TARZAN IN GEFAHR. Edgar Rice Burroughs

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу TARZAN IN GEFAHR - Edgar Rice Burroughs страница 3

Автор:
Серия:
Издательство:
TARZAN IN GEFAHR - Edgar Rice Burroughs

Скачать книгу

der Knüppel war jederzeit zum Zuschlagen bereit.

      Das Menschenwesen bahnte sich seinen Weg durch eine enge Stelle des dichten Dschungels und kam auf eine breite Lichtung. Einen Augenblick zögerte es und blickte rasch nach hinten und nach oben, wo der Schutz in den Zweigen der Bäume winkte. Aber sein Entschluss wurde offensichtlich nicht von Furcht oder Vorsicht bestimmt, denn es nahm seinen Weg über die Lichtung und ließ den Schutz der Bäume hinter sich. In größeren und kleineren Abständen ragten belaubte Schutzwinkel aus dem Gras der Wildnis vor ihm auf. Das gehetzte Menschenwesen lief von einer dieser Baumgruppen zur anderen und zeigte so, dass es nicht auf die gebotene Vorsicht völlig verzichten wollte. Aber nachdem es den zweiten Baum hinter sich gelassen hatte, war die Entfernung bis zum nächsten ziemlich groß. Soeben schlich Numa, der Löwe, aus dem Schutz des Dschungels, in dem er sich bisher versteckt hatte. Als er seine Beute so weit von jedem Zufluchtsorte hilflos vor sich sah, reckte er den Schwanz und griff an.

      Zwei Monate - zwei lange ermüdende Monate, erfüllt von Hunger, Durst, Mühsal, Enttäuschung und mehr als dies, von nagendem Schmerz - waren vergangen, seit Tarzan aus dem Tagebuch des toten Hauptmanns erfahren hatte, dass seine Frau noch lebte. Eine kurze Untersuchung, bei der ihn die Kolonialpolizei unterstützte, ergab, dass man den Versuch unternommen hatte, Lady Jane im Innern des Landes zu verbergen. Die Gründe dafür waren wohl nur dem dortigen Oberkommando bekannt.

      Unter dem Schutz eines Lieutenants und einer Abteilung eingeborener Truppen war sie über die Grenze gebracht worden.

      Tarzan, der sich allein auf die Suche gemacht hatte, war es gelungen, das Dorf zu finden, in dem man sie gefangen gehalten hatte. Dort erfuhr er jedoch, dass sie vor etlichen Monaten entflohen und dass jener Offizier zur gleichen Zeit verschwunden war. Außer dieser Tatsache waren die Angaben des Häuptlings und der Krieger, die er befragte, ungenau und widersprechend. Auch die Richtung, welche die Fliehenden eingeschlagen hatten, konnte Tarzan nur aus den verschiedensten Angaben erraten.

      Einige Beobachtungen, die er in dem Eingeborenendorf machte, ließen ihn Schlimmes befürchten. Einmal war dies die unwiderlegliche Erkenntnis, dass die Eingeborenen Menschenfresser waren, zum anderen befanden sich die verschiedensten Uniform- und Ausrüstungsgegenstände der Banditen-Soldaten im Dorf. Obwohl der Häuptling seine Zustimmung verweigerte, nahm er das Wagnis auf sich, jede Hütte genau zu untersuchen. Das gab ihm neue Hoffnung, denn er fand nichts, was seiner Frau gehört haben konnte.

      Er verließ das Dorf in südwestlicher Richtung und überquerte unter unbeschreiblichen Mühen und Beschwerden eine nahezu unendliche, wasserlose Gegend, die meist von dichtem Dornengestrüpp bedeckt war. Die Steppe, die er nun erreichte, hatte wahrscheinlich noch kein Weißer betreten. Sie war auch nur in den Erzählungen der Stämme bekannt, die an ihrem Rande wohnten. Hier gab es steile Gebirge, wild bewachsene Hochländer, tiefe Ebenen und ausgedehnte Sümpfe. Aber es erwies sich, dass ihm weder die Ebenen, noch die Hochländer, noch das Gebirge zugänglich waren. Erst nach anstrengenden Wochen fand er eine Stelle, an der er die Sümpfe überqueren konnte. Es war ein abschreckender Streifen Morast, der von giftigen Schlangen und noch größeren gefährlichen Reptilien heimgesucht wurde. Gelegentlich erspähte er in der Feme oder bei Nacht Gestalten, die gewaltigen vorsintflutlichen Ungeheuern glichen. Da es aber in dem Morast Nilpferde, Nashörner und Elefanten in großen Mengen gab, war er nie sicher, ob er nicht diese für unbekannte Ungeheuer angesehen hatte.

      Als Tarzan den Sumpf durchquert hatte und wieder auf festem Boden stand, wurde ihm klar, warum dieses Gebiet vielleicht seit unerdenklichen Zeiten dem Mut und den Anstrengungen der Menschen widerstanden hatte, die nach unzähligen Niederlagen und unglaublichen Leiden doch fast jedes andere Gebiet von Pol zu Pol besiegt und erobert hatten.

      Die Unmenge und die Verschiedenheit des Wildes schienen sämtliche bekannten Rassen von Vögeln, Reptilien und wilden Tieren zu umfassen, die hier einen Zufluchtsort vor den Ansturm der Menschen gesucht hatten. Es war ein letztes Stück Urwelt, das sich gegen die Menschen behauptet hatte, die sich über die Erde ausgebreitet und den niedrigeren Rassen die Jagdgründe entrissen hatten.

      Die zwei Monate voller Anstrengungen ergaben nicht den geringsten Beweis, dass seine Frau dieses herrliche, aber wilde Land betreten hatte. Seine Fragen bei den Kannibalen und den Nachbarstämmen hatten ihm jedoch die Gewissheit gebracht, dass Lady Jane, falls sie noch am Leben war, in dieser Richtung gesucht werden musste. Er konnte sich zwar nicht vorstellen, wie sie den Sumpf überquert hatte, aber er glaubte doch, dass sie in dieser wilden Welt zu finden war. Falls sie noch lebte, musste er hier nach ihr suchen. Die unbekannte Wildnis war von riesigen Ausmaßen. Steile Gebirge versperrten jeden Weg. Gebirgsbäche stürzten aus den felsigen Höhen und hemmten das Vorwärtskommen. Außerdem war Tarzan immer wieder gezwungen, seinen Geist und seine Kraft mit den großen Bestien zu messen, die sein Leben bedrohten.

      Immer wieder belauerten Tarzan und Numa, der Löwe, die gleiche Beute. Abwechselnd trug der eine oder der andere den Sieg davon. Nur selten litt der Affenmensch Hunger, denn das Land war reich an jagdbaren Tieren, Vögeln und Fischen. Auch gab es Früchte und tausenderlei Pflanzen, von denen der Dschungelmann leben konnte.

      Oft fragte sich Tarzan, warum er in so einem reichen Land keinerlei menschliche Spuren fand und kam immer wieder zu der Überzeugung, dass die ausgetrocknete, dornige Steppe und die schrecklichen Sümpfe einen ausreichenden Schutz vor dem Eindringen der Menschen gewährten.

      Nach tagelanger Suche hatte er endlich einen Weg durch das Gebirge gefunden. Auf der anderen Seite der Berge fand er das völlig gleiche Land. Die Jagd war gut. Bei einem Wasserloch am Ausgang einer Schlucht, die auf eine baumreiche Ebene führte, fiel Bara, der Hirsch, der List des Affenmenschen zum Opfer und wurde seine leichte Beute.

      In der Dämmerung erhoben sich von Zeit zu Zeit die Stimmen der großen vierfüßigen Jäger, und da die Schlucht keinen ausreichenden Schutz gewährte, um dem Affenmenschen ein bequemes Nachtlager zu sichern, legte er sich den erlegten Hirsch über die Schulter und schritt der Ebene zu. Am entgegengesetzten Ende erhoben sich die Gipfel der Bäume. Der Affenmensch ging darauf zu, aber als er in der Mitte der Ebene war, sah er einen einsamen Baum, der ihm für sein Nachtlager geeignet erschien. Mühelos schwang er sich in seine Zweige und fand sehr bald einen behaglichen Ruheplatz.

      Hier verzehrte er das Fleisch von Bara, dem Hirsch, und als er satt war, trug er den Rest seiner Beute auf die andere Seite des Baumes und legte es an eine sichere Stelle. Dann kehrte er zu der Astgabelung zurück und legte sich zum Schlafen nieder. Kurz darauf trafen das Gebrüll der Löwen und das Heulen der kleineren Katzen nur taube Ohren.

      Der übliche Lärm des Dschungels störte den Affenmenschen nicht, er beruhigte ihn, aber jedes ungewöhnliche Geräusch, mochte es noch so leise - dem Ohr eines wachen, zivilisierten Menschen kaum vernehmbar - sein, nahm der Affenmensch wahr, selbst wenn er fest eingeschlafen war.

      Als der Mond hoch am Himmel stand, weckte das Geräusch hastiger Tritte auf dem Grasteppich in der Nähe seines Baumes den Affenmenschen auf und brachte ihn sofort in Alarmbereitschaft. Denn Tarzan erwachte nicht vom Schlummer befangen mit trübem Geist und trübem Auge. Würden die Tiere der Wildnis so erwachen, wäre es bald um sie geschehen. Als sich Tarzans Augen öffneten, waren sie hell und klar, und ebenso hell und klar alarmierten sie die Nervenzentren seines Gehirns. Sie reagierten sofort auf die verschiedenen Wahrnehmungen aller seiner Sinne.

      Beinahe unter ihm lief etwas auf seinen Baum zu, was zunächst ein fast nackter, weißer Mann zu sein schien. Aber schon der erste Blick verfehlte nicht, die Aufmerksamkeit des Affenmenschen auf den langen weißen Schwanz zu lenken, der dieses Geschöpf von den Menschen unterschied.

      Numa, der Löwe, war im Angriff und bereits so dicht hinter der fliehenden Gestalt, dass seine Beute ihm nicht mehr entkommen konnte. Kein Laut kam von dem Opfer, kein Laut von dem Jäger. Wie zwei Geister in einer toten Welt bewegten sich die beiden mit schweigender Eile dem Höhepunkt dieses grausamen Wettlaufes

Скачать книгу