TARZAN IN GEFAHR. Edgar Rice Burroughs

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TARZAN IN GEFAHR - Edgar Rice Burroughs

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und ihre Krallen gebrauchte, um sich zu befreien und den Angreifer zu vernichten, hielt sich Tarzan verzweifelt fest.

      Es schien, als sei der Angriff von einer sinnlosen Wildheit und weder von Vernunft noch Erfahrung gelenkt. Das war aber keineswegs so. Jeder einzelne Muskel in der gigantischen Gestalt des Affenmenschen gehorchte den Befehlen eines gewitzten Verstandes, der, durch eine lange Reihe von Erfahrungen geschult, wusste, worauf es bei einer solchen Begegnung ankam. Obgleich die langen kräftigen Beine hoffnungslos mit den Hinterläufen der Wildkatze verschlungen schienen, wichen sie jedes Mal wie durch ein Wunder den scharfen Krallen der Bestie aus. Immer waren sie zur rechten Zeit wieder da, wo sie zur Verteidigung des Affenmenschen nötig waren. Jedes Mal, wenn der Bastard bereits glaubte, den Sieg über seinen Widersacher errungen zu haben, wurde er plötzlich wieder hochgerissen. Da erhob sich Tarzan und presste den gestreiften Rücken eng an seinen Körper, bis seine Krallen nur noch hilflos hinter seinem Rücken in die Luft ragten.

      Sofort war der zottige Schwarze mit gezogenem Messer zur Stelle und stieß es in das Herz der Bestie. Tarzan hielt das Tier noch eine Weile in seinem Griff, bis der Körper sich nach der letzten Zuckung entspannt hatte. Dann stieß er den Kadaver von sich, und die beiden, die noch kurz vorher um Tod oder Leben gekämpft hatten, standen sich über der Leiche des gemeinsamen Feindes gegenüber.

      Tarzan war jedoch nicht sicher, wie sich der Urmensch jetzt verhalten würde. Da aber hoben sich zwei zottige schwarze Hände. Die linke legte sich auf das eigene Herz, die rechte reckte sich vor, bis ihre Handfläche Tarzans eigene Brust berührte. Es war der gleiche freundliche Gruß, durch den der helle Urmensch seine Freundschaft mit dem Affenmenschen besiegelt hatte. Tarzan, der sich über jeden Verbündeten freute, den er in dieser fremden und wilden Welt gewinnen konnte, nahm die dargebotene Freundschaft willig an.

      Am Ende dieser kurzen Zeremonie entdeckte Tarzan, als er zu dem haarlosen Urmensch hinüberschaute, dass dieser das Bewusstsein wiedererlangt und sich aufgesetzt hatte. Langsam erhob er sich. Gleichzeitig wandte sich der zottige Schwarze nach ihm um und richtete ein paar Worte an ihn, die dieser offenbar in der gleichen Sprache beantwortete. Dann gingen die beiden langsam aufeinander zu. Tarzan beobachtete gespannt, wie das Treffen wohl ausgehen mochte. Ein paar Schritte voneinander entfernt blieben sie stehen. Erst sprach der eine, dann der andere schnell ein paar Sätze, aber keiner schien erregt zu sein. Jeder blickte hin und wieder zu Tarzan hinüber oder nickte in seine Richtung, woraus zu entnehmen war, dass sich ihre Unterhaltung bis zu einem bestimmten Grade auch auf ihn bezog.

      Daraufhin gingen sie wieder aufeinander zu, bis sie dicht zusammenstanden. Nun wiederholte sich noch einmal die kurze Zeremonie der Verbundenheit, die bereits vorher die Feindschaft zwischen Tarzan und dem Schwarzen beendet hatte. Endlich kamen beide zu dem Affenmenschen und sprachen in ernstem Ton zu ihm, als ob sie eine Botschaft von besonderer Wichtigkeit zu übermitteln hätten. Sie gaben ihre hoffnungslose Aufgabe jedoch sehr schnell auf und bedienten sich der Zeichensprache. Diesmal bedeuteten sie Tarzan, dass sie ihren Weg gemeinsam fortsetzen wollten und dass er sie begleiten solle.

      Tarzan hatte die angegebene Richtung noch nicht erforscht und war daher sofort bereit, ihnen zu folgen. Er hatte sich vorgenommen, das unbekannte Land zu durchstreifen, bevor er seine Suche nach Lady Jane, die dort sein konnte, aufgab.

      Tagelang führte ihr Weg sie über die Hügel, die sich unter den ragenden Gipfeln des Gebirges entlangzogen. Oft wurden sie von den wilden Tieren dieser entfernten Weiten bedroht. Von Zeit zu Zeit erspähte Tarzan die gigantischen Ausmaße seltsamer Tiere in dem Schatten der Nacht.

      Am dritten Tag kamen sie zu einer großen natürlichen Höhle gegenüber einer abfälligen Klippe, zu deren Füßen einer der zahlreichen Gebirgsbäche floss, von denen die Ebene unter ihnen und die Sümpfe in den Niederungen an der Grenze des Landes gespeist wurden. Hier nahmen die drei vorläufig Wohnung und Tarzans Unterricht in der Sprache seiner Gefährten machte nun bessere Fortschritte als während ihres Marsches.

      Spuren in der Höhle deuteten darauf hin, dass sie in grauer Urzeit von anderen menschenähnlichen Geschöpfen bewohnt worden war. Überreste einer in den Fels geschlagenen Feuerstätte waren noch vorhanden. Wände und Decke waren schwarz von dem Rauch vieler Feuer. An manchen Stellen konnte man durch den Ruß in dem darunter liegenden Fels eingegrabene Hieroglyphen und Zeichnungen erkennen. Es waren die Umrisse von Tieren, Vögeln und Reptilien, welche an die ausgestorbenen Kreaturen der Kreidezeit erinnerten. Einige der Hieroglyphen waren jedoch neueren Ursprungs. Tarzans Gefährten lasen diese sehr aufmerksam und machten ihre Bemerkungen dazu. Mit den Spitzen ihrer Messer trugen auch sie zu dem wahrscheinlich Jahrhunderte alten Bericht auf den geschwärzten Wänden bei.

      Tarzans Neugier war geweckt. Aber die einzige Erklärung, die ihm in den Sinn kam, ließ darauf schließen, dass dies vielleicht das primitivste Gästebuch der Welt war. Wenigstens verstand er nun etwas mehr von der Entwicklung der seltsamen Kreaturen, mit denen ihn das Schicksal zusammengeführt hatte. Hier gab es Menschen mit Affenschwänzen, einer von ihnen behaart wie irgendein anderes Pelztier der niederen Klassen, und trotzdem besaßen beide augenscheinlich nicht nur eine Sprache, sondern auch eine primitive Schrift. Die erstere begann er langsam zu meistern. Dieser neue Beweis einer erstaunlichen Zivilisation bei Geschöpfen, die so zahlreiche tierische Merkmale aufwiesen, stachelte Tarzans Wissbegier nur noch mehr an. Sein Wunsch, ihre Sprache möglichst bald völlig zu beherrschen, verstärkte sich, so dass er sich mit noch größerem Eifer auf die vor ihm liegende Aufgabe stürzte. Er kannte bereits die Namen seiner Gefährten und die gewöhnlichen Bezeichnungen für Tiere und Pflanzen, mit denen sie in Berührung gekommen waren.

      Ta-den, der Haarlose mit der weißen Haut, hatte die Rolle des Erziehers übernommen und führte seine Aufgabe mit einem Eifer durch, der seinen Niederschlag in den schnellen Fortschritten seines fleißigen Schülers fand. Om-at, der haarige Schwarze, schien zu fühlen, dass auch auf seiner Schulter ein Teil der Verantwortung für Tarzans Erziehung ruhte. Deshalb bemühte auch er sich, Tarzan mancherlei beizubringen. Das Ergebnis war überaus erfreulich: Bevor einer von ihnen sich dessen recht bewusst werden konnte, war die mündliche Verständigung eine vollendete Tatsache. Tarzan erklärte seinen Gefährten den Zweck seiner Expedition, aber keiner von ihnen konnte ihm den leisesten Hoffnungsschimmer auf Erfüllung seiner Sehnsucht geben. In ihrem Land hatte es niemals eine Frau gegeben, die seiner Beschreibung entsprach, überhaupt hatten sie vor dem Zusammentreffen mit ihm jemals einen Menschen ohne Schwanz gesehen.

      »Ich bin von A-lur schon so lange fort wie Bu, der Mond, braucht, um siebenmal zu essen«, sagte Ta-den. »Viele Dinge können in siebenmal achtundzwanzig Tagen geschehen. Aber ich bezweifle, dass deine Frau durch die schrecklichen Sümpfe in unser Land kommen konnte, die selbst du kaum zu bezwingen vermochtest. Und selbst wenn es ihr gelungen wäre, hätte sie die Gefahren überleben können, denen du begegnet bist, ganz zu schweigen von denen, die du noch kennenlernen musst? Nicht einmal unsere Frauen wagen sich in die Wildnis außerhalb der Städte.«

      A-lur, Lichtstadt, Stadt des Lichtes, sann Tarzan, indem er das Wort in seine eigene Sprache übersetzte. »Und wo liegt A-lur?«, fragte er. »Ist es deine Stadt, Ta-den und die von Om-at?«

      »Es ist meine«, erwiderte Ta-den, der Haarlose. »Aber nicht die Stadt Om-ats. Die Waz-don haben keine Städte - sie leben in den Bäumen des Waldes und den Höhlen der Berge - nicht wahr, schwarzer Mann?«, sagte er und wandte sich an den haarigen Riesen neben ihm.

      »Ja«, gab Om-at zurück. »Wir Waz-don sind frei - nur die Ho-don sperren sich selbst in Städte ein. Ich möchte kein weißer Mann sein!«

      Tarzan lächelte. Sogar hier gab es den Rassenunterschied weiß und schwarz - Ho-don und Waz-don. Auch nicht die Tatsache, dass sie in ihrer Entwicklung und ihren Fähigkeiten ebenbürtig waren, machte einen Unterschied - der eine war weiß, der andere schwarz, und es war nicht schwer zu erraten, dass sich der Weiße dem anderen überlegen fühlte - man konnte es in seinem ruhigen Lächeln lesen.

      »Wo

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