Die Kinder Paxias. Laura Feder

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Die Kinder Paxias - Laura Feder

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prasselten auf ihn ein. Die felsige Klinge ritzte seine Haut quer über der Brust, während sie zu Boden fiel. Einen winzigen Augenblick später und sie hätte seinen Kopf vom Rumpf getrennt.

      Kaeli hatte ihn vor diesem Schicksal bewahrt, das war allen klar.

      Cecil streckte seine Hand nach ihr aus, und sie trat mit einem besorgten Lächeln zu ihm. Behutsam strich sie ihm über den blutigen Striemen und blickte ihn bedauernd an.

      „Ich war zu spät. Verzeih mir.“

      „Nein.“ Er zog sie fast heftig in seine Arme. „Du warst gerade rechtzeitig.“ Leise an ihrem Ohr flüsterte er: „Danke.“

      Seine Reaktion – obwohl sie sie im Herzen freute – machte sie verlegen. Mit geröteten Wangen, die glücklicherweise nur Saya sehen konnte, löste sie sich von ihm.

      „Lasst uns hier verschwinden“, murmelte sie. „Es ist Zeit, dass wir alle wieder gleichermaßen sehend sind.“

      „Dem stimme ich zu.“ Arn unterstützte sie bereitwillig. Er hatte sich im Wald noch hilfloser gefühlt, sein Schwert noch unsicherer geführt.

      Sie beschleunigten ihre Schritte und betraten ein karges Tal. Steppengras überwucherte den sandigen Boden und ließ die Umgebung für die Dunkelwelt ungewohnt blass wirken. Außer den von den Dunkelelfen versprochenen Höhlen in dem hellen Gebirge war nichts anderes zu sehen als Berge und Graswüste. Ein ödes Gebiet, ungeeignet, um sich vor Feinden zu verbergen oder – positiv ausgedrückt – diese zu übersehen.

      Es verwunderte die Gefährten wenig, die erste Schlammblase aus dem Boden quellen zu sehen.

      „Tempo!“, war Sayas einzige Anweisung, mit der sie sich in Bewegung setzten, darauf hoffend, dem Schicksal dieser Kämpfe entgehen zu können.

      Was auch funktionierte, solange keine anderen Kreaturen sie aufhielten.

      Für die Durchquerung des Tales änderten sie ihre Formation. Während Iain mit Cecil die Front übernahm, hielt Saya den Gefährten den Rücken frei. Arn blieb bei Kaeli und Robin in der Mitte.

      Dies erwies sich als gute Entscheidung, da die Elfe mit ihren Beschwörungen nun verstärkt zum Einsatz kam. Wie erwartet bot die Umgebung viel Fläche. Ganze Armeen von Angreifern rückten an.

      Robin tat ihr Bestes, um mit der Macht der Elemente zu verhindern, dass ihre Lage außer Kontrolle geriet und sie überwältigt würden.

      Nach wie vor bevorzugte sie den Einsatz des Windes, aber in einer mächtigeren Ausprägung, die sie mehr Kraft kostete.

      Ihre erzeugten Windhosen vernichteten alles, was sie berührten, entfernten die Kreaturenansammlungen, denen die Schwerter der Gefährten in ihrer Überzahl nicht gewachsen waren.

      Mit dieser Taktik gelang es ihnen, dem gefährlichen Reißen der Blasen zu entgehen.

      Dann wurde es kälter.

      Erst waren es nur stürmische Böen, die ihre Gestalten eisig umwehten. Dann begann der Himmel sich zuzuziehen. Schwarzgraue Wolken schoben sich vor die Sonne, bildeten eine dichte, düstere Decke.

      Die Gefährten behielten dieses Geschehen mit einiger Sorge im Auge, waren aber in ihre Kämpfe zu involviert, um sich darauf konzentrieren zu können. Sie blendeten es aus, da keine unmittelbare Bedrohung ersichtlich war.

      Ohne Sonne sanken die Temperaturen rapide weiter, näherten sich dem Gefrierpunkt, was von ihnen aber nicht registriert wurde.

      Sie alle reagierten verblüfft, als dicke Schneeflocken auf ihre von der Schlacht erhitzte Haut trafen und schmelzend über ihre Glieder perlten.

      Nur Sayas vergleichbare Körpertemperatur war unempfindlich gegenüber den Eiskristallen. Sie sah den Schnee, statt ihn zu fühlen, war allerdings nicht weniger irritiert.

      Eigentlich herrschte Sommer auf Paxia.

      „Was …?“ Die lehmigen Kreaturen, die ihnen den Weg versperrten, bewegten sich zunehmend langsamer. Sie begannen in der Kälte zu erstarren.

      „Sie gefrieren“, bemerkte Iain erstaunt und hielt inne, beobachtete, wie sich der Eisfilm auf der erdigen Oberfläche der feindlichen Gestalten ausbreitete.

      Kaeli war pragmatischer und nutzte die Gelegenheit, mit ihren Wurfattacken das Feld freizuräumen. Neue Gegner erschienen nicht.

      „Soll das eine Art Hilfsaktion werden?“, fragte Cecil und musterte Robin skeptisch. Diese hob abwehrend die Hände.

      „So weit reicht meine Macht nicht. Das war ich nicht.“

      Saya blickte in den trüben Himmel, aus dem der Schnee zunehmend dichter fiel. Wind pfiff eisig um sie herum. Noch immer kühlte es weiter ab. Sie selbst störte es nicht – eher im Gegenteil. Auch Kaeli wirkte nicht, als fühle sie sich unwohl, obwohl sich Reif auf ihrer Haut bildete und sich Schnee in ihren Haaren und Wimpern verfangen hatte.

      Ganz anders verhielt es sich bei den anderen. Ohne die permanenten Bewegungen im Kampf kühlten ihre Körper schnell aus. Sie standen mit blau verfärbten Lidern, Lippen und Händen. Arn zitterte, seine Zähne schlugen klappernd aufeinander, und seine Miene war schmerzverzerrt. Hilflos erwiderte er ihren Blick.

      „Ich denke, da tauscht jemand direkte Angriffe gegen extreme Wetterbedingungen aus“, meinte Saya schließlich, wütend über den Einfallsreichtum ihrer Feinde und deren Fähigkeit, ihre Schwächen erkannt zu haben.

      „Wir sollen wohl zum Einhalten gebracht werden.“

      „Und das mit Erfolg, wie mir scheint“, ergänzte Iain und wies mit ausgestreckter Hand auf den Horizont, wo eine neblig graue Masse ihre Sicht trübte. Sorge spiegelte sich in seinen verhangenen Augen. „Ein Blizzard.“

      „Wir können nicht weiter“, entschied auch Cecil.

      Fünf fragende Augenpaare waren abwartend auf Saya gerichtet, auf ihr Urteil vertrauend.

      Sie war vernünftig genug, keine bleibenden Schäden an der Gesundheit ihrer Gefährten zu riskieren. Sie waren alle zu wertvoll für Paxias Überleben. Sie brauchten eine Zuflucht, bis der immer heftiger tobende Sturm vorüber war.

      Saya suchte die Umgebung des Gebirges ab und fand, was nötig war. „Rückzug. Kommt.“

      Es fiel ihnen schwer, sich dem stürmischen Wind entgegenzustemmen, um die schmale Gasse in dem felsigen Gelände zu erreichen, in deren Schutz Saya eine Höhle erhoffte.

      Iain bemerkte Kaelis Not. Ihre grazile Statur kam kaum gegen das heftige Schneetreiben an. Er packte ihre Hand und zog sie mit sich, ihr mit seinem eigenen Körper Deckung bietend.

      Den anderen gelang es aus eigener Kraft vorwärtszukommen.

      Mit zusammengekniffenen Augen, um diese vor den eisigen Wehen zu schützen, tasteten sie sich langsam Richtung der von Saya vorgegebenen Bergspalte.

      Die Gelehrte blieb hinten, trieb sie mit lauten Befehlen unerbittlich vor sich her.

      Keuchend erreichten sie schließlich die enge Gasse.

      Und atmeten erleichtert

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