Götterfunken. Sabine Claudia

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Götterfunken - Sabine Claudia страница 3

Götterfunken - Sabine Claudia Vampir-Götter Lovestory

Скачать книгу

bis wir Be­wei­se für ih­re Schuld ha­ben«, sag­te er kühl zu dem Geist­li­chen. Sanft nahm er ih­ren Arm und sie folg­te ihm zu der war­ten­den Kut­sche vor der Schen­ke. Er war ihr beim Ein­stei­gen be­hilf­lich und setz­te sich ihr ge­gen­über in den Wagen. Die zwei kräf­ti­gen jun­gen Bur­schen aus dem Dorf ver­wies er, auf dem Kutsch­bock Platz zu neh­men.

      Do­ri­an klopf­te ge­gen die Tür der Kut­sche und gab dem Fah­rer das Sig­nal los­zu­fah­ren. Der Pas­tor blieb mit wü­ten­der Mie­ne zurück und Do­ri­an wink­te ihm grin­send zu.

      Als sie aus dem Dorf her­aus fuh­ren, sah er die Frau mit ern­stem Ge­sicht an. »Ich ha­be dich ge­ret­tet, das ist dir doch be­wusst, nicht wahr?«

      Die Frau lä­chel­te ihm über­le­gen zu. »Ja, wa­rum wohl, habt ihr das ge­tan?« Ih­re Stim­me troff vor Sar­kas­mus.

       »Das weißt du be­reits«, gab er knapp zurück.

      Sie lehn­te sich ent­spannt in die weichen Pol­ster der Kut­sche. »Ich will ei­nen Beu­tel Gold und das schnell­ste Pferd, das ihr im Stall habt«, merk­te sie an.

      »Und eu­re Frei­heit, wie ich an­neh­me«, er­gänz­te Do­ri­an lä­chelnd.

      Sie er­wi­der­te sein Lä­cheln und nick­te. »Und mei­ne Frei­heit.«

      Do­ri­an sah aus dem Fens­ter auf die Land­schaft, die an ih­nen vor­über­zog.

      »Du hast dich er­in­nert, nicht wahr«, frag­te sie ihn mit lei­ser Stim­me.

      Er nick­te, oh­ne sie an­zu­se­hen.

      »Ich kann die Lie­be und den Schmerz in dei­nen Augen se­hen. Ich neh­me an, du willst sie wie­der­ha­ben?«

      Do­ri­an wen­de­te ihr sein Ge­sicht zu und sah sie an. »Du hast ge­sagt, es gibt ei­nen Weg.«

      »Den gibt es. Doch ich sag­te auch, dass es ein bit­te­rer Weg ist, oh­ne Wie­der­kehr.«

      »Muss ich da­für ster­ben, um sie in ei­ner an­de­ren Welt wie­der­zu­se­hen?« Er sah sie fra­gend an.

      Die He­xe ge­noss die Über­le­gen­heit ih­res Wis­sens of­fen­sicht­lich. »In ge­wis­ser Wei­se wirst du ster­ben, doch du wirst sie in die­ser Welt wie­der­se­hen.«

      Do­ri­an wur­de nicht schlau aus ih­ren Wor­ten. »Das ver­ste­he ich nicht«, ant­wort­ete er ihr.

      »Ich wer­de es dir er­klä­ren, nach­dem ich mein Gold und das Pferd ha­be.«

      Do­ri­an waren Gold und Pfer­de gleich­gül­tig, er be­saß ge­nug von Bei­den.

      Er zü­gel­te sei­ne Un­ge­duld und sah wie­der aus dem Fens­ter. Den Rest der Fahrt ver­brach­ten sie schwei­gend.

      Als sie beim Guts­hof an­ka­men, lud Do­ri­an die Bur­schen und den Kut­scher ein, sich in der Ge­sin­de­kü­che ver­kös­ti­gen zu las­sen, und sie stimm­ten er­freut zu.

      Er stell­te mit Er­leich­te­rung fest, dass sein Vater auf die Jagd ge­gan­gen war. So konn­te er, oh­ne läs­ti­ge Fra­gen be­ant­wor­ten zu müs­sen, die He­xe in sei­ne Räum­lich­kei­ten brin­gen. Er schick­te ei­ne Magd um Es­sen und Ge­trän­ke.

      Die Frau setz­te sich, trank ei­nen Be­cher Wein auf ei­nen Zug und knab­ber­te an dem kal­ten Wild­bret. Do­ri­an hol­te aus ei­nem Se­kre­tär ei­nen Beu­tel mit Gold­mün­zen und gab ihn ihr.

      Sie wisch­te sich die fet­ti­gen Hän­de an ih­rem Rock ab, warf ei­nen Blick in den Beu­tel und sah ihn mit zu­frie­de­nem Lä­cheln an.

      Do­ri­an klin­gel­te nach ei­nem Die­ner und trug ihm auf, ein Pferd sat­teln zu las­sen. Dann lehn­te er sich be­quem in ei­nen ge­pol­ster­ten Stuhl.

      Die Frau hat­te ihn nicht aus den Augen ge­las­sen.

      »Du bist dran, ich ha­be mei­nen Teil er­füllt. Er­zäh­le mir nun, was ich wis­sen muss.«

      Die He­xe stand auf schritt zum Fens­ter, sah kurz hin­aus und wand­te sich dann zu ihm um. »Ei­ni­ges hast du schon her­aus­ge­fun­den. Ihr habt euch ge­liebt und du bist für sie ge­stor­ben. Die Wäch­ter des Schick­sals waren ge­gen eu­re Ver­bin­dung. Doch die Göt­ter woll­ten, dass ihr ei­ne zwei­te Chan­ce be­kommt, da­rum wur­dest du wie­der­ge­bo­ren.« Sie hielt kurz in­ne, schenk­te sich Wein ein und trank ei­nen Schluck.

      »Heißt das, dass auch sie wie­der­ge­bo­ren wur­de?« Do­ri­an sah sie ge­spannt an.

      Sie lä­chel­te und stell­te ih­ren Be­cher ab. »Nicht ganz. Sie ist noch nicht wie­der auf die­ser Welt. Die Wäch­ter woll­ten euch end­gül­tig ent­zwei­en, und ha­ben ei­ne Zeit­ver­zö­ge­rung ein­ge­fügt, um eu­re er­neu­te Zu­sam­men­kunft zu ver­hin­dern.«

      Ver­blüfft sah Do­ri­an sie an. »Wie soll ich sie dann wie­der­be­kom­men? Wie lan­ge wird es dau­ern, bis sie wie­der­ge­bo­ren wird?«

      Sie sah ihn ernst an. »Ein paar Jahr­zehn­te, ein paar Jahr­hun­der­te, wer weiß das schon.«

      Do­ri­an lehn­te sich zurück. Er schüt­tel­te un­gläu­big den Kopf. »Dann bin ich längst tot«, sag­te er hoff­nungs­los.

      »Es gibt ei­nen Weg, wie ich schon sag­te, doch du musst dir da­rüber klar sein, ob du ihn wirk­lich ge­hen willst.« Ernst sah sie ihn an.

       »Er­klä­re mir wie, dann kann ich ent­schei­den, ob es mir das wert ist«, flüs­ter­te er mit ei­nem schie­fen Lä­cheln.

      »Du wirst zu ei­nem We­sen der Nacht wer­den, zu ei­nem Vam­pir, der sich vom Blut sei­ner Mit­men­schen er­nährt.«

      Er sah sie fas­sungs­los an.

      »Du wirst so lan­ge le­ben, so­lan­ge du Men­schen­blut trinkst. Das ein­zi­ge das dich tö­ten kann, wird ein höl­zer­ner Pfahl sein, den man dir ins Herz stößt.«

      Do­ri­an starr­te sie mit of­fe­nem Mund an. Schließ­lich schluck­te er und frag­te: »Wie soll ich zu ei­nem sol­chen We­sen wer­den?«

      »Du wirst ein Eli­xier trin­ken. Dann wirst du ster­ben müs­sen. Denn dein mensch­li­cher Tod ist die Vor­aus­set­zung da­für, dass du zu ei­nem Vam­pir wirst.«

      Do­ri­an lehn­te sich zurück und blick­te in die Ferne. Er wuss­te nicht, was er ihr sa­gen soll­te, sei­ne Ge­dan­ken wir­bel­ten in sei­nem Kopf.

      Die He­xe be­ob­ach­te­te ihn. Schließ­lich kram­te sie aus dem klei­nen Beu­tel, der an ih­rem Gür­tel hing, ei­ne Phio­le her­vor. Sie trat vor ihn und lä­chel­te wis­send. »Hier, für dich, das Eli­xier. Wäh­le mit Be­dacht. Ich muss ge­hen, be­vor die Scher­gen des Kle­rus ei­nen Grund fin­den, mich doch noch in den Ker­ker zu

Скачать книгу