Die Kinder Paxias. Laura Feder

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Kinder Paxias - Laura Feder страница 3

Автор:
Серия:
Издательство:
Die Kinder Paxias - Laura Feder

Скачать книгу

die runde Öffnung einer Höhle – ihr Lager für die Zeit des Sturmes.

      Sie war nicht eben geräumig, gerade so, dass sie alle Platz fanden, aber sie war frei von Schnee. Und es war, dank ihrer Position, unwahrscheinlich, dass sich dieser Zustand zu ihren Ungunsten ändern würde.

      Saya zeigte sich zufrieden.

      „Ich glaube, hier sind wir sicher. Solange der Blizzard tobt, werden wohl auch keine Angreifer erscheinen. Dennoch halte ich es für besser, eine Wache einzurichten. Da Kaeli und mir die Temperaturen nichts ausmachen, werden wir diese übernehmen.

      Es ist wichtig, dass wir alle bei Kräften bleiben. Vor allem aber die Prüflinge.

      Und nun sollten wir unser Nachtlager errichten.“

      Weder Iain noch Cecil waren glücklich über ihre Entscheidung, doch sie konnten sich gegenüber der Vernunft Sayas Worte nicht verschließen und widersprachen nicht.

      Saya blieb am Höhleneingang. Sie würde die erste Wache übernehmen und das Schneetreiben in der Ferne beobachten. Für sie war dies ihre erste Erfahrung mit dem gefrorenen Element, und sie war angemessen fasziniert. Die Wache war eine gute Gelegenheit, ihrem Interesse nachzugeben.

      Kaeli setzte sich ihr gegenüber auf die andere Seite der Öffnung. Es war nicht genug Platz, einen anderen Ort für ihr Lager zu wählen, da sie keinen anderen dem einströmenden eisigen Zug aussetzen wollte.

      Iain und Cecil ließen sich neben ihr nieder. Sie blieben dicht beieinander und wickelten sich sofort in ihre Decken, um vor der Kälte bestmöglich geschützt zu bleiben.

      Es war früher Abend, die Dämmerung gerade hereingebrochen, an Schlaf war noch nicht zu denken. Also begannen sie, in ihrem Gepäck nach den Vorräten zu suchen, die die Dunkelelfen ihnen in weiser Voraussicht, dass ein Lagerfeuer nicht möglich war, fertig zubereitet mitgegeben hatten.

      Ein hallendes Poltern weckte aller Aufmerksamkeit.

      Robins Rucksack war ihr aus den starren Händen geglitten, sie war nicht in der Lage gewesen, nach ihm zu greifen.

      Nun stand sie vor ihrer Tasche und blickte aus eigenartig teilnahmslosen Augen darauf nieder.

      Die Elfe war in einem denkbar schlechten Zustand, dessen Ausmaß die Gefährten eben begriffen.

      Mit ihren Beschwörungen hatte sie ihre Kräfte stärker verausgabt als die anderen und den fallenden Temperaturen viel zu wenig entgegenzusetzen. Ihre Kleidung, klamm durch den Schnee, war nicht geeignet, sie ausreichend zu wärmen. Robins Haut war blass mit bläulichen Verfärbungen, verriet die ersten Anzeichen einer drohenden Unterkühlung. Ihr Kiefer zog sich wieder und wieder wie im Krampf zusammen, und sie wurde von Schauern geschüttelt.

      Die anstehende Nacht bedeutete eine ernste Gefahr für ihr Leben. Besorgt und ratlos beobachteten sie sie in ihren Anstrengungen, ihre Decke hervorzuziehen.

      Sie hatten keine Möglichkeit, ein Feuer zu entzünden, es fehlte an Holz und Platz. Iain erwog, ihr seine Decke zu überlassen, und Cecil war anzusehen, dass er den gleichen Gedanken hegte, doch ihr Verstand verbot es ihnen letztendlich.

      Auch wenn ihr Leben durch Erfrieren nicht enden würde, so könnten sie ihre Gliedmaßen verlieren, die Kälte würde diese absterben lassen.

      Es musste einen anderen Weg geben, Robins Überleben zu sichern, bevor sie dieses Risiko eingingen.

      „Robin, komm her.“ Es war Arn.

      Er saß zitternd in einer geschützten Nische, so weit entfernt vom Höhleneingang, wie es ihm möglich gewesen war. Seine Decke hatte er fest um sich geschlungen, und auch er zeigte ähnliche Symptome der Unterkühlung wie die Elfe. Dennoch war seine Stimme erstaunlich fest gewesen, seine Miene zeigte Entschlossenheit, während er Robin fixierte. Diese sah ihn erstaunt mit einigem Befremden an, alles andere als bereit, seiner Anordnung Folge zu leisten.

      Natürlich.

      Arn seufzte innerlich, aber er war bereit, sich durchzusetzen. Er streckte seine Hand nach ihr aus.

      „Du wirst diese Nacht bei mir verbringen. Auch wenn dich das Überwindung kostet, so bin ich doch deine einzige Option, unbeschadet diese Situation zu überstehen. Meine Körpertemperatur ist hoch genug, dich zu schützen.

      Und jetzt komm her. Zwing mich nicht, Saya zu bitten, dich an mich zu fesseln.“

      „Einer Bitte, der ich nur zu gern nachkommen würde“, ergänzte Saya, sofort bereit, ihn in seinem Vorhaben zu unterstützen. Seine pragmatische und so einfache Lösung erleichterte nicht nur sie.

      „Geh, Robin“, bat auch Kaeli. Sie machte Anstalten, die Elfe in Arns Richtung zu schieben. Gerade als es ihm gelang, ihren Arm zu packen.

      Robin riss sich hektisch von ihm los und machte einen Satz außer Reichweite, ihre Hände eilig hebend.

      „Schon gut“, meinte sie, ohne ihr Widerstreben zu verbergen. „Ich beuge mich der Vernunft. Bewegen kann ich mich jedoch noch allein.“

      Sie brauchte ihr eigenes Tempo, sich ihm zu nähern. Und auch dies geschah mit offenkundigem Zögern.

      Arn rührte sich nicht, wartete geduldig, bis sie sich neben ihm niederließ. Ihre Arme berührten sich, aber sie mied seinen Blick.

      Er schüttelte missbilligend den Kopf und wandte sich ihr zu, zwang sie, seinen Augen zu begegnen.

      „Was soll das werden?“, fragte er kritisch.

      Robin zeigte sich irritiert. „Wie sonst, wenn nicht so, soll ich von deiner Wärme profitieren?“

      „Was von dir genau profitiert denn auf diese Weise von meiner Wärme? Robin, ich will dir helfen, nicht deinem Arm. Komm auf meinen Schoß, ich bitte dich. Der kalte Steinboden ist nicht gut für deine Gesundheit.“

      Robin rührte sich nicht ob Arns eindringlicher Worte, tat nichts, was darauf hindeutete, dass sie seiner Einladung nachzukommen gedachte. Sie blickte allerdings auch nicht von ihm weg, und Arn erkannte voller Erstaunen Unsicherheit in ihrer Miene statt Ablehnung.

      Nicht ihre Abneigung war es also, die sie zurückhielt. Er beugte sich vor, dämpfte seine Stimme, dass nur sie ihn hören konnte.

      „Warum zögerst du?“

      Verlegenheit mischte sich in ihre Züge. Arn hob nur die Brauen, deutete an, dass er das Thema nicht fallen lassen würde.

      Robin gab nach.

      „Ich bin nicht gerade ein Leichtgewicht. Du kannst nicht wollen, dich über Stunden mit mir zu belasten. Ich bin einfach zu schwer.“

      „Was für ein Unsinn!“, stieß Arn ungläubig über die Banalität ihrer Weigerung hervor. Er argumentierte nicht weiter, er handelte.

      Robin keuchte erschrocken auf, als er mit beiden Armen nach ihr griff und sie kraftvoll auf seinen Schoß hob. Ihre Decke steckte er um ihrer beider Beine fest, mit seiner eigenen umwickelte er ihre Schultern. Nur ihre Köpfe blickten noch aus der Deckenmasse hervor.

      An Robins rötenden Wangen sah er nicht nur ihr Unbehagen, sondern auch die Wirksamkeit seiner Maßnahme. Ihr Körper erwärmte sich bereits an seinem.

Скачать книгу