Ömmes auf der krummen Straße. Klaus Blochwitz

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Ömmes auf der krummen Straße - Klaus Blochwitz

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guten und sicheren Geschmack punkto Einrichtung, Gardinen, Teppiche und vor allem in Garderobe und sie kannte ein paar prima Einkaufsadressen.

      Erika hatte eine angenehme Selbstsicherheit, eine offene Art, Dinge anzupacken und zu erledigen,sichere Umgangsformen, ohne schulmeisterlich zu wirken. Sie kam gut bei den Frauen an, besonders bei Beate, obwohl die beiden eigentlich sehr unterschiedlich waren. Aber ihre engste Freundin wurde Seske, die beiden verstanden sich auf Anhieb,was natürlich Hans und Rudi freute und sie alle näher zusammen brachte.

      Was der ganzen Nachbarschaft der krummen Straße gut gefiel, war, dass Erika nicht das gesamte Haus von Hans auf den Kopf stellte oder alles umräumte.

      Wilhelm hatte seit Anfang des Jahres eine neue Stelle in einer Schule im nächsten Stadtteil bekommen.

      Die nächste Tour führte Herbert und Jürgen runter bis Südspanien und Herberts Kinder bettelten: „Nimm uns mit, nimm uns mit!“ Etwas traurig schüttelte Herbert seinen Kopf und versuchte seinen Söhnen klar zu machen, dass er das nicht machen darf,weil es zu gefährlich sei und obendrein verboten.

      Maßlos enttäuscht blieben die beiden zurück, als ihr Vater Jürgen abholte und zum Abschied winkte. Herbert und Jürgen holten in der Disposition ihre Papiere ab und gingen zu ihrem Lkw. Jürgen strahlte über alle vier Backen, als er den Koloss von Lkw sah.Es war der größte des ganzen Fuhrparks.

      Dieser Truck warmit allem Komfort ausgestattet, er rieb sich die Hände vor lauter Freude auf diese Tour und Herbert freute sich, dass Jürgen endlich wieder Spaß am Leben und an der Arbeit hatte,sie beide ein gutes Team geworden waren und von der Firma oft für spezielle Fahrten eingesetzt wurden, die eine solide Verantwortung verlangte.

      Herbert war froh, dass sie beide es hier in der Firma so gut geschafft hatten.

      Während der Fahrt unterhielten sie sich über das aktuelle Geschehen:

      Die Winter-Olympiade in Innsbruck und der Erfolg der Skiläuferin, sie hieß nur noch die Gold-Rosi, und über die Bronzemedaille im Eishockey.

      Der Einsatz kubanischer Truppen in Angola und das Gesetz der Mitbestimmung der Arbeitnehmer, das der Bundestag verabschiedet hatte.

      Der starke Diesel brummte gleichmäßig vor sich hin, als ob er überhaupt keine Mühe mit der schweren Fracht hätte. Jürgen brachte mal wieder das Thema „sicherer Arbeitsplatz“ zur Sprache, dass er manchmal richtig besorgt wäre, wenn er daran denkt, dass es mit einem Mal Schluss mit der Arbeit sein könnte.

      Herbert beruhigte ihn, es liefe doch prima mit der Firma, der Juniorchef hätte die Zeichen der Zeit früh genug und rechtzeitig erkannt und dem entsprechend schnell und richtig gehandelt.

      Jürgen lehnte sich bequem im Sessel zurück,schaute auf die Uhr und murmelte Herbert an: „Weck mich,wenn ich dran bin."

      Hermann holte seinen Wagen aus der Garage, legte seine Tasche auf den Beifahrersitz, stieg ein und fuhr zur Arbeit. Brigitte machte ihm immer noch jeden Morgen das Frühstück,obwohl er ihr schon ein paar Mal gesagt hatte, dass sie das der Kinder wegen nicht machen braucht, aber Brigitte lachte ihn auf ihre unvergleichliche Art an: „Ich mach’ doch gerne Frühstück für meine drei Kinder.“

      Hermann war es zufrieden und ließ seine Frau mal machen. Nach dem Hermann das Haus verlassen hatte, weckte Brigitte ihre zwei Kinder und schickte sich nach einander ins Bad.

      Ihre Tochter war morgens schneller, der Sohn kam etwas langsamer in die Pötte. Zu dritt saßen sie dann am Frühstückstisch und unterhielten sich über dieses und jenes.

      Zur richtigen Zeit standen beide Kinder parat für den Schulbus.

      Eigentlich lief für mich alles wie geschmiert,dachte Hermann für sich: Lehre erfolgreich beendet,guten Arbeitsplatz gefunden, jetzt sogar noch eine Chance,eine bessere Position zu erreichen,

      Brigitte kennen gelernt, die tolle Hochzeit und die gemeinsame Hochzeitsfeier mit seinen alten Kumpels bei Ömmes. Meine beiden Kinder, die sich prächtig entwickeln und viel Freude machen.

      Hermann lachte laut auf, seine Kinder und die von Herbert und von Wilhelm,auch die Tochter der Flüchtlingsfamilie, bilden fast schon die gleiche Clique wie wir damals.

      Auch bei den Kindern war die alte Parkbank der übliche Treffpunkt, von da aus zogen sie los.

      Manchmal fragte sich Hermann schon, was die so trieben,aber grinsend dachte er an seine Jugend und fand es dann ganz in Ordnung.

      Es war schon fast einmalig, dass alle seiner alten Clique im gleichen Alter geheiratet hatten und selbst der Nachwuchs wie abgesprochen bei den frisch Verheirateten angekommen war.

      Leider klappte es bei Jürgen und Inge nicht und gerade Jürgen war regelrecht verrückt nach Kindern. Wenn seine Schwägerin mit ihren zwei Kindern auf Besuch bei ihnen war, war Jürgen völlig aus dem Häuschen, er tobte die ganze Zeit mit den Kindern durch das Haus und es gab fast nichts, was die beiden Kinder nicht mit Jürgen anstellen durften.

      Genau so verrückt nach seinen Kindern war Wilhelm. Sobald es ihm seine Zeit erlaubte, war er voll und ganz für seine Kinder da, ob für Schularbeiten oder zum herum toben.

      Vielleicht klappt es mit unseren Kindern mit dem heiraten so wie bei uns,Mensch, das wäre ja die Riesenschau! Aber so weit ist es lange noch nicht, dachte Hermann beim Aussteigen.

      Er schloss sein Auto ab und ging zum Firmengebäude.

      Herbert lenkte den Lkw auf einen Parkplatz und rüttelte Jürgen wach: „Pinkelpause!“

      Nach einem guten Mittagessen lenkte Jürgen den Laster wieder auf die Autobahn, Herbert fing ein Gespräch mit der Bemerkung an: „Ich glaube langsam,dass ich mir doch endlich mal ein neues Auto kaufen muss, mein altes Möhrchen tut es nicht mehr so gut!“

      „Eigentlich warst du doch immer zufrieden mit dem Wagen?“

      „Ja, aber die Reparaturen nehmen langsam überhand, der Wagen ist dadurch einfach zu teuer.“

       „Das kann ich mir gut vorstellen“, meinte Jürgen, „frag doch einfach Franz, der hat bestimmt etwas Passendes für dich. Dein Wagen ist ja wirklichalt genug, obwohl er eigentlich wenig gefahren wurde.“

      Die beiden Männer wurden still und hingen ihren eigenen Gedanken nach. Der Truck fuhr durch Südfrankreich Richtung spanische Grenze.

      Herbert freute sich auf Barcelona, er kannte die Stadt recht gut und sagte zu Jürgen: „Wenn es zeitlich hinhaut,zeige ich dir in der Altstadt einen Hähnchengrill, so etwas hast du noch nicht gesehen! Der Grill ist in die Ecke eines Hauses gebaut und es brutzelt mindestens zwanzig Hähnchen auf einmal daran!“

      Jürgen hörte aufmerksam zu und erinnerte sich: Herbert übernachtete immer in einer alten, einfachen, aber saugemütlichen Pension. Wenn es abends spät wurde, klatschte man laut in die Hände und schon hörte man die Antwort des Schließers,der mit seinem Stock auf den Boden klopfte. Dann tauchte ein uraltes Männchen, der Schließer, auf und öffnet die Haustür der Pension.

      Herbert schwärmte weiter von der Altstadt von Barca, er kenne eine prima Kneipe am Plaza Major, erwähnte die Ramblas und die Gegend um den Hafen herum.

      Am Morgen luden sie einen Teil der Ladung ab und nahmen neue auf.

      Danach

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