Auch Vampire brauchen Liebe. Heike Möller
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Читать онлайн книгу Auch Vampire brauchen Liebe - Heike Möller страница 7
Die junge Frau starrte Jannik an. „Cerný? Sie sind Graf Cerný?“
„Nein, ich bin sein Cousin. Jannik Cerný.“ Jannik reichte ihr die Hand zur Begrüßung.
„Nicole Sanders. Ich bin auf dem Weg zur Burg.“
„Ja. Das hörte ich.“ Jannik machte der jungen Frau ein Zeichen, dass der Wirt immer noch auf eine Antwort wartete.
Stirn runzelnd drehte sich Nicole zu dem Wirt um. „Vielen Dank, aber ich möchte nichts. Es ist ja nichts passiert.“
„Vielleicht kann der junge Herr Cerný Sie ja zur Burg bringen, gnädige Frau.“
„Das wollte ich auch gerade vorschlagen, Frau Sanders. Möchten Sie mir hinterherfahren?“
Nicole lächelte dem Wirt dankend zu und drehte sich wieder zu Jannik um. Der machte ein Geste mit der Hand und sagte: „Bitte nach Ihnen!“ Sie nickte ihm kurz zu und verließ die Schenke, gefolgt von dem hübschen jungen Mann.
Es war Freitagabend, die Sonne würde bald untergehen und Nicole nahm ihre Sonnenbrille endgültig ab. Lässig klappte sie sie zusammen und steckte sie mit dem Bügel an die Knopfleiste ihres Poloshirts.
„Sie wollen also Licht ins Chaos unserer Bibliothek bringen?“ Jannik konnten den Blick von Nicoles Hinterteil einfach nicht losreißen.
„Ich werde es zumindest versuchen, Herr Cerný.“ Sie drehte sich lächelnd um und sah dem Mann in die braunen Augen. Dieser blickte in ihre Augen und erstarrte.
„Ach du Scheiße!“, rutschte es ihm raus.
„Wie bitte?“ Nicole war sichtlich irritiert. Das die Dorf-Alte ausgeflippt war, konnte sie gerade noch so verkraften. Aber der junge Mann? „Warum flippen hier alle aus, wenn sie in meine Augen sehen? Habe ich den bösen Blick oder so was?“
Jannik riss sich zusammen. „Tut mir furchtbar leid, Frau Sanders. Ich wollte nicht unhöflich sein. Es ist nur so, dass …. Diese Farbe ist absolut ungewöhnlich. Agatha sieht überall das Böse. Sie hat ja auch mich beschimpft. Wir haben uns hier alle schon daran gewöhnt. Aber Sie fallen auf!“
„Toll! Ich hätte mir einen Kartoffelsack anziehen und mein Gesicht schwärzen sollen. Wäre vielleicht besser gewesen“, zischte sie sarkastisch.
Jannik schmunzelte. Sie waren inzwischen an einem Volvo Kombi angelangt. Wie angewurzelt blieb er stehen und das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht. Mit geweiteten Augen starrte er auf die Ladefläche und war heilfroh, dass die Heckklappe geschlossen war.
Ein riesiger Hund stand da und bellte sich die Kehle aus dem Leib.
„Sie haben einen Hund?“, krächzte Jannik.
Erstaunt blickte Nicole zu dem Mann auf. „Hat Ihnen Ihr Cousin nicht gesagt, dass ich Pumuckel mitbringen darf?“
„Pumuckel? Nein! Ich meine, ja! Er sagte mir, dass Sie einen Hund namens Pumuckel mitbringen würden. Ich dachte aber, dass wäre ein Yorkshire oder ein Pudel oder so etwas in der Art.“
„Ich habe dem Grafen aber gesagt, das es ein irischer Wolfshund ist.“
Jetzt erinnerte er sich, dass Adolar ihm das ebenfalls gesagt hatte. „Mein Fehler. Ich habe es manchmal nicht so mit dem Zuhören.“
„Tut mir leid, wenn Sie Angst vor ihm haben. Aber er ist wirklich ein liebes Tier. Ich verstehe nicht, warum er sich gerade aufregt!“ Nicole verstand es wirklich nicht. Pumuckel war vom Charakter eher träge. Neben ihm konnte ein Knallfrosch landen, er zuckte gerade mal mit den Ohren. Als aber sie und Jannik Cerný auf das Auto zugingen, sprang der Rüde plötzlich auf und gebar sich wie tollwütig.
>Ich verstehe schon, warum der Hund sich aufregt. Er erkennt, was ich bin!<
„Frau Sanders, eine Bitte. Wenn wir oben in der Burg sind sollten Sie den Hund vielleicht noch einen Moment im Wagen lassen bis Adolar Sie begrüßt hat.“ Er versuchte jetzt souverän zu klingen. „Und, ähm …. Angst habe ich nicht, nur großen Respekt.“
Sie zuckte kurz mit der linken Augenbraue. Eine kleine und stumme Geste. Jannik war sofort wieder von Nicole begeistert.
„Ich werde nicht so schnell wie sonst zur Burg hochfahren. Also lassen Sie sich Zeit und äh …. Ich rufe mal Adolar an, das wir gleich da sind. Autsch!“
Rückwärts gehend fischte Jannik sein Handy aus der Hosentasche und blickte dabei die ganze Zeit Nicole in die Augen. Dabei vergaß er völlig seine Umgebung und stieß mit den Kniekehlen in die Stoßstange seines Mercedes.
Nicole verkniff sich das breite Grinsen und stieg in ihr Auto. Als Jannik Cerný sich langsam vom Volvo entfernte, beruhigte sich Pumuckel wieder. „Ich möchte zu gerne wissen, was in dich gefahren ist, Muckel. Was sollte das eben, häh?“
Pumuckel winselte leise und spähte durch den Tierfänger nach vorn zu seinem Frauchen.
„Wir sind gleich da, mein Süßer. Dann kannst du dir bestimmt noch ein wenig die Beine vertreten.“
Jannik stieg in den Mercedes, während er Adolars Handynummer wählte. Er schnallte sich nicht an, sondern startete den Motor und schaltete das Licht an.
„Was gibt es, Jan?“
„Ich habe gerade unseren deutschen Gast kennen gelernt. Ich bringe sie mit, Addi.“
„Sehr schön. Und? Was macht sie für einen Eindruck? Wirkt sie kompetent?“
Jannik zog die Stirn kraus. „Das weiß ich doch nicht! Ich habe sie gebeten, erst einmal ihren Hund im Auto zu lassen, bis du sie begrüßt hast. Der Köter hat durch die Scheibe erkannt, was ich bin. Du musst dein ganzes Können anwenden den, um den Hund zu überzeugen, dass wir nette Vampire sind!“
Kurzes Schweigen. „Ich mache das schon, Jan. Was ist nun mit Frau Sanders? Welchen Eindruck hast du von ihr?“
„Ach, ich weiß nicht. Irgendwie …. Keine Ahnung.“
„Jannik, du hältst dich doch sonst nie mit Kommentaren zurück. Was ist los?“
Das Adolar seinen kompletten Vornamen aussprach, ließ Jannik die Stirn runzeln. Das tat der Ältere nur, wenn der Jüngere entweder wieder mal Mist gebaut hatte oder ein ernsthaftes Geschäftsgespräch anlag. Jetzt klang Adolars Stimme beunruhigt.
„Addi, Premiere! Das erste Mal, dass ich dir eine Frau nicht beschreiben kann. Sieh sie dir an und bilde dir dein eigenes Urteil.“
Er unterbrach das Gespräch und fuhr los. Im Rückspiegel konnte er sehen, dass Nicole Sanders ihm folgte. Kurz dachte er an den einladenden Po der Frau und fragte sich, wie sie wohl nackt aussehen würde. Energisch schüttelte er den Kopf.
Nicole kurbelte die Fensterscheibe ihres Kombis herunter und atmete tief die würzige Frühlingsluft ein. Pumuckel winselte leise.
„Was ist denn, Muckel. Musst du Gassi?“ Nicole rechnete kurz nach. Vor drei Stunden hatte sie eine größere Pause gemacht, damit der Hund etwas Auslauf hatte. Pumuckel war sehr geduldig, konnte