spricht, damit er mir noch mal unter die Nase reiben kann, wie schlecht ich koche. Idiot. Beide. Er und Mikey. Heute heißt es also zwei gegen zwei. Das ist fair.

      „Und dann habt ihr alles wieder weggeschmissen?", fragt Harry Mikey wieder extra laut.

      Ich will ihn treten.

      „Was für eine Verschwendung. Da hat wohl jemand keine Ahnung von richtigem Umgang mit Lebensmitteln."

      Jetzt reicht es mir. Zickig rufe ich zur Küche: „Mal so nebenbei: Wir können euch hören!"

      „Ups." Ich höre Harrys Belustigung klar und deutlich. „Das war nicht unsere Absicht."

      Ich murre leise: „Klar, du Vollidiot."

      Coco sieht mich neugierig von der Seite an und ihre großen blauen Augen strahlen mir entgegen. Ein Wunder, dass sie so hübsch ist. Sie sieht kein Stück aus wie Misses Heath. Zumal Misses Heath sowieso viel zu alt für solch kleine Kinder ist. Zumindest verhältnismäßig.

      „Wieso mögen wir ihn nicht?", fragt die Kleine mich.

      Ich sehe weg und versuche, eine gute Antwort darauf zu finden. „Weil er doof ist."

      „Aber wieso ist er doof?"

      „Weil er gemein ist."

      „Was hat er Gemeines getan?"

      „Er ... Er ist ständig gemein. Sogar jetzt gerade ist er gemein."

      „Weil er sagt, dass du nicht kochen kannst?"

      „Zum Beispiel."

      Nickend sieht sie nachdenklich weg. „Oh ... Also magst du ihn nur nicht, weil er sagt, dass du nicht kochen kannst?"

      „Nein. Ich mag ihn nicht, weil er fies und gemein und unausstehlich ist." Ich würde ihn gerne als Arschloch betiteln, doch vor einer Sechsjährigen sollte ich solche Ausdrücke lassen.

      „Hat er noch etwas anderes getan?"

      Ich lache auf. „Sogar eine ganze Menge."

      „Was denn?"

      „Er hat …''

      „Violet Lotta Berrymore", werde ich jedoch von Mikey unterbrochen, der mit erhobenem Kinn und gestreckter Brust vor der Couch steht, als wäre er ein Soldat. „Ich soll Sie bitten, Coco zum Tisch zu führen, damit sie das beste Essen der Welt essen kann."

      „Und ich darf nichts essen?", frage ich.

      Er schüttelt vehement den Kopf. „Ich tue nur, was mir gesagt wurde."

      Wieder will ich Harry treten. Nicht nur, weil er mir sein Essen verweigern will, sondern weil er tatsächlich jemanden meinen Zweitnamen verraten hat. Er weiß ganz genau, dass ich diesen Namen hasse, und jetzt verwendet er ihn als Waffe gegen mich. Aber na gut. Das Spiel kann ich auch spielen. Ich habe noch genug Dinge, mit denen ich ihn genauso ärgern kann.

      „Okay", sage ich deswegen entschlossen und stehe auf. „Violet Lotta Berrymore und Coco werden kommen. Sag doch bitte Harold Jermaine-René Perlman Bescheid, ja?"

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