Sky-Navy 11 - Unter falscher Flagge. Michael Schenk

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die Lebenserhaltung und die Triebwerke bedienen konnte. Dies war im Grunde dem Umstand zu verdanken, dass man zuvor ein Handelsschiff der Menschen aufbrachte und dessen Besatzung erst tötete, nachdem diese ihr Wissen unter der Folter preisgab. Leider hatten jene Männer und Frauen kaum Kenntnisse über die Waffentechnik ihrer Rasse besessen.

      Desara-dal-Kellon hütete sich die Menschen zu unterschätzen. In manchen Bereichen war deren Technik primitiv, in anderen überlegen. Für eine Rasse, welche noch nicht die über ein Jahrtausend zählende Erfahrung der Negaruyen in der Weltraumfahrt besaß, waren die Menschen nach Desara´s Meinung unerwartet fortschrittlich. Die Primär-Kommandantin schätzte die Konstruktion des erbeuteten Schiffes und die Übersichtlichkeit der eher kleinen Brücke. Alles wirkte kompakt und funktional, etwas, das sie als Soldatin zu schätzen wusste.

      Maschinen-Wissender Per hatte sich in den vergangenen Stunden um das tiefere Verständnis des eroberten Schiffes bemüht und rastlos versucht, alle Systeme nutzbar zu machen oder für die Kompatibilität mit der Technik seines Volkes zu sorgen. Desara war gespannt, wie weit ihm dies nun gelungen war.

      Per trug die Uniform eines Master-Chief der menschlichen Sky-Navy. Desara wusste dass er ein hervorragender Liebhaber und noch besserer Techniker war. Bei dieser Mission zählte jedoch nicht das Vergnügen, sondern ausschließlich der Erfolg und sie hatte dem jungen Mann deutlich gemacht, was seine Pflicht war.

      Per salutierte vor ihr, in dem er die Fingerspitzen der linken Hand an die linke Schulter legte. Als er den Blick seiner Kommandantin registrierte, wechselte er hastig zum Salut der Menschen. „Masta-Tschiif Per, zu deinem Willen, Ehrenwerte.“

      Sie schlug mit der flachen Hand auf die Armlehne des Kommandosessels. „Der Erfolg dieser Mission hängt von der Täuschung des Feindes ab, Masta-Tschiif. Vergiss deine Abstammung vom erhabenen Volk der verborgenen Welt, sonst spürst du die Peitsche.“

      Bislang war Per von der Neuro-Peitsche verschont geblieben und er verspürte kein Verlangen danach, die schmerzhaften Elektroschocks durch seine Nervenbahnen rasen zu spüren. „Ai, Käpp-Tenn“, sagte er hastig. „Ich bin bereit für meinen Bericht.“

      Sie nickte und deutete auf den Klappsitz neben ihrem Sessel. „Nimm Platz und berichte. Verschweige mir nichts.“

      Vor drei Wochen hatten sie das Schiff dem Feind entrissen und arbeiteten seitdem fieberhaft, um alle Funktionen zu verstehen und zu beherrschen. Derzeit lag die Nanjing im Ortungsschatten eines Planeten, denn es war sicher, dass die Menschen nach ihr suchen würden.

      „Wir beherrschen die wesentlichen Funktionen dieses Schiffes“, begann Per, „auch wenn wir in einigen Bereichen weiterhin Probleme haben. Diese betreffen vor allem jene Systeme, die durch die Tetroniken der Menschen gesteuert werden. Wir konnten einiges von der Maschinensprache der Langnasen entschlüsseln, doch speziell die Verteidigungs- und Offensiv-Systeme sind mehrfach kodiert. Wir können die Waffentürme einsetzen und die darin integrierten Raketenwerfer, Energiewaffen und Schnellfeuerkanonen benutzen, aber die Zielerfassung ist weiterhin problematisch. Wir sind noch immer dabei, die Tetroniken auszubauen und durch unsere eigenen eTroniken zu ersetzen. Diese Umbauten sind nun nahezu abgeschlossen.“

      „Dann können wir die acht Waffentürme und die Torpedorohre ohne Einschränkung einsetzen?“

      „Ai, Käpp-Tenn, allerdings sind unsere eTroniken ein wenig langsamer, als die Tetroniken der Menschen. Beim Raumkampf mit beweglichen Zielen ist das für uns von Nachteil.“

      „Selbstverständlich“, stimmte Desara zu. „Immerhin haben wir dann nicht mehr das Problem, nicht auf menschliche Schiffe feuern zu können.“

      Bei der Flucht von der Nebelwelt war die Nanjing von anderen menschlichen Schiffen verfolgt worden und Desara war überrascht gewesen, als sie die Waffen des eroberten Kreuzers nicht einsetzen konnte. Menschenschiff schien nicht auf Menschenschiff feuern zu können. So etwas gab es in der Flotte der verborgenen Welt nicht, denn wurde ein eigenes Schiff vom Feind erobert, so musste es zerstört werden können.

      „In der Maschinensprache der Menschen muss ein Code verborgen sein, der den Beschuss eigener Schiffe verhindert“, meinte Per und zuckte auf sehr menschliche Weise mit den Schultern. „Die Menschen kennen ihre Codes und werden sie inzwischen so verändert haben, dass ihre Schiffe uns angreifen können. Immerhin sind wir nun in der Lage uns zu wehren.“

      „Allerdings reagieren unsere Waffen langsamer, da sie durch unsere eTroniken gesteuert werden“, stellte Desara missmutig fest. „Was ist mit der Primärwaffe, der Räll-Gann?“

      „Wir arbeiten daran“, gab Per das bisherige Unvermögen zu.

      „Bei den Göttern und Vorfahren, wir brauchen die Hauptwaffen der Nanjing“, fluchte Desara-dal-Kellon und verstieß damit selbst unbewusst gegen ihr Gebot, ausschließlich die menschliche Sprache und Ausdrucksweise zu verwenden.

      Per hütete sich, sie auf diesen Fehler aufmerksam zu machen. „Das Prinzip dieser Waffe ist uns bekannt. Metallene Bolzen werden durch elektromagnetische Felder und einen eigenen Antrieb auf Überlichtgeschwindigkeit beschleunigt. Treffen sie das Ziel, wandeln sie ihre Masse spontan in Energie um. Mit verheerender Wirkung.“

      „Das ist bekannt.“ Ihre Hand glitt unbewusst über die Schalter in der Armlehne. „Wie erhalten wir die Kontrolle über diese Räll-Ganns?“

      „In dem wir auch hier alle tetronischen durch unsere eTronischen Systeme ersetzen. Das wird jedoch noch viele Wochen in Anspruch nehmen. Vor allem, weil wir die für die Steuerung, die Zielerfassung und das Aktivieren erforderlichen Berechnungen nachvollziehen und in unsere Maschinensprache umsetzen müssen.“

      „Käpp-Tenn, ich möchte meine Stimme erheben.“ Der Waffenoffizier hatte sich hinter seiner Konsole erhoben und deutete eine kurze Verbeugung an.

      Ontra war ein fähiger Waffen-Wissender. Er meldete sich sicherlich nicht ohne triftigen Grund zu Wort. Desara nickte ihm zu. „Sprich, Lutänent.“

      „Unabhängig von den Problemen der Waffensteuerung sehe ich noch ein weiteres Problem, Käpp-Tenn. Die Munitionsvorräte an Torpedos, Raketen und Geschossen für die Schnellfeuerwaffen sind begrenzt und können von uns nicht ergänzt werden. Für die Energiewaffen gilt das nicht, doch die HE-Laser der Menschen sind unseren eigenen Energiewaffen unterlegen und ebenso den Waffen der Eierlinge.“

      „Dem stimme ich zu. Was schlägst du also vor, Lutänent Ontra?“

      „Die Waffen der Nanjing durch unsere eigenen Waffen zu ergänzen.“

      Desara lächelte sanft. „Auch dem stimme ich zu. Gut, wir werden ein Treffen mit einem unserer Schiffe vereinbaren, welches uns dann mit eigenen Waffen und den entsprechenden Vorräten an Munition versorgen wird. Doch unsere eigenen Geschütze müssen auch eingebaut werden.“ Sie überlegte einen Moment. „Zudem dürfen sie äußerlich nicht erkennbar sein. Dieses Schiff darf sich in nichts von anderen menschlichen Kreuzern unterscheiden, soll meine List gelingen. Du weißt, Ontra, das es zum Plan gehört, dass es Überlebende bei den Eierlingen gibt. Man wird Aufzeichnungen von der Nanjing machen und sie so als menschliches Schiff erkennen. Wenn es äußere Unterschiede zu anderen Menschenschiffen gibt, könnten die Norsun misstrauisch werden.“

      „Es gibt eine Reihe von Räumen, die direkt an der Außenhülle des Schiffes liegen und die wir gut abschotten können“, sagte Per. „Wir können einfache Waffenluken in den Rumpf schneiden und sie mit beweglichen Platten abdecken. Äußerlich könnte man dieses Schiff dann nicht von anderen unterscheiden. Die zusätzliche Feuerkraft würden die Eierlinge sicher mit einer

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