Die Kinder Paxias. Laura Feder

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Kinder Paxias - Laura Feder страница 8

Автор:
Серия:
Издательство:
Die Kinder Paxias - Laura Feder

Скачать книгу

hatte ihrem Gepäck ein leichtes Kochgeschirr, welches die Dunkelelfen ihnen überlassen hatten, hinzugefügt, so dass sie auch in der Lage waren, aus dem wilden Gemüse Eintopf zu kochen. Kaeli fand sich bereit, die Zutaten dafür zu zerkleinern.

      Bereitwillig folgte sie den Anweisungen der Elfe zur Zubereitung und war ebenso eifrig, die Herstellung eines Brotteiges zu lernen. Genau genommen tat sie alles, um sich erfolgreich von den besorgt kreisenden Gedanken über die abwesenden Freunde abzulenken. Ihre Fantasie schwieg ob der Widrigkeiten, der sich die Männer zu stellen hatten, doch ihre Sorge um das Wohlergehen der drei war umso lauter. Ohne Arbeit konnte die rastlose Kaeli den Tag kaum ertragen.

      Die Nacht war noch furchtbarer.

      In ihrer Unruhe gelang es Kaeli nicht, liegenzubleiben – nicht einmal sitzen. Immer wieder wanderte sie die breite Steinwand entlang – ihre Augen suchend auf die Höhlen gerichtet, aus der sie die Rückkehr der Gefährten erwartete. Oftmals hörte sie flüsternde Stimmen, die nach ihr zu rufen schienen, ihre Hilfe erbaten. Doch niemand trat in ihr Sichtfeld.

      Saya ließ sie gewähren, ignorierte sie meistens.

      Von Robin fühlte Kaeli sich gelegentlich beobachtet, aber auch sie sprach sie nicht an.

      Dafür war Kaeli ihnen dankbar, fand sie doch keine andere Erklärung für ihren quälenden Zustand, als die Angst um die Freunde. Bedarf, darüber zu reden, hatte sie keinen – oder überhaupt zu reden.

      Saya focht einen anderen Kampf.

      Den gegen ihre Ungeduld. Ungeduld war an diesem Ort und dem Grund ihrer Anwesenheit fehl am Platz, das war ihr bewusst. Mit aller Willenskraft bezähmte sie sich.

      Auch sie benutzte die Arbeit, um sich abzulenken.

      Statt zu essen, bevorzugte sie ein Bad im erfrischend kalten Fluss. Saya traf die Entscheidung, die Zeit ihres erzwungenen Verbleibs der Erholung zu widmen, der Regenerierung ihrer Energie. Damit erhielt ihr Ausharren immerhin ein gewisses Maß an Nutzen.

      Ihr fiel es nicht schwer, die Nachtruhe für einen tiefen Schlaf zu nutzen, der ihren Muskeln endlich wieder verdiente Entspannung schenkte.

      Natürlich empfand sie auch großes Interesse an dem Geheimnis der verschiedenen Höhlen und dem Teil der Prüfung, der die Männer ihren Weg hatte finden lassen.

      Obwohl Saya wusste, welche Höhle sie zur Prüfung des Windes führte, und, dank Arns und Iains Beschreibungen, auch Kenntnisse über das Wie des Erkennens besaß, gelang es ihr nicht, eine Verbindung herzustellen.

      In ihr blieb alles stumm. Die Auren ihrer angestammten Reiche erreichten sie nicht. Die Dunkelelfen hatten es prophezeit, und nun musste sie es endgültig akzeptieren: Sie war noch nicht bereit für die Prüfung. Ihre Waffe würde einzig das Schwert bleiben.

      Ihr zweiter Abend näherte sich ohne Lebenszeichen von Arn, Iain oder Cecil.

      Kaelis Unrast wuchs weiter, obwohl sie ab und an der Müdigkeit ihrer Beine nachgab und sich setzte. Ihre Augen schillerten in allen Variationen, wenn sie auf der Höhlenwand verweilten.

      Robins ruhige Gelassenheit bewies, dass sie das Ausbleiben der Gefährten für nicht ungewöhnlich hielt. Die Elfe rechnete noch nicht mit einer Rückkehr. Saya orientierte sich an ihrer Stimmung und blieb ebenfalls unbesorgt. Wie Robin zweifelte sie keinen Moment an den Fähigkeiten der Männer zu bestehen. Sie war sicher, dass sie sich der Macht würdig erweisen konnten.

      Kapitel 3

      Arn war der Erste, der diesen Beweis erbrachte.

      Bei Sonnenuntergang des zweiten Tages trat er aus der Höhle, verließ den Ort seiner Prüfung.

      Ein wenig mühsam erfolgte sein Abstieg, bis er den weichen Wiesenboden unter seinen Füßen spürte.

      Er verharrte an der Steinwand, lehnte sich kurz mit geschlossenen Augen dagegen.

      Die anderen hatten sich bei seinem Anblick abrupt erhoben und sahen ihm mit gespannter Reglosigkeit entgegen.

      Müdigkeit zeichnete seine Züge. Dunkle Schatten lagen um seine Augen und sein vor Schweiß glänzendes Gesicht war unnatürlich fahl. Er wirkte, als wäre er kurz davor, vor Erschöpfung zusammenzubrechen.

      Sich der Gegenwart der Gefährtinnen bewusst werdend, blickte er sie endlich an.

      Die Flammen in seinen Pupillen flackerten ruhig und machtvoll, eine intensivere, gewachsene Aura umgab ihn, widersprach seinem äußerlich derangierten Zustand.

      Für sie, die ihn seit langen Wochen Tag und Nacht um sich gehabt hatten, seine Ausstrahlung gewohnt waren, war die Veränderung fast körperlich spürbar. Sie mussten erst wieder vertraut mit ihr werden.

      Was immer Arn hatte durchmachen müssen, um diese Wandlung zu erfahren – es forderte Respekt.

      Er selbst war sich dessen und seiner neuen Wirkung nicht bewusst. Sein müdes, grüßendes Lächeln war von seiner typisch herzlichen Wärme.

      „Ich habe euch lange warten lassen. Es tut mir leid.“

      Er riss sie aus ihrer Starre.

      Ausgerechnet Robin war es, die ihn ansprach.

      Sie stand neben der Feuerstelle und deutete auf den Topf mit dem köchelnden Eintopf.

      „Du musst sehr hungrig sein und viel Schlaf nachzuholen haben. Komm ans Lager und ruh dich aus.“

      Obwohl ihr Tonfall vollkommen neutral wirkte, war Arn restlos verblüfft über den freundlichen Inhalt ihrer Anrede – ebenso Saya und Kaeli, die die Elfe überrascht ansahen.

      Aber er gehorchte widerspruchslos und ging mit langsamen, schwerfälligen Bewegungen auf die einladende Ruhestatt zu. Seine Augen waren mit einem Ausdruck fassungsloser Dankbarkeit auf Robin gerichtet, deren Wangen sich unter diesem eindringlichen Blick verlegen röteten. Hastig wandte sie sich ab und füllte eine kleine von Saya gefertigte Holzschale mit dem stärkenden Gericht.

      Arn wusste kaum wie ihm geschah. Kaum hatte er Platz genommen mit vorsichtigem Abstand von der Elfe, deren Stimmung er überhaupt nicht einschätzen konnte, da hatte sie ihm bereits die dampfende Suppe in die Hand gedrückt und reichte ihm nun auch noch einen Kanten Brot.

      Verstört ob dem seltsamen Verhalten der Elfe, nahm er die Gaben stumm entgegen. Einen klaren Gedanken vermochte er nicht zu fassen – geschweige denn das Geschehen zu analysieren. Er fühlte nichts als Müdigkeit und nahenden Schlaf.

      Schwere breitete sich in seinen Gliedern aus, sein Kopf verwirrte sich mehr und mehr in einem Nebel.

      Die Tatsache, dass Robin sich um ihn kümmerte, überforderte seine Gedanken und Emotionen, sie schalteten sich einfach ab, während er eher automatisch denn aus einem Bedürfnis heraus die Mahlzeit zu sich nahm.

      Er merkte kaum, wie er seitlich wegsackte. Robin schob ihm rasch eine zusammengefaltete Decke unter den Kopf, damit dieser nicht hart auf dem Boden aufschlug.

      Das Letzte, was Arn bewusst wahrnahm, war die Decke, die sie über ihm ausbreitete, bevor er in tiefen Schlaf fiel.

      Saya

Скачать книгу