Götterfunken. Sabine Claudia
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![Götterfunken - Sabine Claudia Götterfunken - Sabine Claudia Vampir-Götter Lovestory](/cover_pre1091972.jpg)
Sie hatte recht behalten, nichts war mehr so wie am Tag zuvor.
2010, Der Fund
Das Gelände war großräumig abgesperrt worden, nachdem hier am Harzhorn Funde einer römisch-germanischen Schlacht aus dem 3. Jahrhundert nach Christus aufgetaucht waren. Seit zwei Jahren wimmelte es von zahlreichen Sondengängern und Archäologen, die sich abmühten, dem Boden die Geheimnisse längst vergangener Zeiten zu entlocken.
Severin Bergmann war als Professor für antike Schlachten der Ausgrabungsleiter der Uni Berlin auf diesem Areal. Er hatte ein Dutzend eifrige Helfer, die alle Funde kartografierten und erfassten. Akribisch versuchten sie, die antike Schlacht zu rekonstruieren, für die es keine schriftlichen Belege gab.
Es war ein sonniger Aprilmorgen und sie waren schon seit ein paar Stunden an der Arbeit. Vertieft in seine Aufzeichnungen, saß Severin an seinem kleinen Klapptisch als aus dem Wäldchen hinter dem Feld aufgeregt rufend, eine Gruppe seiner Leute herbeieilte. Robert Sachs, ein Kollege und guter Freund lief auf ihn zu.
»Severin, das musst du dir ansehen! Wir sind auf ein Grab oder eine Grotte, oder was auch immer für Überreste eines verschütteten Gebäudes gestoßen.«
Er zog ihn am Ärmel seiner Jacke mit sich und sie liefen zu dem Fundort zurück, an dem schon eine kleine Gruppe von Kollegen auf sie wartete. Robert deutete auf einen Haufen Steine, die aus dem Erdreich ragten, inmitten einer Baumgruppe.
Severin ging in die Hocke und kratzte vorsichtig mit den Fingern die Erde von den Steinen.
Es hatte in den letzten Tagen geregnet und anscheinend hatte das Wasser die Steine freigeschwemmt. Bei näherer Betrachtung erkannte Severin, dass es sich dabei um die Überreste eines Gemäuers handeln musste, da die Steine schwach als kleine Quader erkennbar waren. Susanne Fuchs, eine Kollegin, kam angelaufen mit einer Schaufel in der Hand.
Severin nahm sie ihr ab und grub behutsam Zentimeter um den Steinhaufen herum die Erde auf. Er legte weitere Steinquader frei und einige seiner Leute, hatten sich Werkzeug besorgt und taten es ihm gleich.
Innerhalb der Baumgruppe legten sie mehrere Zentimeter hoher steinerner Überreste frei, die kreisförmig angeordnet waren. Severin befürchtete schon, dass es sich um einen simplen Brunnen handeln würde, doch der Kreis wurde immer größer.
Was war das bloß?
Mit zäher Verbissenheit arbeiteten sie sich weiter vor. Am späten Nachmittag hatten sie Teile der Steinmauer einen Meter tief ausgegraben und stießen auf Steinstufen. Als sie begannen sie freizulegen, machten sie den ersten Kleinfund.
Es handelte sich um einen dicken goldenen Armreif, was sie erkannten als sie den Dreck von ihm gewaschen hatten.
Es wurde langsam dunkel. Sie sicherten die Fundstelle, die während des Tages von allen Anwesenden ungläubig bestaunt worden war, mit Absperrbändern und gingen auf das Feld zurück.
Dort hatten sie ein Lager mit Zelten und Schlafsäcken errichtet, sodass sie sich den Weg zum Hotel in das 15 km entfernte Ebershalde, sparen konnten.
Severin putzte und spülte weiter an dem goldenen Armreif, den sie gefunden hatten. Er hatte Gravuren entdeckt und brannte nun darauf sie völlig freizulegen, um sie zu entschlüsseln.
Als es so weit war, stutzte er. Er nahm an, der Goldreif würde von einem hochgestellten Germanen stammen und vermutete in den steinernen Überresten, die sie gefunden hatten, ein unterirdisches Grab.
Doch die Symbole auf dem Armreif, waren nicht die verschlungenen Knoten der germanischen Kultur.
Es waren Schlangen darauf, Sonne und Mond und seltsame Zeichen, die an ein Y des Alphabets erinnerten. Im inneren des Reifens waren Schriftzeichen einer Keilschrift eingraviert, die sich von germanischen Runen völlig unterschieden.
Er hielt den Goldreif nun für ein ägyptisches Artefakt und hatte keine Erklärung dafür, wie es hierher kam. Vielleicht handelte es sich dabei um das Beutestück eines Römers, der ihn aus Ägypten mitgebracht hatte.
Robert und Susanne gesellten sich zu ihm.
»Hast du eine Ahnung, was die Gravuren bedeuten?«, fragte Robert ihn.
Severin zuckte die Achseln. »Es ergibt keinen Sinn. Der Armreif scheint weder römisch noch germanisch zu sein. Ich tippe darauf, dass er aus Ägypten stammt.«
Susanne sah ihn überrascht an. »Ägypten? Was sucht er dann hier?«
»Ich habe keine Ahnung«, antwortete Severin. Nachdenklich betrachteten sie das Schmuckstück.
»Zeit, schlafen zu gehen. Wir werden morgen sein Geheimnis lüften«, sagte Robert schließlich und gähnte.
Severin wickelte den Armreif in ein weiches Tuch und verstaute ihn in einer kleinen Holzkiste. Sie wünschten einander eine gute Nacht und gingen in ihre Zelte.
In seinen Schlafsack gerollt, lag Severin noch eine Weile wach und dachte an den eigenartigen Fund dieses Tages.
Ein steinernes Grab, ja eine Gruft und ein Armreif, der offenbar aus Ägypten stammte?
Die Germanen hatten ihre Toten in Hügelgräbern bestattet.
Es konnte sich nur um das Grab eines Römers handeln. Doch so weit von Rom entfernt?
Severin kam zu keiner befriedigenden Erklärung. Schließlich rollte er sich zur Seite und schlief ein.
Am nächsten Morgen war er früh auf den Beinen. Er hatte eine unruhige Nacht hinter sich und war gespannt darauf, welche Geheimnisse, die steinerne Gruft noch lüften würde.
Seine Kollegen erwachten gerade, als