Die Kinder Paxias. Laura Feder

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Pfeile nicht schnell genug flogen, alle bewältigen zu können.

      Eine Beschwörung war vonnöten, und sie sah ihn Hilfe fordernd an.

      Arn zögerte nicht.

      Unter Aufbietung seiner letzten Kräfte schwang er sein Schwert. Gerade rechtzeitig, um die ersten ankommenden Gegner aufzuhalten. Tödlich glitt seine Klinge durch die substanzarmen Körper, die sich zerreißend auflösten.

      Er hielt nicht inne und widmete sich den flatternden Nachrückern. Aus den Augenwinkeln sah er die anderen ebenfalls an mehreren Fronten kämpfen. Sie konnten ihm nicht helfen, während Robin den bekannten Gesang anstimmte, der das Element Wasser um Hilfe bat. Ihre Verteidigung oblag also ihm allein.

      Die Erkenntnis seiner Verantwortung und das Vertrauen der Waldelfe, dieser gerecht werden zu können, gaben ihm neuen Antrieb.

      Wuchtig schlug er in die Front – wieder und wieder. Er konzentrierte sich einzig auf Robins Sicherheit, bestrebt, jeden Schaden und jede Störung ihres Flehens von ihr fernzuhalten. Und doch kam ihm die Zeitspanne unendlich lang vor, bis endlich das vertraute Licht ihre Gestalt umgab und sich von ihr fokussieren ließ.

      Der scharf gezackte Schnabel traf ihn hart an der Schulter. Blut quoll aus einem langen Riss an seinem Wams.

      Geistesgegenwärtig packte Arn nach der Kreatur und zerfetzte sie mit bloßen Händen. Er spürte den neuen Schmerz seiner Wunde kaum. Doch der rasche Blutverlust war zu viel für seinen geschundenen Körper. Seine Beine gaben unter ihm nach. Er sackte auf die Knie.

      Genau als Robin die Macht des Wassers freisetzte.

      Die Vögel entluden sich in einem warmen Platzregen.

      Arn hob sein Gesicht dem Nass entgegen. Er war dankbar, in seiner Fürsorgepflicht nicht versagt zu haben. Doch seine Erschöpfung und seine Unterkühlung forderten nun ihren Tribut. Kein Muskel seines Körpers schien ihm noch gehorchen zu wollen. Es war, als lösten sich Wille und Physik zu zwei unabhängigen Einheiten.

      Er hatte keine Wahl. Er brauchte Hilfe.

      Ein riesiger Feuerball verschluckte ihn.

      Fassungslos starrten die Gefährten auf das flammende Inferno, wo Arn zuvor gekniet hatte. Entsetzen spiegelte sich in ihren Mienen, während sie von der Feuersbrunst zu Robin sahen, deren ausgestreckte Hände noch immer von einem rot glühenden Flackern umgeben waren.

      „Robin, halte ein! Das Feuer wird ihm schaden!“, rief Kaeli voller Grauen, die endlich ihre Stimme wiedergefunden hatte.

      Die Waldelfe lächelte nur. Sie war von dem Einwand nicht beeindruckt.

      „Robin!“, mahnte nun auch Saya drohend. Sie umfasste ihr Schwert fester.

      Robin blickte sie an. Es lag etwas Beruhigendes in ihren Augen, was die Gefährten sich unwillkürlich entspannen ließ.

      „Nein, das wird es nicht. Ich habe es beschworen mit der Intention, ihm zu helfen. Nichts anderes wird es tun.“

      Wie zur Bestätigung ihrer Worte verschwanden die Flammen und gaben den sich aufrichtenden Arn frei.

      Seine Wunde blutete unverändert, Heilung lag nicht in Robins Macht, aber seine Haut hatte ihre normale Farbe wieder angenommen. Die Ader an seinem Hals pulsierte heftig, verriet, wie kraftvoll sein Herz brodelndes Blut durch seinen Körper pumpte. Die Flammen in seinen Pupillen flackerten lebhaft, zeigten seine wiederaufgeladene Energie.

      Aber auch sein ungläubiges Staunen.

      Während er auf die Gefährten zutrat, ließ er Robin nicht aus den Augen.

      „Du bist also auch den Pakt mit dem Feuer eingegangen“, meinte Iain und schüttelte verständnislos den Kopf. „Damit habe ich nicht gerechnet.“

      „Ich ebensowenig“, ergänzte Arn leise.

      „Ich habe zu allen Elementen die Verbindung gesucht. Es ist nicht das Feuer, was ich ablehne“, erwiderte Robin kurz. Sie zog eine Kompresse aus ihrer Tasche und reichte sie Arn, damit er die Blutung stillen konnte.

      Cecil nahm Arn das Gepäck mit der medizinischen Ausrüstung ab, das wundersamerweise nicht zu Schaden gekommen war, und durchsuchte es nach Heilsalbe und Verbandsmaterial, um Arns Wunde wenigstens kurzfristig zu versorgen, bis sie ihr Ziel erreicht hatten.

      Noch immer fixierte Arn die Waldelfe, die ihn dank ihres Eingreifens in einen Zustand versetzt hatte, den er seit langen Monaten hatte verdrängen müssen.

      Reine Energie brodelte durch das verstrickte Netz seiner Adern, verwandelte Müdigkeit und Schmerz in das belebende Gefühl ungebrochener Stärke und Ausdauer.

      Es war kaum begreifbar für ihn, dies nun empfinden zu dürfen. Und das musste er aussprechen.

      „Du hast mir geholfen.“

      Robin zuckte gelassen die Schultern. In ihrer Miene jedoch war Verlegenheit zu erahnen.

      „So wie du mir vergangene Nacht.“

      Sie setzte sich in Bewegung, und den anderen blieb nichts anderes übrig, als ihr zu folgen.

      Stumm vor allgemeiner Sprachlosigkeit gingen sie weiter ihren Weg Richtung Osten.

      Die Feuerbeschwörung hatte Robin viel Kraft abverlangt. Mehr als alle anderen zuvor. Nichts in ihrer Haltung deutete darauf hin, aber sie setzte die Macht der Elemente in den folgenden Kampfbegegnungen nicht ein und hielt sich auch mit ihrem Bogen zurück, sobald klar war, dass ihre Hilfe nicht erforderlich war. Sie sammelte neue Energie.

      Dies konnte Arns aufmerksamer Beobachtung nicht entgehen.

      Er half ihr.

      Seine wiedergeborene Stärke erlaubte ihm, ihren Ausfall zu kompensieren. In der Gewissheit seiner Genesung stellte er sich den Kreaturen, die die Elfe bedrohten, und unterstützte auch die Gefährten an der Front. Tiefe Dankbarkeit – noch immer ein wenig ungläubig – füllte sein Herz. Doch dieser Empfindung nachzugeben, ihr Worte zu verleihen, würde Robin nicht eben begeistern. Das fühlte er.

      Also wandelte er sie in den kampfmutigen Tatendrang um, der ihnen allen Nutzen brachte.

      Und er war gut – seine Klinge von kraftvoller Effizienz, als hätte auch sein Schwert von dem Feuerbad profitiert.

      Keinem der anderen entging seine neue Leistungsfähigkeit. In ihren Blicken erkannte er Anerkennung. Sogar Saya nickte ihm während eines Kampfes, den er an ihrer Seite verbrachte, kurz zu, beachtete ihn dann kaum mehr.

      Diese Ignoranz bedeutete ein hohes Lob an sein Können, es zeigte ihm deutlich, dass sie darauf vertraute, dass er den Auseinandersetzungen gewachsen war.

      Als dann auch Robin ihre Beschwörungen wieder aufnahm, kamen sie viel besser voran, als sie zu Beginn ihres Weges gehofft hatten.

      Einen kleinen Hügel hatten sie in der kargen Graswüste schnell erklommen.

      Talabwärts änderte sich die trostlose Landschaft endlich.

      Die Wiese gewann an sattgrüner Farbintensität, erstmals entdeckten sie Wildblumen, die in ihrer bunten Vielfalt in

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