Die Pferdelords 10 - Die Bruderschaft des Kreuzes. Michael Schenk

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Die Pferdelords 10 - Die Bruderschaft des Kreuzes - Michael Schenk Die Pferdelords

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gab es zwischen den Reichen von Julinaash, Rushaan, Jalanne, Rumak, Alnoa und den Clans des Pferdevolkes. Man stieß auf die unsterblichen Elfen und auf das fleißige Bauernvolk der Zwerge. So verschieden die Kulturen auch waren, so führten diese Unterschiede doch nicht zu ernsthaften Spannungen. Es entstand ein loses Bündnis, welches sich schon bald bewähren musste.

      Alnaris trug mächtige Gebirge, die man nur an wenigen Stellen passieren konnte und die ganze Regionen voneinander trennten. Durch Eis und Stein waren die Länder des ersten Bundes von den Territorien des Ostens abgeschnitten. Dort entstand eine furchtbare Macht, als der Schwarze Lord seine Legionen von Orks heranzüchtete und dabei begehrlich auf die freien Länder blickte.

      Die Menschenreiche des ersten Bundes ahnten nichts von der wachsenden Bedrohung im Osten und entwickelten sich sehr unterschiedlich.

      Das Pferdevolk lebte weit im Westen und einte gerade erst seine Clans zu einem Königreich. Alnoa erlernte die Fertigkeit, Rüstungen und Waffen zu schmieden. Julinaash und Rushaan verfügten hingegen über metallene Krieger und Festungen, deren Waffen mit Licht töteten. Sie besaßen gepanzerte Wagen und Metallvögel, deren Druckbomben die Verheerung in sich trugen. Das kleine Königreich Rumak grenzte jenseits des großen Gebirges von Uma´Roll direkt an das Reich des Schwarzen Lords. Dort ahnte man die Gefahr durch den Schwarzen Lord, und aus den Schmieden floss ein steter Strom von Waffen. Aber in Rumak gab es nur wenige Kämpfer. Das südliche Reich von Jalanne verfügte ebenfalls über Waffen des Lichttodes, dennoch lag seine eigentliche Macht in der Magie seiner Zauberer und deren Stadt Lemaria.

      Der Schwarze Lord wusste um die Wirkung der Menschenwaffen und auch um die Kraft, die der Wille zur Freiheit den Völkern verleiht. So bereitete er sich gründlich vor und machte sich dabei die Habgier und den Neid der Menschen zunutze.

      In jenem Augenblick, da die Legionen der Orks marschierten, begann der Bund der Menschen zu zerfallen.

      Die Magier von Jalanne warfen ihre magischen Sonnenfeuer auf das ferne Rushaan. Menschen und Land vergingen, doch die metallenen Krieger, die Paladine Rushaans, überlebten. Die Metallvögel warfen ihre Druckbomben auf die Stadt der Magier, die in den Fluten ihres Sees versank. Das kleine Rumak wurde von den Legionen der Orks überrannt und ging in der letzten Schlacht um die Festung von Merdoret unter.

      So war das Bündnis der freien Länder auf verhängnisvolle Weise geschwächt, als die Orks über die Pässe der Gebirge drangen.

      Das Volk der Zwerge lebte in den fruchtbaren mittleren Ebenen von Ackerbau und Handel. Die „kleinen Herren“ wurden als Schreiner gerühmt und ihre zierlichen und doch robusten Möbel waren in allen Reichen begehrt. Sie waren gewiss kein Volk von Kämpfern, und ihre einfachen Jagdbögen und Lederwämser erwiesen sich als schlechtes Rüstzeug gegen den heranstürmenden Feind. Die Zwerge lernten zu kämpfen und wehrten sich erbittert, während die verbliebenen Menschenreiche noch ihre Kräfte sammelten. So war das kleine Volk größtenteils auf sich allein gestellt und stand vor seinem Untergang. Den tapferen Zwergen blieb keine andere Wahl, als die alte Heimat aufzugeben. Ein großer Teil ging in die Berge und schuf dort unterirdische Höhlen und Kristallstädte. Hier entstanden die Legenden der Zwerge als Steinmetze und Krieger. Ein anderer Teil suchte seine Heimat in den schwimmenden Clanstädten auf den Meeren. Die Erinnerung an diese Ereignisse brannte sich unauslöschlich in das Bewusstsein der Zwerge und machte sie für die Zukunft zu unerbittlichen Kämpfern.

      Der Krieg mit den freien Ländern auf der einen und dem Schwarzen Lord und seinen Orks auf der anderen Seite tobte über viele Jahre. An einer Front, die Tausende von Längen maß. Es gab kleine Scharmützel und gewaltige Schlachten, die Leben auslöschten und das Land zerstörten. Erst als sich Elfen und Menschen zum entscheidenden Kampf stellten, gelang es, die Legionen zu vernichten und den Schwarzen Lord hinter das Gebirge zurückzutreiben.

      Die Folgen des großen Krieges waren furchtbar.

      Rumak war untergegangen, die Reiche von Jalanne und Rushaan ausgelöscht, und vom nördlichen Julinaash gab es keine Nachrichten mehr. Nur das Königreich von Alnoa und das Pferdevolk hatten von den menschlichen Völkern überlebt. Geschunden und nahezu vernichtet, und doch mit der menschlichen Eigenschaft versehen, nicht aufzugeben und neu zu erstarken.

      Jahrtausende vergingen, in denen Frieden herrschte. Aber die Folgen des Krieges veränderten das alte Land des Pferdevolkes. Sand eroberte die fruchtbaren Ebenen und ließ die Wälder versinken. Mit dem Sand kamen die Barbaren und der Kampf gegen die Sandclans einte das Pferdevolk. Doch der Feind war zu stark und die Pferdelords mussten weichen. Sie fanden ihre neue Heimat in jenen Ebenen, aus denen der Krieg die Zwerge vertrieben hatte. Die Clans des Pferdevolkes waren nun zu einem Königreich vereint. Ein traditionsbewusstes Volk, dem das bescheidene Leben genügte und das seine Wehrhaftigkeit in seinen Kämpfern – den Pferdelords – und auf den Rücken seiner Pferde fand.

      Das Königreich von Alnoa erholte sich ebenfalls und entwickelte sich erneut. Brennsteinmaschinen stampften in den Städten und trieben die Schiffe an, Dampfkanonen schützten Stadtwälle und Festungen.

      All die Jahrtausende vergingen und aus der Erinnerung an den großen Krieg gegen den Schwarzen Lord und seine Orks wuchsen Legenden.

      Legenden, die an die stete Bedrohung durch die Finsternis mahnten und doch allmählich zu ihrem Vergessen beitrugen.

      Dann, vor dreißig Jahren, erhob sich die Finsternis mit neuer Macht.

      Unzählige Legionen von Orks standen unter dem Befehl des Schwarzen Lords.

      Erneut traten ihnen Menschen und Elfen entgegen.

      Über drei Pässe strömte der Feind in die Ebenen Alnoas. Die Dampfkanonenbatterien der Königsstadt Alneris und die todesmutige Attacke der Pferdelords brachen die Macht des Feindes.

      Erneut herrschte Frieden.

      Ein Frieden, der einem Waffenstillstand ähnelte, denn alle wussten, dass der Schwarze Lord nicht endgültig besiegt war. Dennoch empfanden die freien Völker eine gewisse Zuversicht, denn der Feind konnte nur die drei bekannten Wege wählen, um abermals vorzustoßen.

      Aus dem Norden über die Ebene von Rushaan und durch den Pass des Eten.

      Aus dem Osten über den Pass von Merdoret, zwischen den Gebirgen des Uma´Roll und des Noren-Brak hindurch.

      Aus dem Süden durch den Pass von Dergoret und die Pforte von Alnoa.

      Drei Wege.

      Drei Pässe, die es zu schützen galt.

      Dann kam das große Erdbeben.

      Es veränderte alles.

      Kapitel 3

      Das Reich von Alnoa kam langsam wieder zur Ruhe.

      Zwei Jahre waren seit dem furchtbaren Erdbeben vergangen, welches solche Verheerungen über das Land und seine Bewohner gebracht hatte. Jenes Beben, das Wunden geschlagen hatte, die kaum wieder verheilen würden. Viele Menschen waren getötet oder verletzt worden, und an manchen Stellen sah man noch immer Schäden an den Städten und dem Land. Bis hin zur fernen Hafenstadt Gendaneris waren Häuser und Mauern beschädigt oder eingestürzt. Selbst in der Hochmark des Pferdevolkes hatte die Erde gebebt, und es hieß, die Festung von Eternas sei schwer angeschlagen. Doch das Entsetzen hatte vor allem Alnoa getroffen.

      Das Königreich von Alnoa erstreckte sich von den südlichen Bergen des großen Walls zu den weiten Ebenen

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