Götterfunken. Sabine Claudia
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![Götterfunken - Sabine Claudia Götterfunken - Sabine Claudia Vampir-Götter Lovestory](/cover_pre1091972.jpg)
Als sie das Licht der Strahler erkennen konnte, die der Professor aufgestellt hatte, machte sie ihre Taschenlampe aus und schlich sich an das Grab heran.
Sie sah ihn auf den Stufen sitzend. Er lehnte, den Kopf auf der Brust an der Steinmauer. Offenbar war er eingeschlafen.
Sie pirschte sich an ihn heran und kurz entschlossen zog sie ihm ihre Taschenlampe über den Schädel. Er fiel wie ein Sack zur Seite und rührte sich nicht mehr.
Ohne zu zögern, lief sie die Treppe hinunter zu dem Tor. Ehrfürchtig strichen ihre Finger über die uralten Symbole. Nach kurzer Inspektion fand sie, wonach sie suchte.
Die Zeichen auf dem Tor erzählten eine Geschichte. Doch ihre Kenntnisse der Schriftzeichen waren unzureichend.
Sie malte die Schriftzeichen sorgfältig auf ein Blatt Papier ab, da sie ihre Bücher brauchte um sie genau zu entschlüsseln, als sie den Professor stöhnen hörte.
Sie musste hier verschwinden.
Schnell verstaute sie den Zettel in ihrer Jeans, sprang die Treppe hoch, vorbei am Professor, der langsam wieder zu sich kam. Unbemerkt schlich sie sich ins Zelt zurück und kuschelte sich zu dem schlafenden Tobias. Sie konnte es kaum erwarten die Zeichen zu enträtseln.
Am nächsten Morgen, schien die Sonne als Mona die Augen aufschlug.
Sie war alleine im Zelt.
Von draußen waren Stimmen und das Geräusch vom Hantieren mit Gegenständen zu hören, offenbar war das ganze Team schon eifrig an der Arbeit.
Sie gähnte, streckte sich und stand fröstelnd auf. Die Aprilluft war trotz der Sonne noch empfindlich kalt. Die nächste Nacht würde sie in einem Hotel verbringen, sie hatte, was sie wollte.
Nach einem Blick in ihren Taschenspiegel kramte sie den Zettel aus ihrer Hosentasche. Da sie die Symbole nicht ohne ihre okkulten Bücher entziffern konnte, musste sie eine Ausrede finden, um nach Berlin zurückzufahren, in ihre Wohnung.
Sie hörte, wie mehrere Autos beim Lager ankamen. Die Leute redeten aufgeregt durcheinander. Neugierig verließ Mona das Zelt.
Bei der Waldlichtung standen mehrere Fahrzeuge. Ein Bus mit einer Fernsehschüssel war dabei, aus dem eifrige Journalisten sprangen. Sie ging näher an die Szene heran und erkannte die schmächtige Gestalt des Professors inmitten der Reporter, der ein Interview gab. Ein Kameramann filmte es.
»….werden wir uns erst ein Bild machen müssen, in welche Epoche der Fund einzuordnen ist. Doch als Verantwortlicher kann ich ihnen versprechen, dass wir sämtliche Geheimnisse lüften werden«, war die hohe affektierte Stimme von Frederik Ahrens zu vernehmen.
Mona schüttelte entnervt den Kopf. Sie hätte fester zuschlagen sollen.
Sie machte kehrt, um Severin zu suchen. Ihm würde es höchstwahrscheinlich auch nicht recht sein, dass sich der Professor hier seine Ausgrabung unter den Nagel riss.
Mona fand ihn auf dem Feld, wo er vorsichtig ein paar Pfeilspitzen von Erde befreite und interessiert begutachtete.
»Was, wirst du gegen Professor Frettchengesicht unternehmen,« fragte sie ihn unverblümt.
Severin sah erstaunt hoch zu ihr. »Dir auch einen guten Morgen«, sagte er irritiert. »Was soll ich gegen ihn unternehmen? Mir ist es egal, wenn er sich um das Grab kümmert. Schließlich hat es nichts mit meiner eigentlichen Aufgabe hier zu tun«, meinte er ungehalten und vertiefte sich wieder in die Betrachtung der Pfeilspitze.
Was ging sie das an, was er tat? Er kannte sie gerade mal fünf Minuten und konnte sie schon jetzt nicht leiden. Sie war bloß die Freundin seines Freundes.
Mona warf ihm einen giftigen Blick zu und stapfte davon um Tobias zu suchen. Sie fand ihn bei der Gruppe um den Professor herum, der mittlerweile sein Interview beendet hatte.
Mit verschränkten Armen pflanzte sie sich vor ihm auf: »Was machst du hier, beim mediengeilen Professor? Mitnaschen am frühen Ruhm?«, fragte sie leicht verärgert.
Tobias lächelte sie an und gab ihr einen Kuss auf die Wange. »Schön, dass du wach bist. Frederik hat mich eingeladen, an seiner Forschungsarbeit teilzunehmen.«
Mona schluckte ihren Ärger runter. Hier ergaben sich vielleicht weitere Möglichkeiten für sie, in die Nähe des Grabes zu gelangen.
»Das ist ja großartig«, zwitscherte sie freundlich, »Dann bleibst du gleich hier?«
»Nein, ich muss leider zuerst noch nach Berlin zurück. Frederik hat mich gebeten einige Aufzeichnungen aus seiner Bibliothek zu holen, die er für die Erforschung des Grabes benötigt.«
Das lief ja ausgezeichnet, dachte Mona bei sich. »Ja, dann worauf warten wir? Sehen wir zu, dem Professorchen alles Nötige zu bringen«, trällerte sie fröhlich.
»Ja fahrt los, damit ich zu meinen Unterlagen komme. Ich werde mich ausruhen bis dahin, da mich heute starke Kopfschmerzen quälen«. Frederik stand neben ihnen. Seine kleinen Augen glitzerten feindselig hinter seiner dicken Brille, als er Mona ansah. Sie wich seinem Blick aus und strahlte dafür Tobias an.
Der Professor konnte unmöglich wissen, dass sie ihn niedergeschlagen hatte und er ihr seine Kopfschmerzen verdankte, doch sie fühlte sich ertappt.
Mona folgte Tobias, der sich mit einer Handbewegung von Frederik verabschiedete und zu ihrem Auto ging.
»Lass sie in Berlin, wenn du bei der Ausgrabung dabei sein willst«, rief ihnen Frederik nach. »Ich kann sie nicht ausstehen«, fügte er leise murmelnd hinzu.
Tobias grinste ihn bloß über die Schulter weg an und nahm Mona in den Arm, während sie zum Auto gingen. Tobias wusste, dass Mona nicht gut ankam bei seinen Freunden.