TARZAN UND DER GOLDENE LÖWE. Edgar Rice Burroughs

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TARZAN UND DER GOLDENE LÖWE - Edgar Rice Burroughs

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eine volle halbe Stunde zu spät.«

      Der Mann folgte ihrem Blick mit den Augen und die beiden erwarteten die vier Männer, die eben das Speisehaus betraten. Zwei davon waren offenbar Engländer – dicke, vollfleischige Kerle aus dem unteren Mittelstand, denen man auf den ersten Blick den ehemaligen Preisboxer ansah. Der dritte, Adolph Bluber, war ein untersetzter, fetter Holländer, mit kugelrundem, rotem Gesicht und einem feisten Nacken. Der letzte, der Jüngste, sah am besten aus. Sein glattes Gesicht, die helle Farbe und die großen dunklen Augen hätten allein schon genügend Gründe für die Eifersucht Mirandas abgegeben, aber dazu kam noch ein Schopf lockigen, braunen Haares, die Gestalt eines griechischen Gottes und die Grazie eines russischen Tänzers, der Carl Kraski auch in der Tat war, wenn er nämlich Lust hatte, mehr zu sein als nur Spitzbube.

      »Bier«, rief Peebles, der auf den Tisch schlug, um die Aufmerksamkeit des Kellners auf sich zu lenken. »Bier her!«

      Zunächst sprachen sie über zufällige Nebensächlichkeiten. Aber sobald sich der Kellner zurückgezogen hatte, tranken sie Flora zu, denn mit dieser Zeremonie begannen sie stets, zum Zeichen, dass es ernst wurde.

      »So«, rief Peebles, und schlug mit seiner fleischigen Faust auf den Tisch, »da sind wir also; so ist es. Alles haben wir, Flora – die Pläne, das Geld und Señor Miranda – wir sind fix und fertig, mein Schätzchen, nun raus mit deinem Teil.«

      »Wieviel Geld habt ihr?«, fragte Flora. »Wenn ihr nicht genug für die Durchführung habt, brauchen wir gar nicht erst anzufangen.«

      Peebles wendete sich zu Bluber. »Da«, sagte er, mit einem Wurstfinger auf ihn deutend, »da sitzt der geschätzte Schatzmeister. Der kann dir sagen, wieviel wir haben, der fette Holländer.«

      Bluber lächelte ölig und rieb seine fetten Hände. »Na schön, Miss Flora«, sagte er, »wieviel denken Sie wohl, dass wir haben müssen?«

      »Mindestens zweitausend Pfund, wenn wir sicher gehen wollen«, erwiderte sie rasch.

      »Oh, oh«, rief Bluber aus. »Aber das ist ein Haufen Geld – zwei – tausend – Pfund! Oh! Oh!«

      Das Mädchen machte eine missvergnügte Gebärde. »Ich habe euch von Anfang an gesagt, dass ich mit einer Bande von Geizkragen nichts zu tun haben will. Ich sage euch, wenn ihr nicht Geld genug habt, um das Ding anständig durchzuführen, gebe ich euch weder die Karte noch die Angaben, und ohne die könnt ihr niemals die Gewölbe erreichen. Wenn nur die Hälfte von dem wahr ist, was ich habe erzählen hören, dann steckt genug Gold drin, um unsere ganze, hübsche, kleine Insel hier zu kaufen. Ihr könnt ruhig hingehen und euer Geld hinauswerfen, aber bei mir müsst ihr erst mal beweisen, dass ihr wenigstens zweitausend Pfund zum Ausgeben habt, ehe ich die Angaben herausrücke, die euch zu den reichsten Leuten der Welt machen.«

      »Er hat das Geld durchaus«, sagte Peebles, komm endlich zur Sache.

      »Möglich, dass er es hat, aber ich will es erst sehen«, erwiderte das Mädchen.

      »Was denken Sie sich?«, schrie Bluber. »Schlepp ich vielleicht all das Geld immer in meiner Tasche?

      »Kannst du nicht sein Ehrenwort dafür nehmen?«, brummte Throck.

      »Ihr seid nette Brüder«, erwiderte sie. »Ehrenwort! Mir so was zuzumuten! Aber meinetwegen, ich will Carl beim Wort nehmen. Wenn er mir versichert, dass ihr es habt, und dass es zur Deckung aller für unsere Unternehmung nötigen Unkosten gezahlt werden kann und wird, dann will ich ihm Glauben schenken.«

      Peebles und Throck machten finstere Gesichter und Mirandas Augen zogen sich zu zwei schmalen, boshaften Schlitzen zusammen, als er seinen Blick auf den Russen richtete. Bluber war ganz und gar nicht betroffen. Kraski dagegen lachte so selbstzufrieden, dass des Spaniers Blut in zornige Wallung geriet.

      »Bluber hat das Geld, Flora«, sagte er. »Jeder von uns hat seinen Anteil eingezahlt. Wir wollen Bluber zum Kassierer machen, weil wir wissen, dass er den armseligsten Pfennig ausquetscht, bis er schreit, ehe er ihn auslässt. Wir haben die Sache jetzt so geplant, dass wir paarweise von London abreisen.«

      Er zog eine Karte aus der Tasche, die er entfaltete und vor sich auf den Tisch legte. Mit seinem Finger deutete er auf einen mit einem Kreuz bezeichneten Punkt. »Hier wollen wir uns wieder treffen und unsere Ausrüstung zusammenstellen. Bluber und Miranda gehen zuerst, dann kommen Peebles und Throck. Um die Zeit, wenn du und ich ankommen, wird alles bereit sein, um unmittelbar nach dem Inneren zu ziehen, wo wir, abseits vom begangenen Weg und unserem Ziel so nahe als möglich, ein festes Lager aufschlagen. Miranda wird sich inzwischen mit seinem Backenbart die Zeit vertreiben, bis er soweit ist, um den letzten Akt dieses langen Stückes zu spielen. Soweit ich weiß, ist er ja gut auf seine Rolle eingespielt und kann den Betreffenden vollendet darstellen.«

      »Soll das heißen«, fragte Miranda, dessen zorniges Stirnrunzeln seine sanfte Stimme Lügen strafte, »dass Sie mit Miss Hawkes allein reisen?«

      »Jawohl«, erwiderte der Russe, »wenn Sie nicht schwer von Begriff sind.«

      Der Spanier erhob sich hinter dem Tisch und lehnte sich drohend über ihn, Kraski entgegen. Das Mädchen, das ihm zunächst stand, packte ihn am Rock.

      »Genug davon!«, sagte sie und zerrte ihn auf seinen Stuhl zurück. »Wir haben schon zu viel davon zwischen euch gehabt. Wenn noch mehr vorfällt, lasse ich euch alle sitzen und suche mir passendere Gefährten für meine Unternehmung.«

      »Jawohl, schließt sie aus; so sind wir! So ist es!«, rief Peebles kriegerisch.

      »John hat recht«, sagte Throck in seinem rollenden Bass, »und ich setze auf ihn. Flora hat auch recht, auf sie setze ich auch. Und wenn noch welche was wollen, verflucht, wenn ich nicht ein paar von euch geschniegelten Burschen verdresche.« Dabei sah er erst Miranda und dann Kraski an.

      »Nun«, besänftigte Bluber, »wollen wir uns alle die Hand schütteln und gute Freunde sein.«

      »Richtig«, rief Peebles, »das ist ein Wort. Gib ihm die Hand, Esteban. Komm, Carl, begrab das Kriegsbeil. Unsere Sache können wir nicht mit Zwist anfangen. So ist es!«

      Der Russe, der sich seiner Stellung bei Flora sicher war und deshalb großmütige Empfindungen hegte, streckte über den Tisch weg dem Spanier seine Hand entgegen. Esteban zögerte noch einen Augenblick.

      »Komm, Mann, nimm sie!«, knurrte Throck, oder du kannst wieder an dein Geschäft als Statist gehen, verflucht noch einmal, und wir suchen uns einen anderen für deine Arbeit und zum Kippe machen.

      Plötzlich erhellte ein liebenswürdiges Lächeln das finstere Gesicht des Spaniers. Er streckte rasch seine Hand aus und fasste die Kraskis. »Du musst schon entschuldigen«, sagte er, »ich bin eben heißblütig, aber es hat nichts auf sich. Miss Hawkes hat recht, wir müssen alle gut Freund sein. Hier ist meine Hand darauf, Kraski.«

      »Schon recht«, sagte Kraski, »und mir sollte es leid tun, wenn ich dich gekränkt hätte.« Er vergaß aber, dass der andere ein Schauspieler war. Hätte er ihm tatsächlich ins Herz blicken können, dann würde ihm bange geworden sein.

      »Und nun, wo wir alle gute Freunde sind«, sagte Bluber mit salbungsvollem Händereiben, »warum sollen wir nicht alles gleich genau festlegen? Miss Flora, Sie geben mir die Karte und die Angaben, und wir fahren sofort ab.«

      »Carl, gib mir einen Bleistift«, sagte das Mädchen. Als ihr der Mann diesen gereicht hatte, suchte sie auf der Karte in einiger Entfernung landeinwärts von dem mit einem Kreuz bezeichneten Fleck

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