Sinja und der siebenfache Sonnenkreis. Andreas Milanowski

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Sinja und der siebenfache Sonnenkreis - Andreas Milanowski Sinja

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dass ihm die Geige einiges wert ist.“

      „Das darf auf keinen Fall geschehen! Wenn der Unerhörte mit Hilfe der Zaubergeige den Sonnenkreis öffnen kann, wäre das das Ende für Frieden und Freiheit in Dorémisien!“

      „Die Geige nicht zu übergeben, hieße aber im schlimmsten Fall, Myriana zu opfern?“

      „Wir wollen das vermeiden, wenn es sich vermeiden lässt“, sagte Menroy.

      „Brüder!“ Der Meister beendete energisch eine Diskussion, die ihm viel zu weit ging. „Wir werden heute nicht weiter über den eventuellen Tod der Königin spekulieren. Was zu sagen war, ist gesagt. Ihr wisst jetzt, was ihr wissen sollt. Jeder von euch ist informiert. Wer die Aufgabe übernehmen wird, sich mit Cheety Bugga am Ende des dritten Sonnentanzes zu treffen, werden wir noch festlegen. Bis dahin werden wir die Gendarmen nicht einschalten und auch versuchen, die Mitglieder der Regierung möglichst aus der Sache heraus zu halten. Die Bruderschaft kümmert sich um die Angelegenheit und es kann nur schaden, wenn zu Viele sich einmischen. Wir halten Augen und Ohren offen und treffen uns zu Beginn der nächsten Dunkelzeit hier an diesem Ort wieder!“ Der Meister schlug erneut auf sein Holz. Die Versammelten erhoben sich und verließen murmelnd den Raum.

      28 (26/3)

      Währenddessen bereiteten sich in Engil Sinja und die sechs Elfen auf ihre Reise vor.

      „Bereit?“, fragte Emelda, nachdem sich alle vor ihrer Behausung unter den Riesenfarnen eingefunden hatten. „Dann stellt euch auf, hier, an dieser Stelle.“

      Sie deutete auf einen Kreis aus weißen Kieselsteinen.

      „Wir müssen alle in einem Schwung rüber. Alle müssen in diesen Kreis hineinpassen.“

      „Das wird aber eng!“, bemerkte Sinja. „Können wir nicht in zwei Gruppen….?“

      „Reisen mit dem Taktstock ist Magie“, unterbrach sie Emelda gereizt „und die steht uns nicht unbegrenzt zur Verfügung, schon gar nicht, wenn wir zu siebt unterwegs sind. Vier hin, eine zurück, nochmal vier hin. Das ist zu viel. Also, hör´ auf zu meckern und quetsch dich da jetzt rein!“

      Mit einigem Ruckeln, Ziehen und Zerren gelang es ihnen schließlich, sich so zu stellen, dass alle sieben innerhalb des Kieselkreises Platz hatten.

      „Und jetzt? Der Taktstock?“, fragte Sinja. Sie war zwischen Cichianon und Gamanziel eingeklemmt und hatte Teile eines Elfenflügels im Gesicht. Das kitzelte in der Nase und sie musste niesen.

      „Gesundheit!“, wünschte Emelda, „ja, anders als mit dem Taktstock geht’s leider nicht. Es sei denn, du möchtest den ganzen Weg laufen!“

      Sinja sparte sich eine Antwort.

      „Und wenn uns jemand fragt, wie wir rübergekommen sind, was sagen wir dann?“, fragte Gamanziel.

      „Hm! Keine Ahnung. Dann müssen wir kreativ werden und uns eine nette Geschichte einfallen lassen. Können wir?“

      „…Moment!“, rief Sinja.

      „Was ist denn jetzt noch?“ Emelda war kurz vor dem Platzen.

      „Dieses Mal frag ich lieber vorher: wo werden wir landen?“

      „Wenn alles gut geht, im Garten des Schlosses von Königin Myriana!“

      „Und wenn nicht?“, fragte Gamanziel.

      Emelda hatte keine Lust mehr, zu diskutieren. Sie malte mit dem Taktstock einen senkrechten Strich in die Luft, ließ das Instrument bis zur Hälfte des Striches nach oben schnellen und setzte mit einem kleinen Ruck ab. Eins – Zwei – Drei. Die sieben Körper lösten sich in einem silbrigen Schimmer auf.

      29 (26/4)

      Im königlichen Schloss zu Fasolanda herrschte unterdessen noch immer nervös geschäftiges Treiben. Nach wie vor war weder die Königin gefunden noch der Entführer Bugga oder sein möglicher Komplize verhaftet. Es gab, außer dem hingekritzelten Zettel, den Zabruda Menroy noch immer in der Tasche seiner Weste trug und dem sonderbaren Auftritt Cheetys beim Magus keinerlei Hinweise auf das Schicksal der Regentin. Das sorgte, nicht nur bei Mister Menroy, für erhebliche Nervosität. So nahm zunächst niemand Notiz von den sieben Gestalten, die soeben im Schlossgarten angekommen waren. Materialisiert hatten sich ihre Körper in einem kleinen, runden Tempel, der am Rande der Gartenanlage stand.

      „So, da wären wir. Das hat ja bestens geklappt!“, sagte Emelda und schob, sichtlich zufrieden mit sich, den Taktstock in ihren Rucksack.

      „Ja, sieht aus, als wären alle da!“, stellte Amandra fest, „und sogar in einem Stück!“

      „War das mal anders?“, fragte Sinja.

      „Hm, sagen wir mal, es gibt bei Reisen mit dem Taktstock ein gewisses Restrisiko, vor allem, wenn die Gruppe so groß ist“, antwortete Amandra und grinste.

      „Wie schön, dass ich das hinterher erfahre! War Emelda deshalb so nervös?“

      „Du lebst doch noch“, sagte Doriando, „also beschwer´ dich nicht.“

      „Ahhhh!“, rief Amandra und trat als Erste aus dem Tempel heraus. Sie räkelte und streckte sich genüsslich und sog die Luft tief in ihre Lungen, „das riecht nach dem guten alten Schlossgarten!“

      „Könntest du dann jetzt mal deinen Propeller aus meiner Nase nehmen, Cichianon?“, fragte Sinja und tippte dem Elfen auf die Schulter.

      „Oh, Entschuldigung!“, erwiderte Cichianon höflich. Er trat vorsichtig einen Schritt beiseite, aus dem Tempel heraus und schlug dann einmal kräftig mit seinen Flügeln.

      „Gut, sich wieder bewegen zu können, auch wenn der Weg hierher nicht lang war!“ Einer nach dem anderen löste sich jetzt aus dem Knäuel und verließ den kleinen Tempel.

      „Dann wollen wir mal nachsehen, ob wir jemanden finden können, der uns erzählen kann, was hier los ist“, sagte Emelda.

      „Dürfte bei dem Lärm hier kein allzu großes Problem sein!“, stellte Gamanziel fest und deutete mit einer Kopfbewegung in Richtung des Schlosses.

      „Ja“, sagte Amandra, „so ein Tohuwabohu kennt man normalerweise nicht aus dem Palast von Königin Myriana.“

      „Ich höre nichts!“, sagte Sinja.

      „Du hast keine Elfenohren!“, sagte Amandra, zwinkerte und zeigte auf ihr langes, spitzes Hörorgan. „Die sind etwas feiner, als eure Salatblätter. Manchmal wundere ich mich ohnehin, wie ihr Menschen überhaupt ein Instrument stimmen könnt.“

      Großmaul, dachte Sinja. Der helle Kies knirschte unter ihren Schritten, als sie die gewundenen Wege des Schlossgartens entlanggingen. Sie ließen ein Kiefernwäldchen und den Goldfischteich rechts liegen und gelangten schließlich zu einem großen dreieckigen Tor, das den rückwärtigen Eingang des Palastes darstellte. Vorsichtig drückte Cichianon gegen die schwere Holztüre. Sie öffnete sich knirschend einen Spalt breit.

      „Sehr merkwürdig“, flüsterte Doriando, „normalerweise stehen

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