Geheimauftrag für SAX (4): SPECTATOR II. Hymer Georgy

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Geheimauftrag für SAX (4): SPECTATOR II - Hymer Georgy страница 19

Geheimauftrag für SAX (4): SPECTATOR II - Hymer Georgy Geheimauftrag für Sax

Скачать книгу

mit beiden Händen nach, Zbytečný ganz im Wagen verschwinden zu lassen. Schnell schlug er den Deckel zu, bevor ein näherkommender Passant oder Gäste aus dem Café schräg gegenüber davon noch etwas mitbekommen konnten.

      „Steigen Sie vorn ein. Ich fahre! Die Tasche können Sie auf den Rücksitz stellen!“

      Irina war viel zu aufgeregt und eingeschüchtert, um hiergegen Protest zu erheben. Eine halbe Minute später befanden sie sich auf dem Weg aus der Stadt hinaus.

      *

      Kaum waren sie aus der Umgebung des Häuserblocks entschwunden, als der Polizei-Skoda mit Blansko und dessem Assistenten an Bord um die Ecke bog. Sie hielten am Straßenrand jenseits eines schmalen Grasstreifens direkt vor dem Eingang an und stiegen aus. Dann klingelten sie bei Irina und wiederholten es energischer, nachdem ihnen niemand öffnete.

      „In der Klinik sagten sie doch, sie habe bereits Feierabend?“, versicherte sich der Oberinspektor. Sein Assistent nickte. „Vielleicht ist sie ja noch einkaufen?“, bemerkte er. Blansko zeigte jedoch Ungeduld und klingelte bei mehreren anderen Hausbewohnern gleichzeitig. Einige Sekunden später wurde ihnen von verschiedenen Wohnungen her geöffnet. Sie traten ein und gingen die Treppen hinauf. Dort, wo ihnen Neugierige entgegen traten, zeigten sie ihre Dienstmarken.

      Vor Irinas geschlossener Wohnungstür blieben sie stehen. Blansko klopfte mehrfach fest mit der Faust dagegen.

      „Aufmachen, Polizei!“, rief er laut, und lauschte vergebens auf Antwort. Drinnen war es absolut still. Sein Blick fiel für einen Moment auf die Scherben im Flur, die von dem zerdepperten Blumentopf herrührten, und er besah sich die Pflanzenreste auf dem Schemel. Doch er wurde sogleich davon abgelenkt.

      „Die Nohydlouhý ist für ein paar Tage weg!“, sagte eine Stimme. Sie gehörte zu jener älteren Dame, welche Irina und ihren Begleitern die Haustür aufgehalten hatte.

      „Allein?“

      „Nein. Zwei Männer waren bei ihr.“

      „Zwei Männer? Kannten sie die?“

      „Nein. Noch nie vorher gesehen. Aber Irina wirkte etwas ängstlich, auch wenn sie sich Mühe gab, sich das nicht anmerken zu lassen.“

      „Wie sahen sie aus?“

      Sie beschrieb zuerst Zbytečný, der ihr nicht ganz geheuer vorgekommen war und eine deutliche Blessur am Kinn hatte. Außerdem waren ihr dessen ungepflegte Haare aufgefallen, und der merkwürdig getragene Sommermantel. Sie schaute gern Krimis im TV. „Ist etwas mit Irina?“, fragte sie dann.

      „Und der andere?“, fuhr Blansko unbeirrt fort, ohne Auskunft zu erteilen.

      „Groß, nicht ganz zwei Meter, denke ich, und dunkelblond. Um Mitte vierzig, würde ich sagen, vielleicht etwas jünger. Mit einem Dreitagebart.“

      „Deutscher?“, wurde Blansko aufmerksam.

      „Weiß nicht. Er hat nicht gesprochen. Sie gingen zu einem geparkten Wagen.“

      Er blickte seinen Assistenten an. „Haben Sie gesehen, wie Freysing in das Flugzeug nach München gestiegen ist?“, fragte er diesen, erwartete aber nicht wirklich eine positive Antwort, denn die Angaben der Frau waren schon recht zutreffend auf den Deutschen.

      „Ich habe ihn beobachtet, bis er durch die Kontrolle ist. Dann bin ich gegangen.“

      „Ich möchte wetten, er ist zurückgekommen!“, stellte Blansko fest. „Der Beschreibung nach könnte er es sein, und er ist der einzige von den gegenwärtig bekannten Beteiligten, auf den sie passt.“

      „Was will der denn noch hier?“

      „Er weiß definitiv mehr, als er uns bisher gesagt hat.“ Blansko wandte sich wieder an die alte Frau. Es war ein kleines, eher schüchternes Persönchen, die auf gar keinen Fall Ärger mit der Polizei wollte. Das nutzte er aus.

      „Was war das für ein Wagen, zu dem sie gegangen sind? Marke? Baujahr?“

      „Weiß nicht. Alt. Ein ausländisches Modell. Kleine, blaue Limousine.“

      „Besitzen sie einen Schlüssel für die Wohnung hier?“, fragte Blansko weiter.

      „Ja, schon, für Notfälle…“

      „Das ist einer! Holen sie ihn!“, befahl der Beamte, keinen Widerspruch duldend.

      Zwei Minuten später standen sie dem Chaos in Irinas Behausung gegenüber. Die einbezogene Nachbarin war entsetzt, während die Kriminalpolizisten es mit geübtem Blick emotionslos zur Kenntnis nahmen.

      „Die beiden Männer haben hier etwas gesucht, schätze ich“, begann er irrig seine weiteren Überlegungen, während er ebenso vorsichtig wie ergebnislos in den herumliegenden Sachen stocherte, um vielleicht zufällig irgendetwas von Bedeutung zu entdecken.

      „Und was?“, wollte sein Assistent wissen.

      „Etwas, das möglicherweise einen Hinweis auf Hollers Tod geben könnte.“

      „Und was tun wir jetzt?“

      „Fahndung nach Irina Nohydlouhý und Günter Freysing. Phantombild von dem zweiten Mann und Fahndung dann auch nach ihm. Verdacht auf Kidnapping.“

      „Kidnapping?“

      „Unsere Zeugin hier sagte doch aus, die Nohydlouhý habe ängstlich gewirkt.“

      Der Assistent nickte daraufhin nur noch kurz, zog sein Handy hervor und telefonierte umständlich mit der Zentrale. Daher nahm Blansko es ihm unwirsch ab und wurde energischer. Am anderen Ende der Verbindung kam man sehr schnell seiner Aufforderung nach. Binnen kürzester Zeit war die Suche eingeleitet. Nach zwei Männern und einer Frau, in einer älteren blauen Limousine.

      *

      Freysing saß am Steuer des Audi und reizte die höchstzulässige Geschwindigkeit, den einheimischen Fahrern vor ihm angepasst, mehr als aus. Der Wagen besaß eine Automatik, und so brauchte er nicht viel zu tun.

      „Nun erzählen Sie mal!“, forderte er unterwegs, während sie die Straße nach Süden nahmen, Richtung Pohořelice, in dessen Nähe nach Irinas weiteren Angaben deren ältere Schwester wohnte, bei der sie unterkommen wollte. Sie saß leicht zitternd unangeschnallt auf dem Beifahrersitz und lutschte nervös an ihren langen Fingernägeln.

      „Was meinen Sie?“, fragte sie.

      „Der Mann ist nicht gekommen, um mich umzubringen, auch wenn er es behauptet hat. Der wollte Sie töten!“

      Er bedeutete ihr, den größeren Briefumschlag zu öffnen, der beim Einsteigen auf dem Beifahrersitz gelegen hatte, und den sie jetzt auf dem Schoß hielt. Er war nicht verklebt. Sie fasste mit zwei Fingern und Daumen hinein und zog eine Fotografie hervor. Es war eine von ihr selbst, gemacht mit einem Teleobjektiv, direkt vor ihrer Arbeitsstelle. Der Eingang der Klinik war im Hintergrund zu erkennen. Freysing hatte, ohne vorher selbst in den Umschlag zu sehen, richtig getippt.

      „Aber…“, begann sie, doch ein Blick von ihm zeigte ihr an, dass sie besser nicht länger schwieg. Außerdem wirkte in

Скачать книгу