TARZAN UND DER GOLDENE LÖWE. Edgar Rice Burroughs

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TARZAN UND DER GOLDENE LÖWE - Edgar Rice Burroughs

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hob die Hände zum Himmel. »Oho! Miss Flora, was denken Sie denn? Ich werde zweitausend Pfund ausgeben und die Katze im Sack kaufen? Oh, oh! Das können Sie nicht von uns verlangen. Wir müssen alles sehen, wir müssen alles wissen, ehe wir auch nur einen Pfennig ausgeben.«

      »Jawohl, so sind wir und so ist es!«, brüllte John Peebles, mit der Faust auf den Tisch schlagend.

      Das Mädchen erhob sich gemächlich. »Oh, auch recht. Wenn ihr so denkt, können wir ebenso gut die ganze Sache auf sich beruhen lassen.«

      »Halt, halt, Miss Flora«, rief Bluber, der eilig aufsprang. »Sein sie nicht gleich gekränkt. Sehen se nicht, wie es ist? Zweitausend Pfund is ein Haufen Geld, und wir sind tüchtige Geschäftsleute. Wir können doch nicht alles das ausgeben, ohne was dafür zu haben.«

      »Das verlange ich gar nicht«, erwiderte das Mädchen schnippisch. »Aber ihr müsst mir vertrauen. Denn wenn ich euch alle Angaben mache, rückt ihr aus und stellt mich kalt.«

      »Aber, Miss Flora, wir sind doch keine Ganefs«, beteuerte der Holländer. »Nicht eine Minute denken wir daran, Sie zu täuschen.«

      »Ihr seid alle keine Engel, weder du, Bluber, noch die anderen«, entgegnete das Mädchen. »Wenn ihr mit der Sache vorwärts kommen wollt, dann müsst ihr euch nach mir richten, und ich will beim Endlauf dabei sein, damit ich kriege, was mir zusteht. Bis heute habt ihr mein Wort dafür genommen, dass ich die Gelegenheit weiß, und nun müsst ihr es auch für den Rest des Weges ebenso halten oder ich ziehe alle Wetten wieder ab.«

      »Nun, John, was denkst du, und Dick?«, fragte Bluber die zwei Ex-Preisboxer. »Ich weiß ja: Carl denkt, was Flora denkt. Nun? He?«

      »Verflucht«, sagte Throck. »Ich war nie besonders gut darin, jemandem zu trauen, wenn ich nicht musste, aber diesmal sieht’s aus, als ob wir Flora trauen müssen.

      »Geht mir gerade so«, sagte John Peebles. »Flora, wenn du uns ansetzest...« Er machte mit seinen Fingern eine bezeichnende Bewegung nach seiner Kehle.

      »Ich verstehe, John«, sagte das Mädchen mit einem Lächeln, »du würdest es wegen zwei Pfund ebenso gut tun als wegen zweitausend. Aber seid ihr alle einverstanden? Du auch, Carl?«

      Der Russe nickte. »Was die anderen machen, mache ich mit«, erklärte er.

      Und nun berieten die ehrenwerten Genossen ihre Reisepläne.

      Als Dschadbalja, der goldene Löwe, zwei Jahre alt war, war er der prächtigste Vertreter seiner Gattung. Er war besonders groß, trug sich in stolzer Haltung, und sein edel geformter Kopf und seine große schwarze Mähne gaben ihm das Aussehen eines voll erwachsenen Männchens, während seine Intelligenz sich weit über die seiner ungezähmten Geschwister im Urwald erhob.

      Der Löwe schlief nicht länger am Fußende von seines Herren Bett, sondern er bewohnte einen starken Käfig, den ihm Tarzan auf der Rückseite des Bungalow hatte bauen lassen, denn keiner wusste besser als der Affenmensch, dass ein Löwe ein Löwe bleibt. Während des ersten Jahres hatte er sich nach Belieben im Hause und auf dem Felde herum treiben dürfen, aber später kam er nur noch in Begleitung Tarzans ins Freie. Die beiden zogen oft auf der Jagd über die Ebene und durch der Dschungel. Gegen Jane und Korak war der Löwe so zutraulich, dass keiner von beiden ihn fürchtete. Die Schwarzen von Tarzans Haushalt duldete er. Allerdings ließ man ihn nie sehr hungrig werden.

      Mensch und Tier schienen einander vollkommen zu verstehen. Man mag bezweifeln, ob der Löwe alles verstand, was Tarzan zu ihm sagte, aber die Leichtigkeit, mit der Tarzan dem Löwen seine Wünsche mitteilte, grenzte ans Unheimliche. Der Gehorsam, den eine Vereinigung von Ernst und Liebkosung dem Löwenjungen abgewonnen hatte, war bei dem erwachsenen Tier zur festeingewurzelten Gewohnheit geworden. Auf Tarzans Befehl durchmaß er weite Strecken und holte eine Antilope oder ein Zebra herbei, ohne das Fleisch anzurühren. Selbst lebende Tiere hatte er schon apportiert, ohne sie zu verletzen.

      Um diese Zeit kamen dem Affenmenschen wieder einmal sich mehrende Gerüchte über eine im Westen und Süden seiner Länder ihr Unwesen treibende Räuberbande zu Ohren. Es waren schlimme Geschichten, wie Nachrichten über Elfenbeinraub, Sklavenjagden und Misshandlungen, so böse, wie sie seit des Scheich Omar Ben Kadir Tagen die Ruhe in der wilden Dschungel des Affenmenschen nicht mehr gestört hatten. Dazu gesellten sich bald noch andere Erzählungen von einer Art, dass Tarzan nachdenklich und erstaunt die Brauen zusammenzog. Dann hörte er einen vollen Monat lang nichts mehr von den Gerüchten aus dem Westen.

      Die früheren Geschehnisse hatten das Vermögen der Greystokes bis auf einen ziemlich kargen Rest aufgezehrt.

      »Jane«, sagte er eines Abends zu seinem Weib, es sieht so aus, als ob eine neue Expedition nach Opar im Kalender stände.

      »Ich schaudere schon bei dem Gedanken daran«, sagte sie. »Ich will nicht, dass du fortgehst. Schon zweimal bist du aus jener Stadt des Grauens knapp mit dem Leben davongekommen.«

      »Es ist völlig ungefährlich, Jane«, beruhigte er sie. »Das letzte Mal schlich mir Werper heimlich nach und mit ihm auf der einen und dem Erdbeben auf der anderen Seite war es ums Haar um mich geschehen. Aber diesmal ist nicht die mindeste Aussicht, dass mir wieder eine solche Verkettung von Umständen in die Quere kommt.«

      »Du willst doch nicht allein gehen, John?«, fragte sie. »Du nimmst doch Korak mit?

      »Nein«, sagte er. »Ich nehme ihn nicht mit. »Er muss hier bei dir bleiben, denn meine weiten Züge sind wirklich für dich gefährlicher als für mich. Ich werde mir fünfzig Waziri als Träger mitnehmen, um das Gold zu befördern, mit diesen kann ich genug davon mitbringen, um für eine lange Zeit damit auszukommen.«

      »Und Dschadbalja«, fragte sie, »wirst du ihn wenigstens mitnehmen?«

      »Nein, er bleibt besser zurück. Korak kann sich um ihn kümmern und ihn gelegentlich mit auf die Jagd nehmen. Ich will ohne Behinderung und rasch reisen, und es würde für ihn eine zu große Anstrengung werden – Löwen wandern nicht gern viel im heißen Sonnenbrand, und da wir meist bei Tage unterwegs sind, würde Dschadbalja vermutlich nicht lange mithalten können.«

      Tarzan zog also wieder einmal aus und machte sich auf den weiten Weg, der nach Opar führte. Hinter ihm marschierten fünfzig riesige Waziri, die Blüte des kampfgewohnten Stammes, der Tarzan zum Häuptling erwählt hatte. Jane und Korak standen auf der Veranda des Bungalows und winkten ihr Lebewohl, während von der Rückseite das dröhnende Brüllen Dschadbaljas, des goldenen Löwen, an des Affenmenschen Ohren drang. Weithin beim Ausmarsch begleitete ihn noch Numas Stimme, hin über die gewellte Ebene, bis die Entfernung sie endlich ins Nichts verschlang.

      Da sich Tarzans Reisegeschwindigkeit nach dem langsamsten seiner Schwarzen richten musste, machte sein Marsch keine so unverhältnismäßig raschen Fortschritte. Für ohne Gepäck dahinziehende Leute, wie die seinen waren, lag Opar etwa fünfundzwanzig Tagemärsche entfernt, aber der Rückweg würde bedeutend langsamer vor sich gehen, da sie dann mit den Goldbarren beschwert waren. Aus diesem Grunde hatte der Affenmensch zwei volle Monate für seine Unternehmung angesetzt. Seine Safari, die sich nur aus erprobten Kriegern zusammensetzte, gestattete ihm in der Tat äußerst schnelles Marschieren. Sie brauchten sich nicht mit Mundvorräten zu beschweren, denn sie waren alle geübte Jäger und kamen durch ein Land, in dem es von Wild wimmelte – sie hatten also keine Veranlassung, sich mit dem lästigen Gepäck weißer Jagdliebhaber zu beschweren. Eine Boma aus Dornengestrüpp und ein paar Laubzweige lieferten ihnen nachts das Quartier, während Speer und Pfeil,

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