Adler und Leopard Teil 1. Peter Urban
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"Kaffee!" Pitt klingelte nach seinem Sekretär und bat ihn eine große Kanne Kaffee für Arthur zu bringen. Dann schenkte er sich selbst ein Glas Portwein ein und setzte sich dem Offizier gegenüber: "Wie wird Bonaparte weiter vorgehen, Wellesley?“
"Ich bin kein Orakel, Sir!"
"Sie haben kein Selbstvertrauen, General! Ich will Ihre Meinung hören. Jetzt sofort! „Arthur seufzte und gehorchte: “Napoleon hat von Mack ausmanövriert, Sir! Die Kapitulation von Ulm wird in dieser Beziehung als Geniestreich des französischen Kaisers in die Geschichte eingehen. Eine ganze Armee zu vernichten, ohne eine Entscheidungsschlacht zu riskieren...dieser Mann macht dem Krieg Ehre!“
"Sie hätten das Gleiche getan, Wellesley! Gestern haben Sie es mit einer Stabskarte und zwei Stück verschiedenfarbiger Kreide bewiesen. Weiter !" Arthur fing an sich unbehaglich zu fühlen. Die Aufmerksamkeit, die sie ihm widmeten und das ganze Lob nur wegen ein paar richtiger Schlussfolgerungen stimmten ihn sehr misstrauisch. William Pitt spürte die innere Spannung des Jüngeren. Beruhigend legte er ihm die Hand auf die Schulter: "Was würden Sie tun, wenn Sie Napoleons Armee kommandieren würden und die Macht des Kaisers hätten, Entscheidungen zu treffen?"
Arthur starrte gedankenverloren in seine leere Kaffeetasse. Leise, fast so als ob er zu sich selbst sprach, erklärte er dem Premierminister "Ich würde auf Wien marschieren, Sir. Die Hauptstadt ist ungeschützt. Die zweite, große österreichische Armee unter Erzherzog Karl schlägt sich in Italien mit Massena. Sie sind zu weit weg, um einzugreifen. Ich würde die Hauptstadt besetzen und ein oder zwei Divisionen als Besatzungstruppen zurücklassen, ohne mich lange aufzuhalten. Dann muss der Russe Kutuzov ausgeschaltet werden. Seine Unterstützungsarmee muss aus dem Hoheitsgebiet der Donaumonarchie vertrieben werden. Sie darf sich auf keinen Fall mit den Truppen von Erzherzog Karl vereinigen. Am besten wäre es natürlich, Kutuzov dazu zu verleiten, sich irgendwo zu einer Schlacht zu stellen. Die Initiative zum Angriff würde ich meinem Gegner überlassen. Ihm eine schwache Position vorgaukeln, meine Position so wählen, dass nur der kleinere Teil meiner Truppen sichtbar ist. Am besten irgendwo, wo es Hügel und Hänge hat. Irgendwo hinter Wien, in Tschechien… Wenn ich diese Armee hätte und die Macht des Kaisers!" Er sah von seiner Tasse auf und William Pitt in die Augen. "Wir haben kein Feldheer von dieser Stärke. Wenn England je den politischen Konsens findet, um ein 15.000 oder 20.000 Mann starkes Expeditionskorps auf den Kontinent zu schicken, dann dürfen wir uns nicht irren. Unser Land hat eine Berufsarmee und Soldat wird nur der, der keinen anderen Ausweg im Leben hat. Wir müssen uns deshalb genau überlegen, wo wir eine zweite Front aufbauen und wofür wir bereit sind, zu bluten und zu sterben. Nicht in den deutschen Ländern. Wir müssen dorthin, wo natürliche Hindernisse die Franzosen von ihrer eigenen Nachschubbasis abschneiden, wo die Bevölkerung bereit ist, unser Expeditionskorps zu unterstützen, wo die Geographie den großen, französischen Armeen zu schaffen macht und wo wir uns im Notfall, auf dem Seeweg wieder ganz schnell nach Hause zurückziehen können." Pitt lächelte zufrieden. Er trank sein Glas Portwein leer und schenkte sich nach." Wo?" Fragte der Premierminister neugierig. "Portugal und Spanien oder Dänemark und Schweden!", antwortete Arthur. "Gehen Sie nach Hause, General. Schreiben Sie alles auf, was Sie mir gerade erzählt haben. Vergessen Sie Ihr Kommando in der Provinz! In ein paar Tagen werden Sie vom Generalstab neue Befehle erhalten." Arthur stand auf und verbeugte sich leicht vor Pitt. Er hatte die Hand schon auf der Türklinke liegen, als der Premierminister ihn noch einmal zurückrief. "Wellesley seien Sie über Ihren Auftrag im Hannoverschen nicht zu enttäuscht! Sie sind Englands jüngster General…eigentlich noch viel zu jung für diesen Rang! Sie haben eine lange Karriere vor sich. Wenn Sie ein wenig nachdenken, werden Sie verstehen, warum Sie hinter Cathcart nur an zweiter Stelle kommen und warum wir, gegen Ihren Rat doch Verstärkung auf den Kontinent schicken. Geduld, mein Freund! Ihre Zeit ist noch nicht gekommen!"
Nachdenklich bestieg Wellesley sein Pferd und ritt die kurze Strecke von der Downing Street zum Generalstab zurück. Vor dem Gebäude angekommen überlegte er es sich anders und schlug den Weg zur Themse hinunter ein. Er ritt am Wasser entlang, aus der Stadt hinaus, nach Reading. Von dort führte ein hübscher Pfad durch den Wald nach Windsor. Er fühlte sich in London eingeengt und konnte umgeben von Lärm, Menschen und Häusern nicht vernünftig nachdenken. Stunde um Stunde trödelte er im Schritt auf seinem Pferd durch die Gegend. Er dachte über das Gespräch mit Pitt nach, über die Treffen mit Castlereagh, die alle einen ähnlichen Tenor hatten, über einen Abend, den er vor kurzem gemeinsam mit Frederick Ponsonby, einem Freund aus Kindertagen, im Hause von Lady Bessborough verbracht hatte. Der Abend hatte damit geendet, dass Lord William Ponsonby, Freddys Vater, ihm eine ganze Stunde lang zu erklären versucht hatte, wie wichtig es für England sei, dass auch die Armee endlich eine Stimme im Unterhaus bekäme, die nicht die Sprache eines Politikers sprach. Zumindest ein Berufssoldat, der sein Handwerk verstand und der für die Konservativen und die Whigs gleichermaßen akzeptabel sei, müsse sich doch finden lassen. Wellesley hatte Lord Ponsonby daraufhin vorgeschlagen, Henry Paget anzusprechen. Die einzige Antwort, die der Führer der Whigs auf diesen Vorschlag wusste, war: " Ich weiß nicht, ob unser Land es fertigbringen wird, Krieg ohne Infanterietruppen und ohne Artillerie zu führen. Außerdem, Arthur! Wie sollen wir dreißig oder vierzigtausend Pferde verschiffen?" Am Tag nach dem Besuch bei Ponsonby, war dann auch noch Henry Paget bei den Richmonds aufgetaucht, hatte sich kurzerhand zum Essen eingeladen und mit Engelszungen auf Arthur eingeredet, sich ins Unterhaus wählen zu lassen. Lediglich der Oberkommandierende der Streitkräfte, der Herzog von York, hatte sich seit seiner Rückkehr aus Indien noch nicht die Mühe gemacht, den General zu treffen.
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