TARZAN IN GEFAHR. Edgar Rice Burroughs

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TARZAN IN GEFAHR - Edgar Rice Burroughs

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»Zumal schon seit unerdenklichen Zeiten keine Lösung der Probleme zwischen Ho-dan und Waz-don gefunden werden konnte. Aber ich möchte dir etwas sagen, Om-at. Die Ho-don leben mehr oder minder friedlich unter der Regierung eines Herrschers. Wenn eine Gefahr droht, stellen sie dem Feind alle Krieger entgegen, denn jeder Ho-don ist dann bereit, aber wie steht es bei euch Waz-don? Ihr habt ein Dutzend Könige, die nicht nur mit den Ho-don sondern auch miteinander kämpfen. Wenn einer eurer Stämme auf den Kriegspfad geht, auch wenn es ein Kampf mit den Ho-don ist, muss er genügend Krieger zurücklassen, um die Frauen und Kinder vor den Nachbarn nach allen Seiten zu schützen. Wenn wir Diener für die Tempel und Knechte für unsere Felder und Häuser benötigen, überfallen wir in großer Anzahl eines eurer Dörfer. Ihr könnt nicht einmal entfliehen, denn an allen Seiten seid ihr von Feinden umgeben. Obgleich ihr tapfer kämpft, kommen wir doch immer mit denen zurück, die Diener in den Tempeln und Knechte in unseren Feldern und Häusern werden. Solange die Waz-don so töricht sind, solange werden die Ho-don regieren, und ihr König wird Herrscher im Land des Menschen sein.«

      »Vielleicht hast du recht«, gab Om-at zu. »Das ist so, weil unsere Nachbarn Narren sind, von denen sich jeder einbildet, dass sein Stamm der größte ist und die Waz-don regieren sollte. Sie wollen nicht zugeben, dass die Krieger meines Stammes die tapfersten und unsere Frauen die schönsten sind.«

      Ta-den grinste. »Jeder von den anderen Stämmen führt genau die gleichen Argumente an wie du, Om-at«, sagte er. »Und das ist das größte Zugeständnis, welches ihr den Ho-don macht, mein Freund.«

      »Hört auf!«, rief Tarzan. «Solche Gespräche führen nur zu oft zu Streitigkeiten, und wir drei dürfen uns nicht verfeinden. Natürlich bin ich sehr daran interessiert, möglichst alles über die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse eures Landes zu erfahren. Ich würde auch gern etwas über eure Religion erfahren, aber keinesfalls auf Kosten eines Streites zwischen meinen einzigen Freunden im Land des Menschen. Aber vielleicht habt ihr wenigstens den gleichen Gott?«

      »Da unterscheiden wir uns allerdings auch«, sagte Om-at bitter und mit erregter Stimme.

      »Unterscheiden!«, brüllte Ta-den beinahe. »Und warum sollten wir uns nicht unterscheiden? Wer wäre mit einer derart lächerlichen...«

      »Halt!«, rief Tarzan. »Jetzt habe ich wirklich in ein Wespennest gestochen. Es ist besser, wenn wir bei unseren Gesprächen nicht von der Politik und der Religion reden.«

      »Das ist sehr klug«, stimmte Om-at zu. Aber ich darf wohl zu deiner Belehrung hinzufügen, dass der einzig wahre Gott einen langen Schwanz hat.«

      »Das ist eine Gotteslästerung«, schrie Ta-den und legte die Hand auf sein Messer. »Jad-ben-Otho hat keinen Schwanz!«

      »Halt!«, rief Om-at und sprang vorwärts, aber sofort trat Tarzan zwischen die beiden.

      »Genug!«, fuhr er sie an. »Lasst uns unseren Schwur der Freundschaft treu und in Ehren halten, damit wir Gott dienen, in welcher Form wir ihn auch immer verehren mögen.«

      »Du hast recht, Schwanzloser«, sagte Ta-den. »Komm, Om-at, lass uns nach unserer Freundschaft und uns selber schauen, beruhigt in der Gewissheit, dass Jad-ben-Otho mächtig genug ist, alle diese Fragen selbst zu entscheiden.

      »Ja!«, stimmte Om-at zu. »Aber...«

      »Kein Aber, Om-at«, forderte Tarzan.

      Der zottige Schwarze zuckte die Schultern und lächelte. »Wollen wir in das Tal hinuntersteigen?«, fragte er. »Die Schlucht zu unseren Füßen ist unbewohnt, in der zur Linken sind die Höhlen meines Volkes. Ich möchte Dunkle Blume noch einmal sehen. Ta-den möchte seinen Vater unten im Tal besuchen und Tarzan will nach A-lur, um seine Frau zu suchen, die besser tot als in den Klauen der Ho-don-Priester von Jad-ben-Otho wäre. Was sollen wir also tun?«

      »Wir wollen so lange wie möglich zusammenbleiben«, schlug Ta-den vor. »Du, Om-at, musst Dunkle Blume leise bei Nacht besuchen, denn drei, selbst wir drei, können nicht hoffen, Es-sat und alle seine Krieger besiegen zu können. Das Dorf, in dem mein Vater Häuptling ist, steht uns jedoch jederzeit offen, und Ja-don wird die Freunde seines Sohnes immer willkommen heißen. Wie Tarzan nach A-lur kommt, ist eine andere Sache. Aber auch da gibt es einen Weg, und Tarzan ist mutig genug, ihn zu wagen. - Hört, und kommt dicht zu mir, denn unser Gott Jad-ben-Otho hat scharfe Ohren, und dies hier braucht er nicht zu hören.«

      Seine Lippen pressten sich dicht an die Ohren seiner Gefährten, als Ta-den seinen kühnen Plan entwarf. Etwa hundert Meilen entfernt bewegte sich zur gleichen Zeit eine schlanke Gestalt, unbekleidet außer dem Lendentuch und den Waffen, über eine dornenbedeckte, wasserlose Steppe, die scharfen Augen und die empfindliche Nase verfolgten eine Spur auf dem Boden vor ihm.

      Die Nacht hatte sich über das .Land des Menschen« gesenkt. Tief im Westen stand ein fahler Mond und tauchte das weiße Antlitz der ihm zugewandten Kalkklippen in einen warmen, überirdischen Glanz.

      Schwarze Schatten lagen über dem Rachen des Löwen, wo der gleichnamige Stamm unter Es-sat, seinem Häuptling, hauste. Aus einer Öffnung, dicht unter dem Gipfel der steilen, hohen Klippe trat eine haarige Gestalt, die mit scharfen Augen nach allen Seiten suchend über die Klippe blickte.

      Es war Es-sat, der Häuptling. Er schaute sich rechts und links um, als ob er sich vergewissern wollte, dass ihn niemand beobachtete. Aber keine andere Gestalt bewegte sich auf der Klippe, und es kam auch kein anderer haariger Körper aus einer der zahlreichen Höhlen, die unterhalb der Wohnung des Häuptlings lagen und die den niederen Mitgliedern des Stammes vorbehalten waren. Dann trat Es-sat vor und erschien vor der nackten Fläche der weißen Kalkwand. Im Dämmerlicht des Neumondes schien es, als ob sich der schwere, zottige Körper wie durch ein Wunder an der senkrechten Wand entlang bewegte. Eine nähere Untersuchung hätte jedoch die starken Haken gezeigt, die so groß waren wie das Handgelenk eines Mannes und aus den Löchern der Klippe ragten, in die sie eingeschlagen waren. Es-sats sehr bewegliche Glieder und vor allem sein langer muskulöser Schwanz machten es ihm leicht, sich mit müheloser Geschicklichkeit nach jeder Richtung hin zu bewegen. Er glich einer gigantischen Ratte an einer mächtigen Wand. Während er seinen Weg suchte, vermied er die Öffnungen der Höhlen, an denen er vorüber musste, indem er entweder über oder unter ihnen vorbeikletterte.

      Von außen sahen die Höhlen beinahe gleich aus. Öffnungen, die zwischen acht bis zwanzig Fuß lang, etwa acht Fuß hoch und vier bis sechs Fuß tief in den Fels gegraben waren. Hinter diesen großen Öffnungen, die man wohl als Vorplatz beschreiben konnte, lag dann eine andere Öffnung. Diese, ungefähr drei Fuß breit und sechs Fuß hoch, bildete den Eingang zu der inneren Wohnung, den eigentlichen Wohnräumen. Zu beiden Seiten des Einganges waren kleinere Löcher angebracht, welche sehr leicht als Fenster zu erkennen waren, durch die Licht und Luft Zugang zu den Bewohnern fanden. Ähnliche Fenster, welche sich über die ganze Oberfläche der Klippe erstreckten, verrieten, dass der ganze Felsen derartige Wohnungen hergegeben hatte. Von einigen dieser Öffnungen tropften kleinere Rinnsale die Böschung hinunter, während die Wand über anderen von Ruß geschwärzt war. An den Stellen, wo das Wasser tropfte, war die Wand ein paar Zoll tief ausgehöhlt. Man konnte so erkennen, dass einige dieser winzigen Bäche schon seit unerdenklichen Zeiten auf den grünen Pflanzenteppich am Fuß der Klippe hinunter - flossen.

      In diese urzeitliche Umgebung fügte sich der Urmensch harmonisch ein. Er war ebenso ein Teil davon wie die Bäume, die auf dem Gipfel der Klippe wuchsen, oder wie die, deren Wurzeln sich unter den wuchernden Farnen am Boden der Schlucht erstreckten.

      Jetzt hielt Es-sat, der Häuptling, vor einer der Höhlenöffnungen an und lauschte. Dann verschwand er geräuschlos im Schatten des äußeren Vorplatzes. In dem Gang, der

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