Sky-Navy 13 - Kampf um Rigel. Michael Schenk

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Sky-Navy 13 - Kampf um Rigel - Michael Schenk страница 7

Автор:
Серия:
Издательство:
Sky-Navy 13 - Kampf um Rigel - Michael Schenk Sky-Navy

Скачать книгу

auf das winzige Sternenreich der Menschen?“ Suna-dal-Sollis sah die Herrscherin an. „Du siehst, ehrenwerte Herrin, unsere Gedanken sind gleich.“

      „Ein Präventivschlag.“ Die Primär-Matriarchin nippte an ihrem Glas. „Sicherlich die richtige Maßnahme. Man muss einem Raubtier begegnen, bevor es einem an die Kehle springen kann. Dennoch bedauerlich. Wir sind nie zuvor einem Volk begegnet, welches uns genetisch so ähnlich war.“

      Interessiert bemerkte Desara nun einen winzigen Schwachpunkt in dem ansonsten perfekten Hologramm. Zwar führte der Avatar perfekte Schluckbewegungen aus und die Lippen wurden feucht, doch der Inhalt des Kristallglases wurde nicht weniger. Desara lehnte sich nun ebenfalls entspannt zurück. „Ein Präventivschlag, ja“, stimmte sie zu. „Jedoch nicht mit einem massierten Einsatz unserer Flotte. Eher ein begrenztes Kommandounternehmen.“

      „Eine Handvoll Schiffe?“ Suna runzelte die Stirn.

      „Und ein paar Elitetruppen der Garde.“ Desara lächelte auf eine Weise, die ihre Kontrahentin an ein sprungbereites Raubtier erinnerte.

      „Nur ein paar Schiffe und Truppen?“ Die Primär-Matriarchin wirkte interessiert. „Was willst du damit bewirken?“

      „Die Vernichtung einer ihrer wichtigsten Militärbasen und eine entscheidende Schwächung ihrer Flotte.“ Desara lächelte. „Herrin, die Menschen sind im Augenblick auf besondere Weise geschwächt. Ein großer Teil ihrer Flotte ist auf der Suche nach der Nanjing. Ihre Flottenstützpunkte sind daher nur schwach besetzt.“

      Suna-dal-Sollis mochte ihre Gegnerin sein, doch sie war zugleich Patriotin genug, um ihren Widerwillen gegen Desara hintenan zu stellen. „Das klingt nach einem Plan. Du hast doch einen Plan, Primär-Kommandantin?“

      „Den habe ich.“

      Die Primär-Matriarchin lehnte sich abermals zurück und legte entspannt die Beine übereinander. „Du hast mein Interesse, Desara-dal-Kellon. Und nun erkläre mir, was du mir vorschlägst.“

      Kapitel 4 Tägliche Routine

       Sky-Base Rigel, Deck 300, Kommandozentrum

      Rigel war, was Größe und Bedeutung betraf, ein Stützpunkt mittlerer Größe, auf dem zwei der riesigen Trägerschlachtschiffe und zwanzig der modernen APS-Kreuzer stationiert waren. Hinzu kamen einige Dutzend modifizierter FLVs (Fast Landing Vehicles), die für Langstreckenflüge umgebaut waren und für Aufklärung und Patrouillen eingesetzt wurden.

      Sky-Base Rigel besaß die ungefähre Form einer Linse von knapp sechs Kilometern Durchmesser, mit einem mehrere hundert Meter hohen Ring, der sich um den Äquator zog. In den dreihundert Decks der bauchigen Unterseite befanden sich die eigentlichen Anlagen der Basis. Die überwiegend transparente und deutlich flachere Oberseite verfügte über die Decks 301, 302 und 303. Die beiden Ersteren waren jeweils mehrere hundert Meter hoch. Sie durchmaßen fünf und drei Kilometer und beherbergten die beiden Waldzonen. Hier gab es üppigen Baumwuchs, natürliche Wiesen und Wild, welches sorgfältig gehegt wurde. Ein kleines Ressort, das „Woodman´s Lounge“ bot Besuchern die Möglichkeit der Erholung. Die Wälder waren ein wesentlicher Bestandteil der natürlichen Luftversorgung.

      Deck 303 befand sich direkt unter dem Pol der Oberseite. Hier befanden sich einige der Defensivsysteme, darüber erhob sich eine schlanke Nadel, die von einer Kugel gekrönt wurde.

      In den Decks 1 bis 300 der Unterseite und des Äquators waren alle Anlagen und Systeme installiert, die für den Betrieb einer Raumbasis sowie die Unterbringung und Versorgung ihrer Besatzung und der Crews der hier ankernden Schiffe erforderlich waren. Kommandozentrale, Verwaltung, Quartiere, Hospital, Einkaufsbereiche und Freizeiträume lagen auf den Decks 280 bis 300. Hier, im Äquatorbereich, befanden sich auch acht große Andockpylone, an denen die Schiffe der Basis ankerten oder die von Besuchern festmachten. Sie umgaben den Rumpf der Station wie die Speichen eines altmodischen Rades. Nahe dem unteren Pol lagen die Werftanlagen, hinter deren riesigen Außentoren Schiffe gewartet und instandgesetzt werden konnten.

      Über die linsenförmige Basis ragten an den Polen schlanke Nadeln auf, die in Kugeln von rund 200 Metern Durchmesser endeten. In diesen Kugeln befanden sich die Zentralen der Raumüberwachung, die jeweils für den „oberen“ und „unteren“ Bereich des Weltraums zuständig waren sowie die meisten Waffen des Verteidigungssystems. Die schlanken Nadeln an den Polen waren Bestandteil des zentralen Schachtes, der durch die gesamte Achse der Basis lief und in dem sich Liftschächte und Notfalltreppen befanden.

      Derzeit lebten 2.000 Besatzungsmitglieder und Familienangehörige auf Sky-Base Rigel. Hinzu kamen knapp 800 Zivilisten, die für private Firmen tätig waren und überwiegend im Freizeitbereich und der Werft arbeiteten sowie die Mannschaften der hier stationierten Schiffe und Patrouillenboote.

      Admiral Paul Derfflinger war der Kommandeur der Basis. Er hatte lange Jahre als Captain ein Schiff befehligt und näherte sich nun, mit sechsundachtzig Jahren, allmählich dem verdienten Ruhestand. Die Position eines Admirals war der Höhepunkt und Abschluss seiner Karriere in der Sky-Navy und Derfflinger beabsichtigte, sie ohne Fehler und Tadel abzuschließen. Der hoch gewachsene und drahtig wirkende Offizier galt noch immer als harter, aber gerechter Praktiker, dem es ein wenig schwer fiel, sich an die Verwaltungsvorgänge einer so großen Basis zu gewöhnen. Die Navy hatte ihm daher einen Offizier zur Seite gestellt, der aus dem Verwaltungsbereich kam.

      Commander James Elliot war wohl das genaue Gegenteil seines Vorgesetzten. Eher klein und rundlich und wegen seiner Pedanterie verschrien, war er jedoch die ideale Ergänzung, wenn es um die Belange der Basis ging. Beide Männer schätzten einander, auch wenn sie in ihren Meinungen nicht immer konform waren. Gelegentlich spielte der Admiral dann seinen höheren Dienstgrad aus, bei anderen Gelegenheiten trumpfte der Commander seinerseits mit den Vorschriften auf.

      An diesem Morgen trafen sie sich zu ihrer üblichen Besprechung im Dienstraum des Admirals auf Deck 300. Das Büro lag direkt neben dem Kommandozentrum, dem Sky-Command, und den privaten Räumen des Kommandeurs. Die Nüchternheit des Raumes wurde durch die Einrichtung aus echtem Holz, einige Pflanzen und indirekte Beleuchtung gemildert. An den Wänden hingen Hologramme mit Motiven der Sky-Navy. In einer ebenfalls beleuchteten Vitrine standen die Modelle jener fünf Schiffe, auf denen Derfflinger seinen Dienst versehen hatte, vom jungen Ensign bis hin zum Captain. Hinter dem Schreibtisch standen die Flaggen mit den Insignien des Direktorats, der Sky-Navy und der Sky-Cavalry. Das Logo der Sky-Navy war auch in den grauen Teppich eingewebt, der zwischen dem Schreibtisch und einer gemütlichen Sitzgruppe lag.

      Das Büro verfügte über keine Direktsicht in den Weltraum. Ein großer Holoschirm ersetzte die Panoramascheibe. Im Augenblick zeigte das Holo die Sicht von der oberen Raumüberwachung hinunter auf die Basis. Derfflinger schätzte den Gegensatz, zwischen dem Anblick der grünen Wälder und den Pylonen, an denen die Schiffe ankerten.

      Commander James Elliot trug den kleinen Datenkern bei sich, auf dem die Tagesbefehle vorbereitet waren, die noch der Unterschrift des Admirals bedurften. Ferner enthielt der kleine Speicher die Informationen über den aktuellen Zustand der Basis und der hier stationierten Schiffe, den Gesundheitsbericht des medizinischen Dienstes, die eingegangenen Funkmeldungen der vergangenen Nacht sowie eine Verfügung, die gerade erst vom Mars eingetroffen war.

      „Setzen Sie sich, James“, brummte Derfflinger, nahm den Datenkern entgegen und legte ihn in die tetronische Steuerung des Schreibtisches ein. Nach einem kurzen Flimmern baute sich über der Schreibfläche das Holofeld auf. Die fortgeschrittene Technik erlaubte es, dass Texte und Grafiken von vorne und hinten „Seitengerecht“ wiedergegeben wurden. „Was Besonderes?“

      Derfflinger

Скачать книгу