Sinja und der siebenfache Sonnenkreis. Andreas Milanowski

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Sinja und der siebenfache Sonnenkreis - Andreas Milanowski Sinja

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natürlich nicht. Ich gehe davon aus, dass sie es nach der Ratssitzung zurückgebracht hat in die Halle der Ahnen!“

      „Du gehst davon aus, aber sicher bist du nicht?“

      „Jetzt reicht´ s aber mit diesem Verhör. Sag mal, worauf willst du eigentlich hinaus?“, fragte Cichianon verärgert.

      „Oh, ich denke, ich weiß, worauf sie hinaus will“, versuchte Ferendiano zu beschwichtigen. „Wollen wir den Teufel mal nicht an die Wand malen, Emmi!“

      „Ich male nicht, mein Lieber“, entgegnete Emelda erneut, „sei nicht kindisch! Wenn ich das richtig verstehe, dann sollen wir doch jetzt unsere Rucksäcke packen und nach Fasolanda ziehen. Ich will nur wissen, woran ich bin und womit ich zu rechnen habe, bevor ich mich auf so ein Unternehmen einlasse. Ihr wisst, dass der Unerhörte keine Gefangenen macht und wenn wir dann nicht einmal den eigenen Leuten vertrauen können, dann ist das ein Himmelfahrtskommando! Was denkst du, Sinja?“

      „Ich denke, bevor wir jetzt alle packen und nach Fasolanda ziehen, sollten wir erstmal das flammende Herz holen. Ohne die Geige brauchen wir dort ja wohl kaum aufzutauchen.“

      „Wie, hast du das Ding nicht mitgenommen?“, fragte Emelda.

      „Wie denn? Du warst doch dabei und weißt selbst, dass wir etwas überstürzt aufgebrochen sind!“

      „Na prima! Das sind ja tolle Neuigkeiten“, maulte Gamanziel, „Sinja ohne Geige – geht gar nicht! Dass ihr das Ding vergessen habt, wird unsere Reise nicht beschleunigen.“

      „Wenn wir das gleiche Portal benutzen wie beim letzten Mal, dürfte das eigentlich eine relativ flotte Angelegenheit werden! Geht das?“, fragte Sinja.

      „Das wird funktionieren“, sagte Emelda, „du darfst nur bei der Rückkehr nicht wieder auf dem Bauch landen, sonst besteht dein wertvolles Instrument nur noch aus Holzsplittern!“

      „Keine Sorge, Emmi, ich bin gewarnt! Das wird mir nicht nochmal passieren!“

      „Dann lasst uns keine Zeit mehr verlieren. Wir sind spät genug!“

      Sinja streckte Emelda ihre Hand entgegen. Emelda ergriff sie und zog Sinja mit einem Ruck aus ihrem Sessel hoch.

      „Auf geht’s! Raus aus der Komfortzone! Das Abenteuer wartet!“

      24 (22/3)

      Die beiden verließen die Terrasse, sprangen die Treppe hinunter, überquerten im Laufschritt die Lichtung und erreichten Emeldas Unterstand. Im Gegensatz zu Gamanziels Behausung gab es hier nichts Überflüssiges, nichts, was einfach nur schön war. Die Dinge waren praktisch sortiert und geordnet. Schuhe und Stiefel standen in einer Reihe, mehrere Kisten und Körbe daneben, die Kleidungsstücke und Dinge des täglichen Bedarfs enthielten. Verschiedene Bögen und Köcher mit verschieden langen Pfeilen standen an einer Wand und warteten auf ihren Einsatz. Alles in allem erinnerte Emeldas Einrichtung eher an ein Militärcamp, als eine Wohnung.

      „Wie kommen wir jetzt in die andere Welt, wenn niemand drüben ist, der dich ruft?“, fragte Sinja.

      „Oh Mist! Du bist ja hier! Ich hab´ nicht dran gedacht. Wir brauchen den Taktstock! Bleib hier, Sinja, ich bin gleich wieder zurück!“

      „Taktstock?“

      Emelda ließ Sinja mit ihrer Frage stehen. Sie verschwand, kehrte wenig später zurück und hatte einen spindeldürren, schwarzen Stab in der Hand.

      „Da ist das Ding!“, rief sie Sinja schon von Weitem zu.

      „Ein Zauberstab?“, fragte Sinja.

      „Nein! Ein Taktstock!“

      „Wozu brauchen wir einen Taktstock?“

      „Das wirst du gleich sehen. Eigentlich ist es uns streng verboten, diese Dinger zu benutzen. Cichianon hat aber, für alle Fälle, einen in seiner Hütte versteckt. Das darf natürlich niemand wissen. Vor allem sollten wir zusehen, dass der Magus nichts davon erfährt. Der würde uns die Elfenohren noch länger ziehen.“

      „Warum?“, fragte Sinja, „was ist daran so schlimm?“

      „Du willst es wissen?“

      „Selbstverständlich!“

      „Gut! Wir waren jung!“

      „Verstehe!“

      „Nichts verstehst du! Die Sache mit dem Taktstock war Teil der Ausbildung in weißer Magie, die jede Tonelfe erhält. Du lernst da nicht viel, nur die Grundlagen. Und dazu gehört, wie man mithilfe des Taktstocks in die Menschenwelt reist.“

      „Ich dachte immer, einen Taktstock braucht ein Dirigent, um sein Orchester….“

      „Nicht nur. Man kann eben auch andere Dinge damit machen.“

      „Und was habt ihr angestellt?“, fragte Sinja.

      „Es gab ein paar Regeln.“

      „Und die habt ihr, wie ich euch kenne, fröhlich missachtet!“

      „Wie gesagt, wir waren jung.“

      „Jetzt mach´s nicht so spannend!“, rief Sinja.

      „Wir haben ziemlich viel Chaos veranstaltet. Auf einmal tauchten Leute aus der Menschenwelt in Dorémisien auf, die hier überhaupt nichts zu suchen hatten und leider auch umgekehrt. Aber das Schlimmste war, als wir, während einer Orchesterprobe, den Taktstock eines Dirigenten gegen einen unserer Taktstöcke ausgetauscht hatten. Als der Arme anfing, mit dem Ding zu wedeln, hat es `wusch´ gemacht und er war verschwunden. Es hat ziemlich lange gedauert, bis wir herausgefunden hatten, wohin er gereist war und noch länger, ihn da wieder raus zu holen.“

      „Wo war er gelandet?“, fragte Sinja neugierig und musste grinsen.

      „In der Badewanne einer Hofdame der Königin. Die Gute nahm gerade ein Vollbad und saß bis zum Kinn im Schaum, als auf einmal der Dirigent mit schwarzem Frack und Fliege in ihre Wanne klatschte. Es gab einen Riesenskandal. Und als der Magus herausgefunden hatte, wer dafür verantwortlich war, hat er alle Taktstöcke einsammeln lassen. Das Reisen mit dem Taktstock wurde vom Lehrplan gestrichen und das wars.“

      „Und dieser….?, fragte Sinja und deutete auf das Instrument, das Emelda in der Hand hatte.

      „Den einen hier, den haben sie damals vergessen, keine Ahnung, warum. Cichianon hat ihn gefunden und versteckt. Normalerweise halten wir uns an das Verbot. Wir wollen ja nicht unnötig Ärger, aber in diesem Fall müssen wir eine Ausnahme machen. Es muss sein! Es ist wichtig! Ich bin mir nur nicht sicher, ob der Magus das genauso sieht.“

      Bei diesen Worten malte Emelda mit drei schwungvollen Bewegungen einige Kurven in die Luft, die für Sinja wie eine Vier aussah. Als sie die Figur beendet hatte und mit dem Stock wieder an der Spitze ankam, ertönte ein leises `Bing´ und die beiden standen im Wohnzimmer von Sinjas Zuhause.

      „Wahnsinn!“, staunte Sinja und versuchte, zu begreifen, was gerade geschehen war, „es hat geklappt!“

      „Jetzt

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