Die Kinder Paxias. Laura Feder

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Die Kinder Paxias - Laura Feder

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kam ein schmaler Fluss in Sicht und mit diesem auch wieder Bäume und Sträucher.

      Aufatmend konnten sie den tristen Abschnitt mit all seinen Gefahren mangels Ausweichmöglichkeiten und Verstecken hinter sich lassen.

      Hielten sie sich unter den Bäumen oder zwischen diesen und dem Fluss auf, gelang den berittenen Steinkriegern kein Sturmangriff. Vielmehr waren sie dann beschäftigt mit dem Ausweichen von Hindernissen in Form von Sträuchern und niedrigen Ästen, die mehrmals einen von ihnen von seinem Lasttier holten. Mit ihnen machten Kaelis Messer kurzen Prozess, so dass keiner der Gefährten von wirbelnden Steinen zu Schaden kam.

      Auch die Wolkenvögel fanden keinen ungehinderten Zugang. Nur wenige von ihnen stießen erfolgreich durch die Baumkronen zu ihnen vor – und wurden bereits von den blitzenden Klingen der Schwertkämpfer erwartet.

      Mussten sie doch offenes Gelände passieren, verhinderte Robins Windangriff gefährliche Kontakte.

      Zum ersten Mal seit ihrem Eintreffen in die Dunkelwelt fühlten sie sich ihren Gegnern gewachsen, und ihre Erleichterung darüber lag wie eine Aura der Zuversicht über der Gruppe.

      Ihre Wachsamkeit vernachlässigten sie deshalb allerdings nicht, dieser Gefahr setzten sie sich nicht aus. Es war ihnen bewusst, dass ihre Situation jederzeit eine ungünstige Wende erfahren konnte.

      Kreaturen, die ihnen noch nicht begegnet waren – stärker als die riesigen Steinkrieger.

      Reißende Schlammblasen.

      Eine erneute Auseinandersetzung mit Jareena oder einem anderen Infiltrator.

      Es gab zu viele unvorhersehbare Möglichkeiten, um sich in Sicherheit zu wähnen.

      Leichtsinn war es also nicht, der Robin dazu brachte, ihren Bogen zu verstauen und innezuhalten – gerade, als die kleine Sonnen ihren Zenit erreichte.

      „Was ist los?“ Arns besorgte Frage unterbrach nicht nur das Stunden andauernde Schweigen, sondern fokussierte augenblicklich aller Interesse auf die Waldelfe. Wie selbstverständlich sammelten sie sich um Robin.

      Saya forderte sie mit einer knappen Geste zu einer Erklärung auf.

      Ein leises Lächeln huschte über deren Züge, die merkbar entspannt wirkten.

      „Wir haben soeben versiegeltes Refugium betreten.“

      Verblüfft senkte Iain sein Schwert. Wie alle anderen blickte er sich suchend um. Er fand nichts als Wiese, Fluss, Bäume, Felsen und die gewohnte steinige Begrenzung der kleinen, inneren Welt.

      Nichts in der Umgebung hatte sich verändert.

      Er wusste nicht genau, was er vom Ort der Prüfung erwartet hatte – vielleicht ein ähnlich beeindruckendes Gebiet wie den Pol der Stille mit seiner beruhigende Aura.

      Er musste sich vergewissern.

      „Wir sind angekommen? Dies ist unser Ziel?“ Es lag so viel Ungläubigkeit in seiner Stimme und enttäuschte Erwartungen, Gefühle, die sich auch in den Mienen der anderen spiegelten, dass Robin schmunzeln musste.

      „Ich fürchte ja“, war ihre eindeutig ironische Antwort.

      Noch einmal erforschten sie mit ihren Augen die abwechslungsreiche, aber nicht außergewöhnliche Landschaft, die nichts von ihrer Bedeutungsschwere verriet.

      Robin beobachtete sie mit amüsiert verschränkten Armen. Sie strahlte ruhige Gewissheit und Sicherheit aus, dass niemand am Wahrheitsgehalt ihrer Worte zweifelte – eher an der eigenen Wahrnehmung.

      „Cam sagte, wir würden es spüren, wenn wir uns unserer Bestimmung nähern“, sagte Cecil zögernd. Es war deutlich, dass er das Erwartete noch nicht hatte ausmachen können.

      Anders Arn.

      Ähnlich wie Robin hatte er die Reaktionen der anderen mehr verfolgt als es ihnen gleichgetan. Doch in seiner Gutmütigkeit erbarmte er sich der verstörten Freunde.

      „Besinnt euch doch einmal einen kurzen Moment eurer Herkunft“, meinte er mit mahnendem Lächeln. „Wir sind doch gerade erst in den Schutz Paxias und ihrer Reiche eingedrungen. Das Gebiet wird sich sicher weiter ausdehnen als unser eingeschränktes Sichtfeld erlaubt.

      Konzentriert euch auf die Atmosphäre. Schließt die Augen. Spürt ihr nicht, wie die Aura eurer Reiche euch umweht? Wie sie euch zu ziehen sucht?“

      Arn, der bis vor kurzem niemals seine Heimat verlassen hatte, hatte das Beschriebene sofort wahrgenommen – kaum, dass Robin mit ihrer Verkündung fertig war. In den Jahren seiner Isolation – der Gefangenschaft – hatte er viel Zeit gehabt, die Schwingungen des Feuers zu ergründen und für sich zu entdecken, in sich aufzunehmen.

      Es war noch mehr ein Flüstern denn ein Ruf, aber das Flehende, Lockende darin war deutlich spürbar und von unwiderstehlicher Anziehungskraft. Lange hatte er dieses Gefühl der Einigkeit mit dem Feuer missen müssen, nun war ihm auch bewusst, wie sehr es ihm gefehlt hatte, wie unvollständig er ohne diese Verbindung gewesen war.

      Alles in ihm trachtete danach, sie wiederherzustellen und zu intensivieren.

      Und dank seiner hilfreichen Anleitung erschien diese Erkenntnis nun endlich auch in Iains und Cecils aufblitzenden Augen. Ihre Haltung straffte sich.

      „Gehen wir“, entschied Iain.

      Dicht gefolgt von Cecil und Arn schritt er voran.

      Kaeli verharrte unsicher bei Saya, die Robin fragend fixierte. Robin erwiderte den Blick offen. Alle Ironie war verschwunden, sie wirkte fast entspannt.

      „Sie haben den Ruf ihrer Reiche vernommen. Nun müssen wir uns von ihnen führen lassen.“

      Nachdenklich sah Saya auf die schwindenden Gestalten der Männer, deren zielstrebiger Gang verriet, wie sicher sie ihren Weg fanden.

      „Also gut“, gab sie Robins Vorschlag nach, doch ihre Miene schärfte sich misstrauisch. „Allerdings bin ich sicher, dass auch du nur zu genau weißt, wohin es geht.“

      „Ebenso wie ihr, wenn ihr euch um das Erkennen der Schwingungen eurer Reiche bemüht hättet“, entgegnete Robin ungerührt. Dann erschien ein humorvolles Funkeln in ihren Augen. Sie grinste verschwörerisch.

      „Lassen wir den Männern ihren Moment der Besinnung. Es ist eine gute Vorbereitung auf ihre Prüfung. – Und gibt ihnen mehr Selbstsicherheit.“

      „Davon haben sie ja noch nicht genug“, kommentierte Saya murmelnd. Robin und Kaeli lachten belustigt.

      „Dann sollten wir jetzt gehen“, bemerkte Kaeli den Spaß genießend und wies auf die Baumgruppe, die die Männer soeben ihrer Sicht entzog. „Wenn wir unabhängig von ihrer Führung eintreffen, wäre Robins sorgfältig beabsichtigte Wirkung doch dahin.“

      „Wenn ich mir das recht überlege, wäre das vielleicht sogar besser – nun, da ihr mich durchschaut habt.“ Robin hob in übertriebener Abwehr die Hände. „Immerhin habe ich keine Lust, für überdimensionierte, männliche Egos in Zukunft zur Rechenschaft gezogen zu werden.“

      Kaeli kicherte.

      Saya

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