Götterfunken. Sabine Claudia
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Nachdem der gröbste Dreck entfernt war, wurden seltsame Symbole an dem Steintor sichtbar. Sie waren jenen des goldenen Armreifes ähnlich, den sie am Tag zuvor gefunden hatten.
»Was ist das denn?«, fragte Susanne erstaunt und deutete auf die Symbole an der Tür.
Ein junger Mitarbeiter, namens Klaus kam näher ran und betrachtete die Zeichen an der Tür interessiert. »Ich habe letztes Jahr einen Lehrgang für altsumerische Keilschrift, bei Professor Frederik Ahrens belegt. Die Schriftzeichen sahen denen da sehr ähnlich.«
Severin und die anderen sahen ihn erstaunt an. »Sumerisch? Bist du sicher? Was macht ein sumerisches Grab hier mitten in Niedersachsen?«, fragte Robert ungläubig.
Severin musterte das Tor skeptisch. Dann kramte er sein Handy aus der Hosentasche.
»Wen rufst du an?«, fragte Susanne verwundert.
»Wir brauchen Unterstützung. Ich rufe einen Freund von der Uni Berlin an, der ein Experte für die Kultur des alten Sumer ist.«
Schon meldete sich am anderen Ende Jemand und Severin erzählte in groben Zügen von ihrem merkwürdigen Fund. Das Gespräch währte nur kurz und Severin legte mit einem Lächeln auf. »Tobias kommt zu uns. Schon morgen wird er hier sein.«
»Wer ist Tobias?«, fragte Susanne genervt. Ihr gefiel es gar nicht, dass ein Fremder sich eventuell die Lorbeeren verdienen würde, die ihnen gebührten.
Severin lächelte sie beschwichtigend an. »Tobias ist ein netter Kerl und hat ein Menge Ahnung von alten Kulturen«.
Zu Klaus gewandt, fuhr er fort: »Er ist übrigens ein guter Freund von Professor Ahrens«. Der schnitt eine Grimasse.
Jeder von ihnen wusste dass Frederik Ahrens, ein komischer Kauz war, der seine Besessenheit für die sumerische Götterwelt voll auslebte.
»Keiner fasst hier was an, wir warten auf Tobias«, rief Severin und ging zum Lager zurück. Murrend folgten ihm die anderen.
Tobias war erfreut, als ihn sein alter Freund Severin anrief.
Als er ihm von dem außergewöhnlichen Fund am Harzhorn berichtete, war Mona bei ihm, mit der er seit ein paar Monaten zusammen war. Neugierig fragte sie ihn sofort über das Gespräch aus.
Mona war wie er an der Uni Berlin beschäftigt. Sie arbeiteten an der Erforschung antiker Kulturen.
Während er dank seiner Freundschaft zu Frederik Ahrens schon an Ausgrabungen im Irak, dem ehemaligen Sumer teilnehmen durfte, war Mona bisher an keiner Ausgrabungsstätte gewesen.
Sofort fing sie an, Tobias zu überreden, ihn zum Harzhorn begleiten zu dürfen.
Ihre Beziehung war noch ziemlich frisch und er war sehr verliebt in sie, sodass er ihr kaum etwas abschlagen konnte.
Er konnte sein Glück noch gar nicht recht fassen, dass gerade die begehrte Mona mit ihren dunklen Mandelaugen und dem schwarzen Pagenkopf, ihn unter all den Männern, die sie anhimmelten, zum Freund gewählt hatte.
Er war zwar nicht hässlich, doch eher ein Durchschnittstyp, mittelgroß schlaksig, mit einer zu langen Nase unter den braunen Augen, mit der Brille davor, die ihm ein so biederes Aussehen gab, trotz der wilden rotbraunen Locken auf seinem Kopf.
Natürlich überredete sie ihn, sie mitzunehmen.
Ein kleiner Koffer war schnell gepackt und sie zwängten sich in Monas Ford Fiesta, da sie Tobias klapprigem Jeep nicht zutraute, die dreieinhalbstündige Fahrt zum Harzhorn, problemlos zurückzulegen.
Ein wenig steif kamen sie bei der Ausgrabungsstätte an.
Severin begrüßte Tobias mit einer Umarmung, sie hatten sich lange nicht gesehen. Wenn er darüber verwundert war, dass Tobias in Begleitung erschienen war, so ließ er sich das nicht anmerken.
Nachdem sie eine Cola getrunken und ein wenig Small Talk gemacht hatten, brachte Severin Tobias zu der Gruft. Dass Mona sich ihnen ungefragt anschloss, gefiel Severin nicht, doch er sagte nichts.
Die Leute der Gruppe, die das Steingrab entdeckt hatten, begrüßten ihn und Mona nur verhalten. Sie schlossen sich ihnen ebenfalls ungefragt an, und so marschierten sie alle gemeinsam zu dem Fundort.
Tobias betrachtete die Steinquader des Gemäuers und der Stufen. Dann ging er zu dem steinernen Tor und berührte es mit den Fingern. Mona war fasziniert und verschlang jedes Detail mit ihren Augen.
Tobias bat um einen Pinsel mit dem er über die Zeichen strich. Einige der Symbole waren verwittert und kaum noch sichtbar. Das Tor musste uralt sein.
»Es sind eindeutig Symbole aus der altsumerischen Zeit, ca. 2000 vor Christus«, murmelte Tobias, während er konzentriert das Tor untersuchte.
»Genauer gesagt, handelt es sich um Schriftzeichen und Symbole aus der vor-babylonischen Zeit«, ließ sich eine schrille Stimme hinter ihnen vernehmen. Sie fuhren herum und da stand er. Das Genie der antiken Kulturen, der verrückte Professor, Frederik Ahrens.
»Was machen sie denn hier«, entfuhr es Severin.
Der kleine dünne Professor mit dem spärlichen Haupthaar und dem Frettchengesicht, lächelte pikiert und nestelte an seiner Brille.
»Ich dachte, ich hole den besten Experten, als irgendeinen Experten«, meinte Klaus sarkastisch aus dem Hintergrund.
Severin warf ihm einen mörderischen Blick zu und beschloss, dass Klaus nie wieder an einer seiner Ausgrabungen teilnehmen würde.
»Darf ich mal sehen«, drängte Frederik mit affektierter Stimme und schob Tobias ein Stück zur Seite.
Der