Ömmes auf der krummen Straße. Klaus Blochwitz

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Ömmes auf der krummen Straße - Klaus Blochwitz

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Gute wünsche und die Hochzeitspaare hoch leben lasse. Heimlich wurde ob der Rede hier und da manche Träne getrocknet und manches Paar schaute sich lange an.

      Dann kam der Beifall und Rudi wurde fast verlegen.

      Es wareine schöne, keine so laute Feier wie die vergangener Tage. Es war das erste Mal, dass Ömmes und seine Mitarbeiterinnen Erschöpfung zeigten, aber tapfer hielten sie bis zum letzten Gast durch.

      Wilhelm sagte beim hinaus gehen, er komme morgen zum Abrechnen.

       Ömmes winkte nur ab: „Keine Eile damit.“

      Spät wurde Wilhelm am Sonntagmorgen wach, nicht ganz fit,hörte er auf dem Weg ins Badezimmer seine Frau unten in der Küche schon herumhantieren.

      Bloß kein Frühstück, dachte er mit Schaudern. Nach der Dusche ging es ihm dann schon etwas besser und er ging die Treppe runter in die Küche und wünschte seiner Frau einen guten Morgen.

       Hildegard schauteihren Mann prüfend an und goss ihm ein Glas gut gewürztenTomatensaft ein, eiskalt.

      Wilhelm trank, schüttelte sich undd ann ging es ihm viel besser.

      Er bedankte sich bei seiner Frau,holte Papier, Schreiber und Unterlagen von seinem Schreibtisch,setzte sich an den Küchentisch und begann die Kosten für die gestrige Feier auf zu schlüsseln.

      Hildegard guckte ihren Wilhelm etwas irritiert an und fragte ihn, ob etwas mit seinemSchreibtisch nicht in Ordnung sei. „Doch, doch, alles bestens in Ordnung.“

      Nachdem er die Kosten auf alle Nachbarn verteilthatte, reduzierte er die einzelnen Beträge der Familien um den Anteil aus der Nachbarschaftskasse, nahm das Telefon und rief Ömmes an, um zu fragen, wie viel er für die Feier bekam.

       Ömmes nannte den Betrag und Wilhelm meinte zu Hildegard: „Über den Betrag kann man nicht meckern.“ Wilhelm machte sich auf den Weg zu Ömmes, winkte im VorbeigehenS elma zu, die auch in der Küche herum hantierte.

      Selma öffnete das Fenster und rief Wilhelm zu, er möchte doch bitte für einen Moment auf Franz warten, Wilhelm blieb stehen und Franz kam schon an die Tür und deutete Wilhelman, er möchte ins Haus kommen.

      Etwas fragend schaute Wilhelm Franz an und dieser sagte: „Selma und ich hatten so eine schöne Feier mit euch allen, deswegen möchten wir uns etwas mehr an den Kosten beteiligen.“

      Wilhelm schüttelte den Kopf: „Das geht nicht.“

      „Doch“, sagte Franz, „der Betrag geht einfach als Spende in die Nachbarschaftskasse!“

      „Das könnte man so machen“, antwortete Wilhelm dann und Selmag ab Wilhelm einen verschlossenen Briefumschlag.

      „Und vielen Dank noch mal“, sagten Franz und Selma.

      Bei Ömmes bezahlte Wilhelm die Rechnung, trank noch einen starken Kaffee und machte sich auf den Heimweg, es war schon Zeit für das Mittagessen geworden. Wilhelm wollte sich nach dem Mittagessen noch etwas aufs Ohr legen, bevor Hildegards Schwester mit Familie zu Besuch kam.

      Während des Mittagessens erzählte Wilhelm seiner Frau den „Vorfall“ mit Franzund Selma, Hildegard nickte verständnisvoll und sagte zu Wilhelm:„Ähnliches habe ich fast erwartet. Die beiden waren so glücklich, dass sie bei der Feier ihren verpassten Hochzeitstag nach feiern konnten. Mittlerweile geht es Franz und Selma ja auch einigermaßen, das Autohaus haben sie in Schwung gebracht,die Werkstatt hat einen guten Ruf und läuft dem entsprechend gut.“

      „Ja, ich weiß das auch alles, ich find es trotzdem toll.“

      Hildegard stimmte zu und Wilhelm trollte sichauf die Couch.

      Gegen fünfzehn Uhr schellte es bei ihnen und Wilhelm stand auf, um den Besuch zu begrüßen. Er freutes ich über die Gäste, er mochte seine Schwägerin und seinen Schwager, es waren beide ruhige, angenehme Leute und die beiden Kinder waren verrückt nach Onkel Wilhelm. So wurde es ein angenehmer Nachmittag,

      Hildegard erzählte, auf Anfrage ihrer Schwester, von der gestrigen Feier und die konnte garnicht genug davon hören. Sie sagte dann mit Bedauern in der Stimme: „Schade, dass es so eine Nachbarschaft nicht bei uns gibt.“

      Wilhelm sagte dazu nachdenklich: „Viel mehr dürfte die krumme Straße an Anwohnern auch nicht haben. Ich glaube,das klappt hier nur so gut, weil es nur wenige Familien sind,die sich alle schon ewig kennen und durch die Kriegs- und Nachkriegszeit und die folgende Aufbauzeit zusammen geschweißt wurden.“

      Mit dieser Ausführung waren alle einverstanden und die Frauen verschwanden in der Küche,um das Abendessen vorzubereiten. Es konnte nicht sehr spät werden, so wie früher, die Kinder waren bereits in der Schule und mussten entsprechend früh ins Bett.

      Nach dem Essen mussten entsprechend früh ins Bett. Nach dem Abendessen verabschiedete sich der Besuch mit einem herzlichen Danke schönund hoffte auf einen baldigen Gegenbesuch.

      Seske war nach ihrer Saison bedingten Rückkehr nach Schweden Anfang Oktober von Rudi wieder abgeholt worden. Die beiden richteten sich für die nächsten gemeinsamen Wochen ein. Rudi war auffallend ruhig und ausgeglichen, beruflich hatte er viel Erfolg, privat war es herrlich mit seiner Seske.

      In der Stammtischrunde bettelte Beate Rudi regelrecht an, er solle doch Seske mal mitbringen.

      Rudi schaute sich in den so vertrauten Gesichtern um und sah in jedem Gesicht Zustimmung zu Beates Vorschlag. „Gut, ich werde Seske fragen.“

      Hermann sagte dann in seiner ruhigen Art: „Leute, war das ein Jahr, so viel Trubel hatten wir, glaube ich, noch nie.“ Die Runde stimmte dem uneingeschränkt zu.

       „Wir hatten mordsmäßig schöne Feiern.“

      Der Bundeskanzler war bei Mao, Juan Carlos ist endlich König vonSpanien, Sacharow erhält den Friedensnobelpreis …… und das Jahr in der krummen Straße neigte sich dem Ende zu.

      Weihnachten machte sich in der krummen Straße breit,Beate verschwand wieder und Hans fuhr zu seinen Eltern. Still leuchtete der große Weihnachtsbaum im Garten von Rudi und Seske.

      Es sprach sich langsam herum, dass bei Ömmes eine tolle Silvesterparty steigen sollte. Wilhelm und Hildegard fragten an,

      Hermann und Brigitte wollten auch mit,

      Jürgenund Inge waren interessiert,

      Jupp und Karl wollten es sich überlegen.

      Am Silvesterabend traf sich dann fast die ganze krumme Straße bei Ömmes und machte ein Riesenfass auf.Die kleineren Kinder waren alle bei Hermann und Brigitte im Wintergarten zusammen gekommen und feierten dort unterAufsicht der Tochter der Witwe, die neben Hans wohnte. Dasj unge Mädchen war zu einer bildhübschen Frau geworden,etwas ruhig vielleicht, aber nett, höflich und hilfsbereit. Von einem Freund war nichts bekannt.

      Kapitel 7

      Ömmes hatte sich mal wieder selbst übertroffen, der große Saal war ganz toll geschmückt,mit verrückten Lichteffekten und irren Dekorationsteilen.Aber der absolute Hammer war der Aufbau im Garten, hier hatte Ömmes ein großes Zelt aufgebaut und darin stand mittendrin ein großer

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