Walpurgisnackt. Sara Jacob

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Walpurgisnackt - Sara Jacob

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im Grunde genommen bloß um Aberglaube drehte.

      Haribalds Augen leuchteten beim Anblick des Tabletts. Schon lange hatte sein Magen geknurrt. Der Sinn stand ihm jetzt, wo sein inneres Auge satt war vom Anblick gespreizter Schenkel, offener Mösen und spitzer Brüste, nach Bier und nicht nach Bruno.

      Der Wirt ließ sie alleine mit den Worten: »Zum Frühstück haben wir Hafergrütze und kräftiges Bier, der geheime Ort ist hinter dem Haus, wo die meisten Fliegen sind.«

      Bechstein und Haribald aßen schweigend und gingen dann zu Bett. Spät nachts setzte sich Haribald an einen Tisch und brachte beim Schein des Mondes die ersten Skizzen zu Papier. Für einen Augenblick war er glücklich.

      Annegrets Sehnsucht

      Sie war aus einem Traum aufgewacht, der sie in den letzten Nächten immer häufiger heimgesucht hatte. Ihr war ein weißes Pferd erschienen, das auf der Stirn ein einziges Horn getragen hatte. Sie hatte das Pferd berühren wollen, war fasziniert von diesem Tier gewesen, doch in dem Moment, in dem ihre Hand sich um das Horn legen wollte, war sie aufgewacht.

      In dem großen Bett, das sie mit vier anderen teilte, spürte Annegret auf der Seite liegend, wie Katharina, die jüngere der beiden Meinbauertöchter und im gleichen Alter wie Annegret, sich mit ihrem warmen, weichen Körper ganz eng an die Magd schmiegte. Starr vor Schreck wagte sie nicht, sich zu wehren, als Katharina ihr eine Hand von hinten über den Leib legte und wie aus Versehen ihre Brüste umfasste, so wie man einen Vogel in der hohlen Hand hielt.

      Augenblicklich wurden Annegrets Brustwarzen hart und das Kribbeln, das sie in der Nacht zuvor zum ersten Mal gespürt hatte, breitete sich wieder bis zum Scheitel aus. Annegret hielt den Atem an, fürchtete, das Rascheln der groben Decke würde sie verraten, die anderen aufwecken, doch nichts unterbrach das leise Schnarchen des Knechts und das tiefe, ruhige Schnaufen der älteren Tochter nur wenige Handbreit entfernt.

      Annegret lebte seit dem Tod ihrer Eltern als Magd auf dem Einödhof der Meinbauern. Sechs lange Jahre hatte sie keine Zeit gehabt, ihr Schicksal zu beweinen. Früh morgens mit den Ochsen die Tour machen, melken, Putzen, misten, es gab nichts, was Annegret nicht tat.

      Immerhin hatte sie einen Platz zum Schlafen und stets genug zu essen. Was wollte sie mehr?

      Sie konnte glücklich sein, auch wenn man sie nicht immer freundlich behandelte. Sie bekam genug zu essen und die Arbeit war hart aber erträglich. Als Tochter eines armen Schneider war ihr Leben ohnehin kein Zuckerschlecken gewesen. Sie verstand sich nicht mit dem Knecht, dafür mit den Töchtern, die sie manchmal spüren ließen, dass sie nur die Magd war, aber wenigstens nicht schlugen.

      Glücklicherweise erlaubte die Frau des Meinbauers, auch wenn diese nicht selbst in die Kirche ging, weil sie dieses ganze Gerede von Gott und Jesus, der sich für die Menschen geopfert habe, für Unfug hielt, dass Annegret am Sonntag die Messe besuchte.

      Die Meinbäuerin hatte sie ausgelacht, hatte sie wegen der Träne einen Löffel mehr schnitzen lassen, und dann gehen lassen, obwohl es im Hof genug zu tun gab, kein Platz war für einen freien Tag oder einen zwei Stunden langen Gottesdienst.

      »Dann soll der Herr Pfarrer mal kommen und die Schweine füttern«, sagte die Meinbäuerin immer, wenn Annegret sie bat, in die Kirche zu kommen, was sie in den letzten Wochen allerdings mit immer weniger Nachdruck gemacht hatte.

      »Graf von Blankenburg muss seine Rentenzahlungen bekommen. Wer sonst soll den Geldabgabestopu... Geldgabepostu... Geldabgabepostulen... na, den Postulaten nachkommen, hm?«

      Ihr Mann, der wortkarg mit dem Eimer in der Hand in den Stall schlich, verwies auf seine Frau und ging die Kühe melken.

      Der Meinbauer war ein schwer arbeitender und heftig trinkender Mann mit zwei Töchtern. Seine alte Mutter wohnte bei ihnen, dazu ein Knecht. Sie alle teilten sich die Stube, machten aus ihr Wohn- und Schlafraum und erzählten sich abends Geschichten zum Einschlafen.

      Großmutter Meinbauer liebte es, von den drei Männern im Walde, die Goldstücke aus den Mündern zogen, zu erzählen, von den Eierschalen, die mit der Stecknadel Freundschaft schlossen, oder den zwölf Brüdern, die zwölf Schwestern hatten, die zwölf Brüder hatten, die zwölf Schwestern hatten.

      Meist blieb nur Großmutter Meinbauer bis zum Schluss wach, weil ihre Geschichten die langweiligsten waren. Annegret sehnte sich dann nach den Märchen ihrer eigenen Großmutter, die im Wald wohnte, alleine, zurückgezogen, Kräuter verkaufte, Salben machte und Lebenshilfe gab. Die konnte spannend erzählen von Wölfen, Bären und Räubern, konnte fesseln, ihr hörte Annegret zu, ohne müde zu werden.

      Vor zwei Nächten, als sie sich im großen Bett, das sie mit dem Knecht und den beiden Töchtern des Meinbauern teilte und in dem sie alle nackt so eng nebeneinander lagen, dass man den Atem des anderen spüren konnte, unbeobachtet fühlte, hatte zum ersten Mal das Kitzeln selbst verstärkt, hatte sich unter der Decke die Hautfalte gerieben, die durch dichter gewordenes, dunkles Haar verborgen das Dreieck zwischen ihren Schenkeln so besonders machte.

      Neugierig geworden hatte sie von der Feuchtigkeit gekostet, die Beine in der Dunkelheit vorsichtig gespreizt und den feuchten Mittelfinger erneut auf den Punkt gelegt. So köstlich war das Gefühl, so intensiv das Zittern, das durch ihren Körper gegangen war, dass sie gleich noch Zeige- und Ringfinger hinzu genommen hatte, um die Falte, den kleinen, härter werdenden Knoten zu reiben, drücken, massieren.

      In der letzten Nacht hatte sie sich auf die Zunge beißen müssen, um ihre Bettgenossen nicht mit einem überraschten Seufzen zu wecken, weil ausgehend von dem Punkt, den sie so eifrig massierte, aus der Tiefe ihres Körpers eine warme Welle eines nie gekannten Gefühls aufstieg und sie bis zum Scheitel überflutete.

      Wie vergeblich es gewesen war, musste sie in dieser Nacht erfahren. Das, und noch viel mehr. Da lagen sie also beide nebeneinander, wie zwei Löffel aneinander geschmiegt.

      Mutig geworden rieb Katharina mit dem nackten Bauch und der behaarten Scham immer stärker an Annegrets Gesäß. Ihre Hand schloss sich fester um die saftige Wölbung ihrer Brust, der Daumen rieb die aufgerichtete Warze und jetzt spürte Annegret, gefangen zwischen Schreck und Erregung, auch den süßen Atem des anderen Mädchens im Nacken.

      Nie hatte sie gedacht, dass die Berührung eines anderen Menschen, dazu noch eines vom gleichen Geschlecht, ihr so viel Freude bereiten konnte. Ihr Herz trommelte. Und vom Dreieck zwischen ihren Schenkeln ging eine ganz unwiderstehliche Anziehungskraft aus. Durfte sie das? Durfte sie ihre Hand am Bauch entlang über den Nabel zwischen ihre Beine wandern lassen, dahin, wo das Jucken und Kribbeln immer stärker wurde?

      Durfte sie den Punkt suchen und ihn drücken, mit dem Mittelfinger und dem Zeigefinger und der ganzen Hand? Plötzlich löste Katharina die Hand von ihrer Brust, griff Annegrets freie Hand und führte sie hinter ihren Rücken. Widerstrebend erst und schließlich voller entsetzlich erregender Überraschung spürte sie die nackte Haut des anderen Mädchens an ihren Fingern, spürte eine runde Hüfte, einen glatten Schenkel und auf einmal die feuchte Hitze des fremden Dreiecks. Erschrocken zog sie die Hand zurück, doch Katharina griff ein weiteres Mal ihr Handgelenk und führte die Hand erneut zwischen ihre Beine.

      »Mach, sonst verrate ich allen, was du gestern Nacht gemacht hast«, zischelte sie Annegret ins Ohr.

      Große Angst überschwemmte sie. Würde Katharina damit nicht auch sich selbst verraten? Aber so weit wollte sie es gar nicht kommen lassen. Denn diesmal, nachdem der Schock sich gelegt und eine unerklärliche Neugier die Oberhand gewonnen hatte, erkundete Annegret freiwillig das feuchte Tal hinter dem seidig weichen

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