Milten & Percy - Der Tod des Florian C. Booktian. Florian C. Booktian
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„Internet.“
Percy legte die Pfote gegen die Tür zur sechsten Etage. Überall konnte sich jemand verstecken und sie wussten noch immer nicht, wie viele sich eigentlich im Gebäude befanden. Das Erdmännchen presste sein Ohr gegen die Tür und lauschte. Mit einem Bing öffnete sich der Aufzug. Waffen wurden entsichert und mindestens zehn Schüsse auf den wehrlosen Aufzug abgegeben.
„Wer bringt Schusswaffen zu einem Bücherdiebstahl? Womit rechnen die denn?“
„Mit uns, Milten, sie rechnen mit uns.“
„Oh, ja, das macht Sinn.“
Percy hob seinen Revolver. „Bereit?“
„Bereit!“
Percy zog an der Tür, aber die ging nicht auf. „Mist. Abgeschlossen!“, fluchte er.
Aber das Rütteln an der Türklinke blieb nicht unbemerkt.
„Sie sind im Treppenhaus!“, rief eine Frauenstimme.
Milten zog Percy hinter die Betonwand. Keine Sekunde später knallten die ersten Kugeln gegen die Metalltür. Dann eine Ladung Schrot gefolgt von zwei Kugeln, die durch die Tür zischten.
„Mindestens drei Schützen“, sagte Percy.
Der Bleihagel hatte aufgehört. „Haben wir sie erwischt?“, fragte ein Mann.
„Tad, geh und sieh nach“, forderte die Frau ihn auf.
Ein junger Mann kam mit einer Schrotflinte im Anschlag auf die Metalltür zu. Er trat sie nach außen auf, inzwischen war das Schloss reichlich lädiert. Milten schaute zu Percy, der nickte. Blitzschnell hob Milten die Hände, als wollte er sich ergeben. Das würde die Aufmerksamkeit des Schützen auf sich ziehen.
Percy legte sich mit gezogener Waffe auf den Boden zwischen seine Beine.
Die Schrotflinte kam um die Ecke und zeigte auf Milten. Bevor Tad Percy bemerkte, hatte der ihn schon von unten ins Visier genommen.
„Lass deinen Prügel sinken und heb die Hände. Mein Partner macht es dir vor.“
Milten wackelte freundlich mit den Händen und grinste.
Tad riss die Schrotflinte auf Percy herab. Der drückte ab.
Ein Schrei hallte durch das Treppenhaus und Percy rutschte ein Stück nach hinten. Tad war vor ihm zu Boden gegangen, in seinem Schienbein steckte die Kugel. Blitzschnell nahm Milten die Schrotflinte an sich und zog ihn ins Treppenhaus, damit Tad nicht in die Schusslinie seiner Kollegen geriet.
„Hier spricht Detective Percy Meercat“, rief Percy durch die offene Tür. „Bei mir ist mein Partner, unten vor dem Haus stehen drei weitere Streifenwagen. Über dem Dach kreist ein Hubschrauber in Stellung. Es gibt keinen Ausweg, ergeben Sie sich!“
Milten senkte den Kopf und flüsterte: „Was? Aber wir sind doch ganz alleine.“
Percy gestikulierte ihm, die Klappe zu halten. „Das wissen die doch nicht.“
Für einen Moment sagte niemand etwas. Die anderen Diebe schienen über sein Angebot nachzudenken.
„Warum fordern wir eigentlich so selten Verstärkung an?“, fragte Milten weiter.
„Für ein paar Bücherdiebe? Wir schießen den anderen beiden noch ins Bein und setzen sie unten vors Gebäude. Dann rufen wir Verstärkung.“ Percy wandte sich wieder an die Schützen. „Also wie sieht's aus? Handschellen oder Plastiktüten?“
Als Antwort donnerten ein paar Kugeln ins Treppenhaus. Die beiden hörten, wie sich die Türen des Aufzugs schlossen.
„Wo gehen sie hin?“, fragte Milten.
„Na, sie versuchen abzuhauen, was sonst.“
Percy überprüfte die Wunde des blutenden Schrotflinten-Schützen und legte ihm Handschellen an. „Wir lassen ihn hier. Er blutet, aber nicht sonderlich stark. Milten, wir teilen uns auf, ich sehe oben nach und du unten. Entweder sie wollen über das Dach abhauen oder über den Haupteingang im Erdgeschoss. Wir dürfen sie nicht verlieren, verstanden?“
Milten nickte und rannte die Treppe hinunter.
Percy eilte nach oben Richtung Dach.
Milten hastete die Treppe nach unten. Mal nahm er zwei Stufen auf einmal, dann sogar drei. Schweiß trat ihm auf die Stirn und als er unten angekommen war, schoss er mit erhobener Waffe durch die Tür.
Unvorsichtig, aber voller Tatendrang.
Doch da war niemand. Das Foyer war leer und abgesehen von seinem Auto vor dem Eingang war weit und breit keine Spur von den Dieben. Sie waren also Richtung Dach geflüchtet. Und Percy war alleine da oben. Sofort machte Milten wieder kehrt, steckte seinen Revolver im Rennen in das Holster und sprintete so schnell er konnte die Treppe empor. Zwischen dem siebten und neunten Stock hörte er Schüsse. Percy rief etwas Unverständliches, dann wurde es still.
Als er das Dach erreicht hatte, atmete er schwer. Milten zog seinen Revolver und versuchte, die Kontrolle über seine Atmung wiederzubekommen. Wenn er gleich den Abzug drückte, kam es auf eine stille Hand an.
Milten atmete langsam ein und wieder aus. Ein und wieder aus. Dann spannte er den Hahn seines Revolvers und schritt die letzten Treppenstufen langsam empor. Die Tür stand halb offen. Vorsichtig, um auch ja keinen unnötigen Lärm zu verursachen, machte er die Tür vollends auf. Jegliches Knarzen konnte ihn verraten und das Feuer womöglich in seine Richtung lenken.
Die Tür gab die Sicht frei. Milten wurde bereits erwartet. Eine Frau hielt Percy ihre Waffe an den Kopf, bereit, ihn sofort zu erschießen. Sie hatte kringelförmige Ohren und von ihrem Bauch starrte Milten eine kleine Kreatur entgegen. Hinter ihr warf ihr Kollege die Kisten mit den Büchern auf ein benachbartes Dach. Die Frau drückte ihre Waffe fester an Percys Kopf. „Lass die Knarre fallen oder das Erdmännchen hat gleich ein Loch im Kopf.“
„Percy?“, rief Milten und zielte durchs Visier. Er wartete auf die Schussfreigabe.
„Nur wenn du dir sicher bist, dass du ...“
Der Abzug wurde betätigt, der Bolzen vollführte den Hammerschlag und die Kugel explodierte aus dem Lauf und setzte sich im Fleisch fest.
Percy konnte sich befreien. Die Angeschossene griff sich unter Schmerzen an ihren Bauch, die Pistole hing schlaff in ihrer Hand. Blut quoll aus dem Kopf der kleinen Kreatur hervor.
Percy sammelte seinen Revolver wieder auf und richtete ihn augenblicklich auf seine Angreiferin. „Ich meinte eigentlich, drück nur ab, wenn du sie auch wirklich erwischst.“
„Hab ich doch“, sagte Milten und zielte auf den anderen Bücherdieb, der die Hände sofort anhob. Eine schwere Kiste Bücher fiel ihm auf die Füße.
„Du hast ihr in den Bauch geschossen. Was, wenn sie aus Schreck abgedrückt hätte?“
„Hat sie aber nicht. Beruhige dich!“
Percy