TARZAN IN GEFAHR. Edgar Rice Burroughs

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TARZAN IN GEFAHR - Edgar Rice Burroughs

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      Während ihrer Kletterei erinnerte sich Tarzan an die Wunde, die ihm in der vergangenen Nacht von Numas Krallen gerissen worden war. Er untersuchte sie und bemerkte erstaunt, dass sie keinerlei Schmerzen verursachte und dass sich auch an den Rändern nirgends eine Entzündung zeigte, was zweifellos auf das Pulver zurückzuführen war, mit dem sein seltsamer Gefährte ihn behandelt hatte.

      Sie waren etwa ein» oder zwei Meilen vorangekommen, als sich Tarzans Gefährte auf einem Rasenhügel niederließ, wo unter den schattigen Zweigen eines Baumes ein klarer Bach floss. Hier tranken sie. Tarzan fand das Wasser nicht nur köstlich rein und frisch, es war auch von einer eisigen Kälte. Der Bach musste den Weg von seiner felsigen Gebirgsquelle bis hierher sehr rasch zurückgelegt haben.

      Tarzan legte sein Lendentuch und seine Waffen ab und stieg in den kleinen Teich unter dem Baum. Nach kurzer Zeit kam er bedeutend erfrischt wieder heraus und fühlte heftigen Appetit auf ein Frühstück. Als er aus dem Teich kam, bemerkte er, dass sein Gefährte ihn mit erstauntem Gesichtsausdruck musterte. Der andere nahm den Affenmenschen bei der Schulter und drehte ihn herum, so dass Tarzan mit dem Rücken zu ihm stand. Dann berührte er das Ende von Tarzans Wirbelsäule mit seinen Fingern und rollte seinen eigenen Schwanz über die Schultern. Dann drehte er den Affenmenschen wieder um und deutete zuerst auf Tarzan und danach auf seinen Schwanz, und mit einem fragenden Gesichtsausdruck begann er aufgeregt in seiner eigenen Sprache zu reden.

      Der Affenmensch erkannte, dass sein Gefährte erst jetzt entdeckt hatte, dass er nicht durch einen Unfall seinen Schwanz verloren hatte, sondern von Natur aus schwanzlos war. Daher lenkte er die Aufmerksamkeit seines Gefährten auf dessen großen Zehen und auf die Daumen, um ihm noch deutlicher zum Bewusstsein zu bringen, dass sie verschiedenen Rassen angehörten.

      Der Bursche schüttelte zweifelnd den Kopf. Er schien keineswegs begreifen zu können, wie es möglich war, dass sich Tarzan so sehr von ihm unterschied, aber er gab es achselzuckend auf, das Problem zu lösen. Nachdem er seine Sachen abgelegt hatte, stieg auch er in das Wasser.

      Als er sein Morgenbad beendet hatte, legte er seine Ausrüstung wieder an, die kärglich genug war, ließ sich am Fuße des Baumes nieder und bedeutete Tarzan, sich zu ihm zu gesellen. Dann öffnete er die Tasche, welche an seiner rechten Seite hing, und entnahm ihr einige Streifen getrockneten Fleisches und ein paar Hände voll Nüsse mit dünnen Schalen, die Tarzan unbekannt waren. Er beobachtete, wie der andere die Schalen mit den Zähnen zerbiss und den Kern verzehrte und folgte seinem Beispiel. Der Kern war nahrhaft und schmeckte ausgezeichnet. Auch das getrocknete Fleisch war schmackhaft, obgleich es offenbar ohne Salz zubereitet worden war. Salz war jedoch ein Luxus, den man in dieser Gegend kaum erwarten konnte. Während sie aßen, deutete Tarzans Gefährte auf die Nüsse, das getrocknete Fleisch und verschiedene andere Gegenstände, die sich in ihrer Umgebung befanden und wiederholte jedes Mal die einzelnen Worte, die Tarzan als die Namen der Dinge in der Sprache seines Gefährten erkannte. Der Affenmensch lächelte bei diesem offensichtlichen Wunsch seines neuen Bekannten, ihm sein Wissen mitzuteilen, um so gelegentlich zu einer Verständigung zu kommen. Da er bereits mehrere Sprachen und eine Vielzahl von Dialekten beherrschte, fühlte der Affenmensch, dass er leicht noch eine dazu erlernen konnte, obgleich die Sprache seines Gefährten keinerlei Ähnlichkeiten mit irgendeinem der anderen Dialekte hatte.

      Sie waren so sehr mit ihrem Frühstück und dem Unterricht beschäftigt, dass keiner der beiden die runden glitzernden Augen bemerkte, die auf sie hinunter sahen. Tarzan war sich keiner drohenden Gefahr bewusst, als urplötzlich eine große haarige Gestalt sich aus den Zweigen auf seinen Gefährten stürzte.

      Sofort sah Tarzan, dass diese Kreatur beinahe das Gegenstück zu seinem Gefährten war. Sie ähnelten sich in Größe und Gestalt. Aber der Körper des Angreifers war mit einem dichten Pelz zottiger Haare bedeckt, welcher seine Züge fast verbarg, während seine Ausrüstung und seine Waffen völlig denen seines Gefährten glichen. Bevor Tarzan es verhindern konnte, hatte die Kreatur seinem Gefährten mit seinem dicken Knüppel einen Schlag auf den Kopf versetzt, der ihn ohnmächtig zu Boden sinken ließ. Sie konnte jedoch dem wehrlosen Opfer keinen weiteren Schaden mehr zufügen, denn Tarzan hatte den Kampf aufgenommen. Es wurde ihm sehr schnell klar, dass er mit einem Geschöpf von beinahe übermenschlicher Stärke kämpfte. Die sehnigen Finger der mächtigen Hand suchten seine Kehle, während die andere den Knüppel über seinem Kopf schwang. Mochte die Stärke des haarigen Feindes noch so groß sein, war doch die Kraft seines glatthäutigen Widersachers nicht geringer. Ein einziger schrecklicher Schlag der geballten Faust gegen das Kinn brachte den Angreifer ins Wanken. Dann schlossen sich Tarzans eigene Finger um die zottige Kehle, während die andere Hand den Arm packte, der den Knüppel hielt. Mit der gleichen Geschicklichkeit fuhr sein rechtes Bein hinter das zottige Geschöpf. Wuchtig warf er das Gewicht seines starken Körpers nach vorn und schleuderte die Kreatur über seine Hüfte und auf den Boden. Sein eigener Körper lag auf der Brust des anderen.

      Durch die Wucht des Aufpralls entfiel der Knüppel der Hand des Angreifers und Tarzans Griff an seiner Kehle lockerte sich. Augenblicklich wurde ihre Lage für beide in gleicher Weise bedrohlich. Obgleich die Kreatur um sich biss, erkannte der Affenmensch sofort, dass er diese Angriffsart nicht fürchten musste. Die Eckzähne seines Widersachers waren kaum stärker entwickelt als seine eigenen. Hauptsächlich musste er sich jedoch vor dem muskulösen Schwanz in Acht nehmen, der ständig seine Kehle zu umschlingen drohte und gegen den seine Erfahrung noch kein Mittel zur Abwehr kannte. Zähnefletschend und keuchend rollten die beiden auf dem Rasenteppich unter dem Baum hin und her. Einmal lag der eine oben, mal der andere, aber beide waren so sehr damit beschäftigt, ihre Kehlen vor dem würgenden Griff des anderen zu schützen, dass sie keinen neuen Angriff unternehmen konnten. Plötzlich aber sah der Affenmensch eine Chance. Während sie fest umschlungen über den Boden rollten, zwang er die Kreatur immer näher an den Rand des Teiches, an dessen Ufer sich der Kampf abspielte. Als sie endlich den Rand des Wassers erreicht hatten«, wollte Tarzan einen Weg finden, um sie beide so ins Wasser zu stürzen, dass er an der Oberfläche und auf seinem Gegner blieb.

      In diesem Augenblick sah Tarzan hinter der reglosen Gestalt seines Gefährten einen jener teuflisch aussehenden, gestreiften, säbelzahnigen Bastarde kauern, der ihn bösartig anstierte.

      Fast gleichzeitig erkannte auch Tarzans zottiger Gegner die drohende Gefahr durch die große Katze. Sofort ließ er von Tarzan ab. Keuchend versuchte er sich aus Tarzans Griff zu lösen. Die Art und Weise, wie er dabei vorging, ließ erkennen, dass für ihn der Kampf zu Ende war. Der Affenmensch sah die Gefahr, in der sein ohnmächtiger Gefährte schwebte, und da er ihn vor dem Angriff des Säbelzahners beschützen wollte, ließ er seinen Widersacher frei. Beide erhoben sich schnell. Tarzan zog sein Messer und ging langsam auf seinen ohnmächtigen Gefährten zu. Er erwartete, dass sein vorheriger Gegner diese Gelegenheit zur Flucht ergreifen würde. Zu seiner Überraschung jedoch nahm die zottige Kreatur ihren Knüppel auf und ging an seiner Seite mit.

      Die große Katze blieb reglos etwa fünfzig Fuß vom Körper des Urmenschen entfernt liegen. Nur ihre Zähne fletschten und der Schwanz bewegte sich unruhig hin und her. Als Tarzan über den Körper seines Gefährten stieg, sah er dessen Augenlider zucken und sich langsam öffnen. Er empfand eine seltsame Erleichterung darüber, dass der Urmensch nicht tot war. Dabei wurde ihm bewusst, dass ohne sein Wissen ein Gefühl der Zuneigung zwischen ihm und diesem seltsamen neuen Freund in seiner wilden Brust entstanden war.

      Unaufhaltsam näherte sich Tarzan dem Säbelzahner. Die zottige Kreatur zu seiner Rechten blieb keinen Schritt hinter ihm zurück. Sie hatten sich auf etwa zwanzig Fuß genähert, als das Tier zum Angriff überging. In raschem Lauf rannte es auf den zottigen, affenähnlichen Menschen zu, der stehengeblieben war und mit erhobenem Knüppel den Angriff parieren wollte. Tarzan jedoch sprang vorwärts. Seine Geschicklichkeit gab der schnellen Bewegung der Bestie in nichts nach. Wie ein Rugby-Spieler sprang er vor. Sein rechter Arm glitt von vorn über die rechte Schulter der Bestie und umklammerte das Genick. Sein linker Arm

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