Ein Flaschengeist in Wanne-Eickel. Sieglinde Breitschwerdt
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„Er ist da!", japste Tanball aufgeregt und trommelte heftig gegen das Glas.
„Meister", flehte er, "bitte, bitte, lass mich raus!"
Fabian zog den Stöpsel aus der Flasche, und schwupp-diwupp, hockte der Kleine auf seinem Unterarm.
„O mein mistiger Großer! Bamase hat ein... ein giesenroses Problem. Sie muss..."
"Was muss sie?", forschte Fabian argwöhnisch.
Tanballs Gesichtchen färbte sich vor Verlegenheit lila.
„Äh... na ja, eben müssen ..., äh, ... du weißt schon...", stotterte er. "Als die tantige Eule meine Flasche ausgespült hat, ist Bamases Klo weggeflogen!"
„Ja, und weißt du was?", fuhr Bamase aufgeregt dazwischen, "ich hab' schon einen ganz tollen Ersatz gesehen! Deine Tante hat in ihrem Nähkästchen so ein klitzekleines Metallhütchen..."
„Fingerhut heißt das", stellte Fabian richtig. „Du willst ihren Fingerhut als Fliegenklo benutzen?"
Grinsend kratzte er sich am Kinn.
„Na hör mal", moserte der kleine Geist ungehalten, „schließlich hat Bamase jetzt kein Klo mehr!"
„Soll ich etwa, wenn ich muss, irgendwohin... oder auf den Küchentisch?? Oder auf das frisch geputzte Wohnzimmerfenster?"
Entschieden schüttelte die Fliege den Kopf. „Das wird der Tante nicht gefallen."
„Is' ja schon gut", brummte Fabian. „Ich organisiere dir dein Fliegenklo."
Zwei Minuten später war er wieder da.
„Hier ist er", sagte Fabian und stellte den Fingerhut auf den Nachttisch. „Aber jetzt muss ich zum Fußball-training. Macht keinen Blödsinn! Lasst bloß Tante Eulalia zufrieden und ärgert sie nicht, okay!"
Tanball und Bamase nickten feierlich mit dem Kopf.
„So etwas würden wir nie tun!", flöteten beide zuckersüß im Chor.
„Ich sollte euch doch lieber in der Flasche einsperren."
„Nein, nein, nein!", rief der kleine Geist.
Nervös hüpfte er von einem Beinchen aufs andere.
„O Meister, das ist übergarhaupt nicht nötig! Wir sind ganz lieb! Ich schmeiße mich in meine mattige Hänge und lese ein Buch, und Bamase setzt sich auf ihr Klo!"
Gespannt sah ihn der Kleine an. Dabei sah er so niedlich aus, dass Fabian ihm diesen Wunsch nicht abschlagen konnte.
„Na gut! Aber wehe, wenn ihr wieder..."
„Fabian", rief die Tante. „Beeil dich! Und zieh' dir was Warmes an! Es ist kalt draußen!"
Fabian drohte Bamase und Tanball scherzhaft mit dem Zeigefinger, schnappte seine Sporttasche und ging. Dabei vergaß er, die Tür zuzusperren.
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