TARZAN IN GEFAHR. Edgar Rice Burroughs

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TARZAN IN GEFAHR - Edgar Rice Burroughs

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sind Om-ats Freunde«, gab Ta-den zurück.

      Der Bursche nickte und verschwand dann unter dem vorhängenden Felsen.

      Der Kampf zwischen Om-at und Es-sat ging auf dem Vorsprung mit unverminderter Wildheit weiter. Tarzan und Ta-den hatten Mühe, sich aus dem Ringen der beiden herauszuhalten, die mit Händen, Füßen und den starken Schwänzen aufeinander einschlugen. Es-sat war unbewaffnet - dafür hatte Dunkle Blume gesorgt - aber an Om-ats Seite hing sein Messer in der Scheide, welches er jedoch nicht zu ziehen versuchte. Das wäre eine Verletzung ihres wilden und primitiven Gesetzes gewesen, denn der Häuptlingskampf durfte nur mit den Waffen der Natur ausgefochten werden.

      Ab und zu trennten sie sich für eine Sekunde, aber nur, um dann mit der ganzen Wildheit und beinahe der Kraft verrückter Bullen aufeinander los zu stürzen. Plötzlich brachte einer den anderen zu Fall, aber in der gegenseitigen Umklammerung konnte nicht einer allein fallen - Es-sat zog Om-at mit zu Boden, als er dicht neben dem Rand des Felsenvorsprunges stürzte. Sogar Tarzan hielt den Atem an. Dort schwankten sie beide ein paar Augenblicke gefährlich hin und her, und dann geschah das Unvermeidliche - beide rollten eng umklammert über den Rand und verschwanden aus dem Blickfeld des Affenmenschen.

      Tarzan stieß einen gepressten Seufzer aus, denn er hatte Om-at gern gemocht. Dann sprang er mit Ta-den zum Rand des Vorsprungs und schaute hinunter. Weit unten mussten im trüben Licht der Dämmerung zwei reglose Gestalten liegen. Aber zu Tarzans Verblüffung bot sich ein ganz anderer Anblick seinen Augen: Da waren zwei Gestalten voller Leben, die sich nur ein paar Füße unter ihnen immer noch bekämpften. Mit je zwei Gliedern an die Haken geklammert - eine Hand und ein Fuß, oder ein Fuß und der Schwanz - schienen sie auf der senkrechten Wand ebenso sicher zu sein, wie auf dem ebenen Boden. Jetzt hatte sich nur ihre Taktik ein wenig geändert. Jeder hatte nur ein Ziel: seinen Widersacher von seinem Halt zu lösen, um ihn dem sicheren Tod entgegenzuschleudern. Es stellte sich schon sehr bald heraus, dass Om-at, der jünger war und mehr Ausdauer besaß als Es-sat, im Vorteil war. Der Häuptling konnte sich nur noch auf die Verteidigung beschränken. Indem er Es-sat mit seiner mächtigen Hand beim Gürtel hielt, drängte Om-at seinen Feind von dem Vorsprung. Mit der anderen Hand und einem Fuß brach er schnell erst den einen, dann den anderen Halt Es-sats und unterstützte seinen Angriff mit fürchterlichen Schlägen in die Magengrube seines Feindes. Es-sats Widerstand wurde rasch schwächer. In der Gewissheit des bevorstehenden Todes kam - wie bei jedem Feigling und Tyrann - ein Zusammenbruch der äußeren Fassade, die so lange als Mut und Tapferkeit gegolten hatte, und damit brach die Achtung vor den Gesetzen zusammen. Es-sat war jetzt nicht mehr Häuptling - er war nur noch ein winselnder Feigling, der um sein Leben bettelte. In tödlicher Angst klammerte er sich an Om-at, an die nächsten Haken, und suchte jeden Halt, der ihn vor dem fürchterlichen Fall bewahren konnte. Als er versuchte, die Hand des Todes beiseite zu schieben, deren kalte Finger er schon auf seinem Herzen zu spüren glaubte, suchte sein Schwanz die Seite Om-ats und den Griff des Messers, das dort hing.

      Tarzan sah es. Im gleichen Augenblicke, als Es-sat die Klinge aus der Scheide zog, sprang er katzengleich zu den Haken neben den beiden kämpfenden Männern. Es-sats Schwanz holte nach hinten zu dem feigen, tödlichen Stoß aus. Jetzt sahen auch viele andere die verruchte Tat und ein großer Schrei der Wut und der Verachtung hob sich aus den wilden Kehlen. Aber als die Klinge ihrem Ziel entgegensauste, fasste der Affenmensch das haarige Glied, das sie hielt, und im selben Augenblick stieß Om-at den Körper Es-sats mit solcher Wucht von sich, dass der geschwächte Halt vollends gebrochen wurde und er wie ein kurzer Meteor schreiender Furcht dem Tod entgegenstürzte.

      Als Tarzan und Om-at zu dem Vorplatz der Höhle der Dunklen Blume zurückstiegen und sich zu Ta-den stellten, waren sie auf alles gefasst, was auch immer dem Tod Es-sats folgen mochte. Zu diesem Zeitpunkt berührte die Sonne, die hinter den östlichen Hügeln emporstieg, auch die Gestalt eines Schlafenden in einer fernen, dornenbedeckten Steppe, und weckte ihn zu einem neuen Tag mühsamer Verfolgung auf einer schwachen, rasch verschwindenden Spur.

      Eine Weile herrschte Schweigen im Tal des Menschen. Die Männer des Stammes warteten. Vor dem toten Kadaver, der einmal ihr Häuptling gewesen, sahen sie sich gegenseitig an und schauten dann zu Om-at und den beiden, die an seiner Seite standen. Schließlich sprach Om-at.

      »Ich bin Om-at«, rief er. »Wer sagt, dass Om-at nicht Häuptling ist?«

      Er wartete, ob jemand die Herausforderung annahm. Ein oder zwei der jungen Krieger waren unruhig und sahen ihn prüfend an, aber niemand antwortete.

      »Dann ist Om-at Häuptling«, sagte er abschließend. »Nun sagt mir, wo sind Dunkle Blume, ihr Vater und ihre Brüder?«

      Ein alter Krieger antwortete ihm. »Dunkle Blume muss in ihrer Höhle sein. Wer sollte das besser wissen als du, der du da oben bist? Ihr Vater und ihre Brüder wurden fortgeschickt, die Kor-ul-lul zu erkunden. Aber keine dieser Fragen erregt unsere Herzen. Uns beunruhigt etwas anderes: Kann Om-at unser Häuptling sein und sich doch mit einem Ho-don und jenem schrecklichen Mann an seiner Seite gegen sein eigenes Volk zur Wehr setzen - mit jenem schrecklichen Mann, der keinen Schwanz hat? Übergib die Fremden deinem Volk, damit wir sie erschlagen können, wie es der Brauch der Waz-don ist, danach mag Om-at Häuptling sein.«

      Weder Tarzan noch Ta-den sprachen, aber sie beobachteten Om-at und warteten auf seine Entscheidung. Die Spur eines Lächelns spielte um die Lippen des Affenmenschen. Ta-den jedoch wusste, dass der alte Krieger die Wahrheit gesprochen hatte - die Waz-don empfingen keine Fremden und machten keine Gefangenen anderer Rassen.

      Da sprach Om-at. »Alles wird sich ändern. Sogar die alten Berge erscheinen jedes Mal anders - denn die strahlende Sonne, eine vorüberziehende Wolke, der Mond, ein Nebel, die wechselnden Jahreszeiten, die plötzliche Ruhe nach einem Sturm, alle diese Dinge bringen etwas Neues in unsere Berge. Von der Geburt bis zum Tode, Tag für Tag, sind auch wir in ewigem Wechsel begriffen, jeder von uns. Veränderung ist daher eines der Gesetze unseres Gottes. Und heute bringe ich, Om-at, euer Häuptling, einen neuen Fortschritt. Fremdlinge, die tapfere Männer sind und gute Freunde, sollen von den Waz-don nicht mehr erschlagen werden!«

      Brummen, Gemurmel und eine rastlose Unruhe erfasste die Krieger. Einer schaute den anderen an, um zu sehen, wer zuerst gegen Om-at, den Umstürzler und Reformator, auftreten würde.

      »Lasst eurer Gemurmel«, befahl der neue Häuptling. »Ich bin euer Häuptling. Mein Wort ist Gesetz. Ihr hattet keinen Anteil daran, dass ich Häuptling geworden bin. Einige von euch haben Es-sat geholfen, mich aus der Höhle meiner Ahnen zu vertreiben. Die anderen haben es geduldet. Ich schulde euch nichts. Nur diese beiden, von denen ihr verlangt, dass ich sie töte, sind mir ergeben gewesen. Ich bin Häuptling, und wenn einer von euch es bestreitet, so möge er reden - er kann nicht jünger sterben.«

      Tarzan war zufrieden. Hier war ein Mann nach seinem Herzen. Er bewunderte die Furchtlosigkeit Om-ats. Er besaß genügend Menschenkenntnis um zu wissen, dass keine Schwachheit hinter Om-ats Worten zu finden war. Om-at würde, falls notwendig, bis zum Tode für sein Wort geradestehen und die Chancen, dass er nicht derjenige war, der unterliegen würde, standen für ihn. Offensichtlich war auch die Mehrzahl der Krieger der gleichen Ansicht.

      »Ich werde euch ein guter Häuptling sein«, sagte Om-at, als er sah, dass sich niemand erhob, um sein Recht zu bestreiten. »Eure Frauen und Töchter werden sicher sein - sie waren es nicht, während Es-sat regierte. Geht nun an eure Arbeiten auf dem Felde und bei der Jagd. Ich gehe, um Dunkle Blume zu suchen. Ab-on wird Häuptling sein solange ich fort bin. Fragt ihn um Hilfe und mich um Rechenschaft, wenn ich wiederkomme - möge euch Jad-ben-Otho, unser Gott, freundlich zugeneigt sein.«

      Darauf wandte er sich zu Tarzan und dem Ho-don. »Und ihr, meine Freunde, könnt euch unter meinem Volk bewegen. Die Höhle meiner

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