Danke Duke!. Jürgen Ruhr
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Jürgen Ruhr
Danke Duke!
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Inhaltsverzeichnis
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Danke Duke!
10 humorvolle Kurzgeschichten
© by Jürgen H. Ruhr
Mönchengladbach
Bisher in dieser Reihe erschienene Titel:
Danke Doc!
Danke Duke!
Die Personen dieser Geschichte
sind frei erfunden.
Irgendwelche Bezüge
zu
irgendeiner Realität
wären rein zufällig!
Duke die Fellnase
„Papi?“
„Ja mein Schatz?“
„Kann ich ein Eis haben?“
„Ja, natürlich mein Schatz.“
Ich stöhnte und verdrehte die Augen. Kaum hatten wir den Zoo betreten, da jammerte meine kleine Schwester schon nach einem Eis. Sie hing bei meinem Vater am Arm und sah ihn mit ihren blauen Augen schmachtend an.
Das hätte ich einmal versuchen sollen! ‚Tim Amadeus Förger‘, würde mein Vater sagen und das ‚Amadeus‘ extra betonen, da er wusste, dass ich meinen Zweitnamen hasste. ‚Tim Amadeus Förger, sind wir denn nicht gerade eben erst in den Zoo gekommen? Und schon verlangst du ein Eis? Schämen solltest du dich, schämen!‘
Doch zu meiner zehnjährigen Schwester mit den blonden Locken sagte er lediglich ‚Ja, natürlich mein Schatz‘. Und es dürfte garantiert nicht mehr als fünf Minuten dauern, bis sie ihr Eis auch in der Hand halten würde.
Im Prinzip sind wir ja eine nette, kleine Familie: Da wäre zunächst das Familienoberhaupt, meine Mutter Sabine. Dann mein Vater Thomas, meine Schwester und ich mit meinen dreizehn Jahren, Tim Förger. Mutter nennt sich selbst die gute Seele des Haushalts und bildet sich ständig fort, indem sie im Fernsehen wichtige Dokumentationen anschaut. Einmal - es ist jetzt schon einige Jahre her - habe ich sie gefragt, was eine ‚Daily Soap‘ sei.
„Das sind Dokumentationssendungen über das tägliche Leben“, hat sie mir geantwortet und: „Davon verstehst du nichts, du bist noch zu klein. Wieso bist du jetzt schon hier? Ist die Schule ausgefallen?“ Ich verdrückte mich dann schleunigst auf mein Zimmer.
Vater ist da ganz anders, aber er hat ja auch nicht so viel zu tun, wie Mutter. Er geht wochentags immer um Punkt sieben Uhr aus dem Haus, nimmt den Bus, der direkt vor unserem kleinen Reihenhaus hält und fährt damit zur Arbeit. Vater ist ein wichtiger Mann bei der Post am anderen Ende der Stadt. Er sagt, seine vornehmliche Aufgabe sei sicherzustellen, dass die Menschen mit dem wichtigen Gut der Kommunikationssicherstellung versorgt würden.
Das hatte ich nicht verstanden und grübelte lange darüber nach, um was für eine vornehme Arbeit es sich denn handeln könnte, bis mich der Lehrer ermahnte und mir eine Strafarbeit aufgab. ‚Warum soll ich im Unterricht immer aufpassen und nicht schlafen?‘ war der Titel. Dabei hatte ich doch gar nicht geschlafen. Ein paar Tage später fragte ich meine Mutter, was Vater so Vornehmes machte, doch sie knurrte lediglich: „Er verkauft Briefmarken bei der Post.“
„Aber dafür gibt es doch Automaten“, gab ich das geballte Wissen meines damals elfjährigen Lebens zum Besten. „Oder man bestellt sie sich über das Internet.“ Das wusste ich auch schon, denn ein Freund von mir besaß einen Computer, mit dem er ins Internet konnte. Er selbst hatte sich schon einmal dort einen Stapel Briefmarken gekauft, was ihm aber einen Monat Computerverbot und Stubenarrest einbrachte.
„Deswegen ist dein Vater dort ja auch so etwas wie ein Dinosaurier“, erklärte meine Mutter kurzangebunden und scheuchte mich fort, denn die Reklamepause im Fernsehen war vorbei.
Am Abend beobachtete ich beim Essen meinen Vater genau, ob er irgendwelche Anzeichen eines Dinosauriers an sich hätte, doch ich konnte nichts entdecken.
„Tim, was ist?“, fragte er schließlich, sichtlich nervös durch mein Starren. „Was guckst du mich so an? Stimmt mit meinem Gesicht irgendetwas nicht?“ Er wischte sich mit der Hand über den Mund und verschmierte dabei die Tomatensoße im Gesicht, doch wie ein Dinosaurier sah er immer noch nicht aus.
„Mama hat gesagt, du wärst ein Dinosaurier“, grinste ich und wartete darauf, ob er sich vielleicht verwandeln würde. Doch in diesem Moment flog eine geballte Ladung Spaghetti mit Tomatensoße über den Tisch, den meine damals achtjährige Schwester mit der Gabel in meine Richtung geschnippt hatte. Ich wich geschickt aus und die Matsche landete an der Wand hinter mit.
„Lass die Sauerei, Stefanie“, schrie meine Mutter und sprang