Die Kinder Paxias. Laura Feder

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über Arns sichere Rückkehr, Fassungslosigkeit über Robins Fürsorge gegenüber dem sonst so verachteten Mann, Nachdenklichkeit über Arns ausgebrannten Zustand und leise Sorge um die verbliebenen Prüflinge, die gleichartiger Anstrengungen ausgesetzt sein mussten wie Arn sie zu bestehen gehabt hatte und die sie mit jedem verstrichenen Moment länger als Arn zu bewältigen hatten.

      „Ich hoffe, es geht ihnen gut“, meinte Kaeli leise mit Blick auf die Öffnungen, die Iain und Cecil verschluckt hielten.

      „Wir alle wussten, dass dieser Weg von schwerer Natur sein würde“, erwiderte Saya, die den schlafenden Gelehrten betrachtete. „Sie werden wiederkehren. Arn ist uns allen an Weisheit voraus – sehr weit. Es ist zu erwarten gewesen, dass er der Erste sein würde. Wir können nur weiterhin warten.“

      „Ich möchte versuchen, Kontakt zu Paxia aufzunehmen.“ Robin trat zu ihnen, ihr Blick war entschlossen. „Paxias Siegel hier weist auf starke Präsenz hin. Ich hoffe, sie erreichen zu können.“

      „Willst du mehr über die Invasoren erfahren?“, erkundigte Saya sich. Sie war sofort interessiert und aufgeschlossen gegenüber dem Vorhaben, welches ihr vernünftig und sinnvoll erschien.

      „Ja“, bestätigte die Elfe nun und machte eine weitläufige Geste. „Hier droht uns keine Gefahr, und ich kann mich unbesorgt für einige Tage in Meditation begeben.

      Ich bleibe in der Nähe und werde spüren, wenn ihr mich braucht oder alle Prüfungen beendet sind.“

      Sie verabschiedeten sich nickend voneinander.

      Saya und Kaeli verfolgten Robins Weggang, bis sie in einem kleinen Waldstück verschwunden war – ein Rückzugsort, der in Anbetracht ihrer Herkunft nicht verwunderlich war.

      Dann sah Saya auffordernd Kaeli in die unstet schillernden Augen.

      „Die Nacht bricht an. Du solltest zumindest versuchen, etwas Ruhe zu finden. Keiner von uns – am wenigsten du selbst – profitiert davon, vor Erschöpfung umzufallen. Genau das aber wird geschehen, wenn du dich in deiner Unruhe weiterhin dem Schlaf verweigerst. Damit hilfst du ihnen und dir nicht.“

      Kaeli seufzte.

      „Du hast Recht. Ich gebe es zu und werde auch versuchen diese Nacht zu schlafen.

      Müde genug bin ich auf jeden Fall.“

      Saya neigte zustimmend den Kopf. Dann suchte sie ihr Lager abseits des Feuers auf.

      Kaeli richtete das ihre. Sie wählte ihre liegende Position so, dass sie den Höhlen zugewandt blieb.

      Ihre brennenden Augen verweilten dort die ganze Nacht.

      Im Morgengrauen trat Iain aus der dunklen Öffnung.

      Saya erblickte ihn sofort und näherte sich ihm. Als er sie bemerkte, verschwanden die Wolken aus seinen Augen. Die Ernsthaftigkeit seiner Miene wich einem erfreuten Lächeln, dem eine Spur Triumph anhaftete.

      Doch auch ihm war die Erschöpfung deutlich anzusehen, wenn er sie auch durch seine gerade Haltung und die gleichmäßigen Schritte, die er auf Saya zu machte, zu verbergen suchte.

      Er warf einen suchenden Blick in die Umgebung, sah Arn nach wie vor im Tiefschlaf, fand Kaeli gebannt auf die Höhlenwand starrend – nichts anderes wahrzunehmen scheinend, bevor er sich endgültig Saya zuwandte und vor ihr stehen blieb.

      „Wie es aussieht, bin ich nicht der Erste.“

      „Was zu erwarten gewesen ist“, bestätigte Saya herausfordernd, milderte ihren Konter jedoch gleich mit einem kurzen Lächeln. „Aber auch nicht der Letzte.“

      „Was ebenfalls zu erwarten gewesen ist.“ Er zwinkerte ihr humorvoll zu.

      „Was hast du erlebt? Entsprach die Prüfung deinen Erwartungen?“ Saya war nicht in der Lage, die Fragen noch länger zurückzuhalten. Iain wirkte so viel klarer als Arn am Vorabend, dass sie ihren Wissensdrang nicht bändigen konnte.

      Und er war wie immer bereit jede Gelegenheit zu nutzen, mit ihr zu reden. Auch wenn es ihm schwer fiel, das Erfahrene in Worte zu fassen. Mit beiden Händen strich er sein Haar zurück.

      „Ich bin nicht sicher, ob ich es beschreiben kann. Mein Versuch könnte enttäuschend ausfallen“, warnte er sie. Saya winkte ab.

      „Was immer du erzählst ist mehr, als ich jetzt weiß.“

      „Hinter dem Höhleneingang fand ich mich nicht in einer Grotte, sondern im Reich des Himmels – oder zumindest in einer Illusion selbigens.

      Ich war allein – und es war Furcht einflößend.

      Was wurde von mir verlangt, das ich tue? Ich wusste es nicht.

      Ich versuchte Kontakt aufzunehmen, mich mit den Schwingungen meines Reiches zu verbinden. Aber alles blieb leer.

      Ich verlor mich in Irrpfaden, vergaß zeitweise den Grund meiner Anwesenheit und das Ziel, wohin diese mich führen sollte.

      Als es mir endlich bewusst wurde, beendete ich meine verzweifelten Bitten nach irgendeiner Reaktion der Mächte des Himmels.

      Sie sollten mir gehorchen, und es war nicht an mir, mich ihnen zu unterwerfen.

      Ich beendete meine Suche und konzentrierte mich auf meine eigene Aura in dem Bestreben, sie auszudehnen, das gesamte Reich zu umschließen.

      Es gelang mir, und dann spürte ich endlich die verborgenen Mächte. Sie begannen sich dem Rhythmus meiner Schwingungen anzupassen.

      Meine nächste Erinnerung ist, wie ich in der dunklen Höhle stehe und den Sonnenaufgang sehe.“

      „Die Prüfung ist also eine Wanderung des Geistes in ein Abbild des Heimatreiches?“

      „Das ist es, was ich vermute.“ Iain nickte. „Auch wenn mein Körper andere Signale sendet. Ich fühle mich als hätte ich eine tagelange Wanderung hinter mir.“

      „Und es scheint mir, sie war alles andere als ein Spaziergang.“ Es waren mehr Informationen, als Saya gehofft hatte. Sie war zufrieden mit Iains Bemühungen und wollte ihm nun die verdiente Ruhe zugestehen.

      Anerkennung lag offen in dem Blick ihrer schimmernden Augen, die Iain wie so oft fesselten.

      „Ich werde dir keine weiteren Fragen aufbürden, Diplomat. Ich überlasse dich deiner Erholung.“

      Damit wollte sie gehen, doch er fasste ihre Hand. Zu verblüfft, um sie zurückzuziehen, sah sie ihn fragend an.

      „Ich bin unglaublich froh, es geschafft zu haben.“ Er sprach inbrünstig aus dem tiefsten Grund seines Herzens, wie um sich vom Bann der Prüfung zu befreien. Saya verstand ihn und nahm ihm diesen leidenschaftlichen Ausbruch nicht übel. Vielmehr glitt ein Lächeln über ihre Züge.

      „Ich bin erleichtert, dich so bald und so erfolgreich zu sehen.“

      Iain konnte nicht anders.

      Er gab seiner Gefühlsaufwallung nach und küsste sie – entlud all seine Anspannung in dieser fordernden Berührung ihrer Lippen, der sie nicht entweichen konnte.

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