Walpurgisnackt. Sara Jacob

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Walpurgisnackt - Sara Jacob

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über den sehr weiblichen Rundungen. Sie klimperte nervös mit den Augen.

      »Mein Vater glaubt, ich sei auf dem Feld.«

      »Und warum bist du es nicht?«

      »Ich würde gerne noch einmal Euer Instrument sehen.«

      Tim kratzte sich am Kopf und tastete nach seiner Gitarre, die neben ihm im Stroh lag. Das Mädchen sah seine Bewegung und schüttelte den Kopf.

      »Nein, nicht das. Das andere.«

      Der Bauer erwischte sie in einem sehr ungünstigen Moment. Tim hatte gerade die festen Pobacken des Mädchens geknetet und staunend beobachtet, wie sein Rohr von hinten in ihrer feuchten und jugendlich engen Möse ein und aus fuhr, hatte das Klatschen genossen, mit dem sich ihre Körper trafen und wollte das Kleid höher schieben, um die saftigen Brüste besser bewundern zu können, die bei jedem Stoß erregend wippten, als hinter ihm eine Stimme dröhnte.

      »Du niederträchtiger Halunke!«

      Der Moment, in dem ein Schock ihn durchfuhr, war selten ungünstig. Das vor ihm kniende Mädchen, das sich vor Lust auf die Lippen biss und jeden Zoll seines Instrumentes genoss, bekam nicht mit, wie der Bauer einen Ochsenziemer auf Tim niederfahren ließ. Tim hingegen krümmte sich vor Schmerz.

      »Das ist also der Dank für meine Gastfreundschaft«, dröhnte der Bauer, nachdem der erste Schlag auf Tims Rücken niedergegangen war.

      Und dann brach Chaos auf dem Heuboden auf. Tim rollte sich jammernd zur Seite, das Mädchen ließ sich kreischend in das Stroh fallen, mit dampfender Möse und erregten Nippeln, unbefriedigt und panisch, während sein Vater auf den Heuboden sprang. Tim rannte nackt durch das Heu, im Kreis um die flehende Tochter herum, die jetzt ebenfalls einen Schlag auf den nackten Hintern abbekam. Tim packte seine Sachen, seine Gitarre, seine hörnerne Erektion, und floh vor dem Bauern, der ihn über den Heuboden jagte.

      Mit viel Glück verletzte er sich nicht beim Sturz von der Mitte der Leiter, die der Bauer von oben umwarf, bevor er verstand, dass er sich und seine Tochter, die noch immer kreischend hinter ihm im Stroh lag, damit auf dem Heuboden gesperrt hatte. Tim raffte seine Kleidung zusammen, seine Gitarre, die ebenfalls unbeschädigt geblieben war, und stürzte mit schmerzendem Rücken aus der Scheune.

      Er musste lachen, als er vom Hof rannte, erst auf einem Bein hüpfend, um sich die Schuhe anzuziehen, dann im Laufschritt, den fluchenden Bauern und das keifende Mädchen im Rücken. Diese Geschichte konnte er noch seinen Kindern erzählen. Wenn er denn je welche hätte.

      Kaum hatte Tim das Gehöft hinter sich gelassen, wurde das gewundene Band des Weges zu einer geraden Straße, die direkt nach Blankenburg führte. Von dort hörte er die Kirchenglocken läuten. War es wirklich schon so spät? Ah, das Leben eines Musikanten hatte wahrlich seine Vorteile, dachte Tim und hüpfte über eine Pfütze und einen Stein. An der Abzweige in Richtung des Glockengeläutes bog er nach kurzer Überlegung in den gegenüberliegenden Weg ein. Vielleicht ging es dort zur Burg Regenstein.

      Tim war noch nicht weit gelaufen, als er sein Ziel erreichte. Durch die Bäume schimmerte zuerst der hohe Bergfried, dann ragte der zu zwei Dritteln in den Sandstein geschlagene Palas über die Wipfel, und schließlich tauchte das hohe Burgtor auf. Eine heruntergelassene Zugbrücke führte über den Graben, die schweren Torflügel im Inneren des Torgebäudes standen weit offen.

      Im Innenhof warf ein alter Mann mit schlecht gestopften Strümpfen unter dem ausgeblichenen Beinkleid gerade einen kleinen Stock quer über den Burghof. Auf dem Wams waren deutliche Flecken der letzten Mahlzeiten zu sehen. Der Alte rief einem faul auf den Stufen zum Turm liegenden Wolfshund etwas zu. Der hob den Kopf, ließ die Zunge aus der Schnauze fahren und leckte sich die Lefzen, ein zweiter Hund bellte aufgeregt den Spielmann an.

      Im Nachhinein, dachte Graf Botho später, hätte er sich besser nicht so früh am Morgen mit seinen drei Hunden Zerreiß’n, Brich-Stahl-und-Eisen und Bring Speisen im Hof vergnügt. Dann hätte er sich, gleich im Anschluss an das Ritual gegen die Kurzsichtigkeit, bei dem er wieder ein Schälchen gefüllt hatte, im Keller die Ohren zugehalten und sich verleugnet, statt zu versuchen, den Wolfshunden das Bringen von Stöckchen beizubringen.

      Der fahrende Händler, der ihm die Tiere vor einem Jahr für drei Taler verkauft hatte, wollte Stein und Eisen schwören, diese Hunde seien etwas Besonderes, trügen nämlich ihre Namen zu Recht und holten tatsächlich bei Bedarf und auf Kommando Essen, zerfleischten einen Menschen, konnten Mauern und Gitter durchbrechen.

      Die Demonstration war damals sehr beeindruckend gewesen. Auf Befehl des Händlers hatten die Hunde all die Kunststückchen vorgeführt, die ihre Namen versprachen. Botho hatte mit barer Münze gezahlt.

      Leider hatte er damals nicht darauf bestanden, selbst die Kommandos zu geben, was er sich bis heute nicht verzeihen konnte, denn nachdem der Händler verschwunden war, hatten die Viecher auf Bothos Befehl hin nicht einmal Männchen machen, geschweige denn ein Schnitzel apportieren wollen. Aber Botho gab nicht auf. Vielleicht, so hoffte er, hatte er nicht den richtigen Ton getroffen.

      »Komm, hol Essen, hol mir ein Schnitzel, ein richtig dickes Bärenschnitzel«, rief Botho dem faul auf den Stufen zum Turm liegenden Bring Speisen zu. Der hob den Kopf, ließ die Zunge aus der Schnauze fahren und leckte sich die Lefzen. Das Wort Essen erweckte in ihm andere Assoziationen. Meistens war es dann Botho, der den Hunden etwas zu Essen brachte. Das hatte sich der Graf wahrlich anders vorgestellt.

      »Hol Essen«, rief er erneut. »Oder wenigstens das Stöckchen!«, das er schon sechzehn Mal an diesem Tag quer über den mit Efeu überwucherten Burghof geworfen hatte.

      Sein alter Hund war von ganz anderem Kaliber gewesen, aber seit statt seiner eines Morgens ein bellender Dompfaff im Stall herumgeflattert war, fehlte ihm nicht nur sein Wachhund, sondern fernerhin ein guter Freund. Der Gimpel hockte immer in einem Käfig in Bothos Nähe, doch der Graf vermisste eine feuchte Zunge im Gesicht zur Begrüßung, vermisste das Platschen breiter Pfoten auf der Treppe und freundliches Schwanzwedeln. Seine drei neuen Hunde machten nichts dergleichen.

      Botho stand im Nieselregen, stemmte die Hände in die Hüften und hatte gerade wieder seine beeindruckende Erektion aus der weiten Hose geholt, als er hinter sich die Schritte hörte.

      Leichter Regen über der Burg ließ Botho kalt. Seit Monaten schon hatte es im Deutschen Reich nicht mehr aufgehört zu regnen. Kein Wunder, dass die Bauern über Missernten klagten. Auf Gesellschaft hingegen hatte er keine Lust. Theodor konnte er gerade noch ertragen, er war wie Inventar, wie eine Truhe mit Dingen, die man nicht mehr brauchte, die man jedoch nicht wegwerfen wollte, weil man sich an den Anblick gewöhnt hatte.

      Der letzte Mensch, den er auf seine Burg gelassen hatte, war eine Marketenderin.

      Ob er Krieg führen würde. Er. Krieg, hatte er sie gefragt, mit einer Ein-Mann-Armee? Auch sie hatte es nicht geschafft, ihn zur Penetration zu bringen. Aber der Weg zu dieser Erkenntnis war ein bemerkenswertes Spiel zwischen Nähe und Distanz gewesen. Mit erhobener Lanze hatte er sich ihr bis auf zwei Schritt nähern können, doch kaum hatte sie die Beine gespreizt und ihn angefeuert, ihre Möse zu stopfen, war seine Kampfbereitschaft erloschen. Ein Schritt zurück, und die Lanze war wieder zum Gefecht bereit. Schließlich hatte er ihr aus sicherer Entfernung in den Mund gespritzt und sie mit einem angemessenen Lohn vom Hof gescheucht.

      »He da, guter Mann.« Tim blieb im Burgtor stehen. Er wunderte sich über den Regen im Burghof. Tim drehte sich um und sah zurück zur Zugbrücke. Diese war trocken. Tim streckte die Hand aus. Leichter Nieselregen im Burghof. Er zuckte mit den Schultern.

      »Graf Botho von Blankenburg, wenn

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