Tanz der Aranaea. Roman Ludwig Lukitsch

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Tanz der Aranaea - Roman Ludwig Lukitsch

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würden, dann täte-äähh-würde ich vor Begeisterung des Manolitos Ölverschmierte Karten fressen. Ohne Petersilie und Knoblauchsoße!«

      »Da hast du es jetzt Francnollo! Während du im Halbsuff sabberst, hat Manolito nen Grand mit Vier, gezaubert! Und was hast du auf der Pfanne? - Nichts, wie immer!«

      Wir befanden uns in Höhe der Balearen. Menorca und der Hafen von Mahon waren bereits in Sichtweite. Kapitän Ramos y Alcartrez Valie brachte seinen Seelenverkäufer auf Kurs der Schifffahrtslinie Marseille, Algier. Von hier aus waren es noch etwa 200 Seemeilen. Für uns bedeutete es bei dieser Geschwindigkeit noch etwa 22 Stunden Aufenthalt auf diesem Schiff. Sternenklar war der Himmel über der Küste Nordafrikas. Zouzou, als Navigator, befand sich in ihrem Element. Es gab kein Sternbild, das ihr unbekannt war. Sie kannte alle Bewegungsabläufe im Kosmos.

      Zouzou Zizanie, Sabi Loulou, Ramos und ich saßen eingehüllt in leichte Wolldecken auf den abgedeckten Ladeluken. Ramos ließ für uns Liegestühle aufstellen. So unsympathisch war der Junge nicht, wenn ich mal von der Tatsache absehe möchte, dass er Sabi Loulou küsste als habe er wie erwähnt, die Maul- und Klauenseuche. Es war weit nach Mitternacht als unser Schiff, Wellen ziehend, vorbei an der hell erleuchteten Hafenstadt Mahon auf Menorco fuhr. Ein faszinierender Anblick, ein Ort zum Träumen und verweilen. Die drei klönten und lachten drauf los, was das Zeug hielt. Ramos war ein guter Unterhalter. Ich verstand leider kein Wort von dem was gesprochen wurde. Der guten Stimmung tat dies aber keinen Abbruch. Manchmal übersetzten mir die Mädchen einen besonders gelungenen Witz von Ramos. Abwechselnd bekamen Zouzou und Sabi regelrechte Lachkrämpfe und hüpften wie Kängurus auf der Ladeluke herum. Ein herrliches Bild und kaum zu beschreiben. Ich musste die Späße des Spanier nicht einmal verstehen, es war auch so schon eine lustige Sache. Meinetwegen konnte die Schiffsreise bis Kap Horn und zurück andauern. Selbst an den einzähnigen Smutje, der gar nicht so schlecht kochte, könnte man sich gewöhnen.

      »Francesco, kannst du aufzählen eine lustig Spaß?«

      Ramos versuchte sich verständlich zu machen, und Zouzou und Sabi Loulou bekamen immer wieder einen Krampf vor Lachen. Ich verneinte seine Frage. Hier war nichts mehr drauf zu setzen. Nach einer gewissen Zeit musste Ramos wieder zur Kommandobrücke und die beiden gingen ebenfalls wieder in ihre Kajüte zurück. Ich blieb noch an Deck. Es war bereits vier Uhr morgens, und den beginnenden Sonnen-aufgang wollte ich noch sehen. Sie akzeptierten es, und ich legte mir noch ihre Decken über. Es war eine herrliche klare Luft und wenn ich zurückdachte an die Zeit in Tobruk, bei der ich so unendlich viel Sand und Staub schluckte, erschien mir dieser Platz hier wie ein Sanatorium in der Schweiz. Tobruk und die Libysche Wüste.

      ***

       Erinnerungen an die Libysche Wüste 1942

      

       Nur Elend, und die Libysche Wüste. Wir hatten in El-`Adem den Kübelwagen und das Motorrad erbeutet, und mussten bevor wir zu dem Brunnen von Bir Butafall fuhren, welcher von deutschen Truppen besetzt war, den Ort Bir Hacheim anfahren, um Brennstoff und Proviant zu organisieren. Wir besaßen zwar noch genügend von beidem aber bis zu den Kufra-Oasen würde es nicht reichen. Der Ort Bir Hacheim sah schon von weitem aus wie ein Heerlager mit umher wieselnden deutschen Uniformen. Es war keine Chance zu sehen, um unser Vorhaben zu realisieren.

       Wir umfuhren diesen ungastlichen Ort, und wollten es in dem von italienischen Truppen besetzten Gialo versuchen, das ohnehin auf unserem Wege nach Bir Butafall lag.

       "Mit den Spaghettis kann man verhandeln, wenn sie nur Bargeld sehen!" Dies meinte unser Prisoner of War, PW Willi Oberleitner. Bestimmt hatte Willi diese Erfahrung schon gemacht, nur, wir hatten kein Bargeld und ohne Brennstoff und Proviant war ein durchkommen zu den Kufra-Oasen einfach nicht möglich.

       Für Gialo und seine italienische Besatzung mussten wir uns etwas Besonderes einfallen lassen. Wir hatten Glück, unverschämtes Glück, ein Glück, wie es sonst nur Deppen und volltrunkene Soldaten haben.

       Das Glück hieß Willi Oberleitner, ein Obergefreiter des deutschen Afrikacorps. Willi, dieser blonde deutsche Hüne mit seinen himmelblauen Augen und dem stechenden Blick, der keine Widerrede dulden ließ. Willi, war unsere Rettung.

       Nachdem wir die riesigen Dünenfelder vor Gialo glücklich umfuhren, lag der Ort Gialo vor uns. Etwa in einer Entfernung von fünf Kilometer. Die Kraftstofftanks unserer erbeuteten Fahrzeuge waren inzwischen so leer, wie das Magazin meiner Maschinenpistole. Wir näherten uns Gialo von Nordost auf einer ausgefahrene Piste, die laut unserem Kartenmaterial nach Umfahren des Ort Gialo weiter in südliche Richtung zum Brunnen Bir Butafall führte. Wir mussten nicht durch Gialo fahren, die Umgehungspiste machte dies möglich. Walt Baker erklärte, dass er sich hier sehr gut auskenne, denn Gialo war bis November des Jahres 1941 von englischen Truppen besetzt.

       Am südlichen Ortsrand von Gialo stieg eine kleinere Staubwolke auf. Ein Transportfahrzeug, wie Greg Harris uns sagte. Greg sah es mit seinem Fernglas. Das Fahrzeug hielt geradewegs auf uns zu. Bestimmt wollte seine Besatzung nach dem Brunnen von Bir Butafall, um ebenfalls Frischwasser zu laden.

       Dort gab es das einzige Wasser, dass sich auch über längere Zeit lagern ließ. Wir mussten auch nach diesem Ort aber zunächst sollte noch Kraftstoff besorgt werden. Wasser besaßen wir noch für einige Tage.

       Willi Oberleitner sprach mich an und bat die Angelegenheit für uns erledigen zu wollen. Tim Johnson, der Staff - Leader lehnte ab, nachdem ich ihm Willis Plan übersetzte.

       Nach einem großen Palaver, das ich eigentlich bisher bei Engländer noch nicht erlebte, stimmten sie dem Plan zu, wenn auch unwillig so denn doch notgedrungen.

       Wir schoben die beiden Fahrzeuge, die uns Dank deutscher Qualitätsarbeit sehr gute und wertvolle Dienste geleistet hatten, hinter einen Sandhügel, und warfen Tarnnetze über. Willi Oberleitner, unser Gefangener, marschierte los in Richtung Piste. Er stellte sich in die Mitte der Fahrbahn und stand ruhig und unerschütterlich, und wartete auf das Eintreffen des Fahrzeuges.

       Wir gaben ihm meine Maschinenpistole, mit leerem Magazin. Teuflische Kameraden hatte ich. Ihre Erfahrungen berechtigten sie zu dieser Vorgehensweise. Wir krochen auf den Sandhügel und meine Kameraden luden die Maschinenpistolen durch. Sie würden bei einem Scheitern oder einer Flucht Willis den ganzen Laden zusammen schießen, dessen war ich mir absolut sicher. Willi versuchte wild gestikulierend das italienische Fahrzeug zum Anhalten zu bringen. Der Fahrer machte jedoch keine Anstalten, zu bremsen. Willi nahm die Maschinenpistole von der Schulter und hielt sie vor das Fahrzeug. Der Fahrer legte eine Vollbremsung hin und sprang gemeinsam mit dem Beifahrer aus dem Fahrzeug. Es befanden sich sonst keine Soldaten in dem Fahrzeug. Wir hörten Willi in schlimmsten preußischen Kasernenhofton brüllen. Ich verstand die Wortfetzen, mit denen er die beiden Italiener im wahrsten Sinne zusammen schrie.

       Meine Desert-Group Kameraden, die kein Wort verstanden, wollten von mir wissen, was Willi da unten auf der Piste für einen Zauber veranstaltete. Ich erklärte ihnen, dass Willi die beiden Italiener aufforderte, ihm das Fahrzeug zu überlassen. Es sei konfisziert für seinen Vorgesetzten Major Waldhoff, Kommandant der 96 Infanterie Division.

       Ob es diese 96 Infanterie Division auch wirklich gab, wusste ich natürlich nicht. Die beiden Italiener bestimmt auch nicht, doch etwas an Willis Auftreten, schien den beiden suspekt. Sie machten keine Anstalten, das Fahrzeug einem abgerissenen Infanterie-Obergefreiten zu geben. Was sich dann aber abspielte, ging rasend schnell von statten. Der Fahrer des italienischen Fahrzeuges, griff an seinen Gürtel und zog die Pistole. Sein Beifahrer nahm

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