Sky-Navy 14 - Vorposten im Rylon-System. Michael Schenk

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Sky-Navy 14 - Vorposten im Rylon-System - Michael Schenk страница 3

Автор:
Серия:
Издательство:
Sky-Navy 14 - Vorposten im Rylon-System - Michael Schenk Sky-Navy

Скачать книгу

genannte Hoch-Wort zeigte in seiner Reaktion, dass es nichts anderes erwartet hatte. „Ich halte dies für überlegt und angemessen. Ich vermute, dass ich mich verborgen, jedoch nicht zu gut verborgen halten soll?“

      „Du bist ein fähiges Hoch-Wort und wirst wissen, was dafür zu tun ist“, lobte Surus-Galmon. „Der Feind soll erkennen können, dass sich der zweite Stachel beim Asteroidenfeld aufhält, ohne dass es zu offensichtlich ist, dass er dies tun soll.“

      Hendro-Talar reagierte amüsiert. „Er wird den zweiten Stachel erkennen und glauben, dass dies der Hinterhalt ist, dem er zum Opfer fallen soll.“

      Erneut knickte das Höchst-Wort die Fühler nach vorne. „Er wird sich aufteilen, um unseren ersten Stachel zu beschäftigen und mit seiner Hauptmacht die angeblich größere Gefahr, unseren zweiten Stachel, anzugreifen.“

      „Doch ich werde mich zurückziehen und ihn ins Asteroidenfeld locken“, meinte Gondro-Gon.

      „Genau das wirst du nicht tun. Du wirst nach oben ziehen und dich vom Feld lösen. Dadurch erkennt der Feind deine Stärke und dass er sich zwischen zwei Feindflotten befindet. Er hat dann nur drei Möglichkeiten: den ehrlosen Rückzug, sich einem unserer Stacheln zuzuwenden und damit seine Umzingelung und Vernichtung zu riskieren, oder er wählt die dritte Option.“

      Die Fühler von Gondro-Gon richteten sich zitternd auf. „Jetzt verstehe ich“, sagte er überrascht. „Die dritte Option besteht darin, dass er selber Schutz im Asteroidenfeld sucht, wobei er davon ausgehen wird, dass sich dort keine Schiffe von uns aufhalten.“

      „Doch genau dort verberge ich mich mit den fünfhundert Schiffen des dritten Stachels“, erklärte das Höchst-Wort zufrieden und erntete begeisterte Zustimmung. „Wir werden die Flachschlitznasen vollkommen überraschen und in ein Gefecht verwickeln. Dann schwenken der erste und zweite Stachel ein und wir haben den Feind in einer tödlichen Zange, aus der er nicht mehr entkommen kann. Ebenso wie wir, benötigt auch der Feind zwölf Zeiteinheiten um seinen Schwingungsantrieb zu aktivieren und er kann nur in die Schwingung gehen, wenn er nicht schneller als die Geschwindigkeit des Lichtes ist. Zu langsam und zu viel Zeit, um uns noch entkommen zu können. Ich spreche das Wort, dass die goldene Energie erst eingesetzt werden soll, wenn der zweite Stachel in das Stechen geht. Nur so wird die tatsächliche Falle in der scheinbaren Falle zu einer tödlichen Überraschung für den Feind. Ich weiß, dass der erste Stachel damit seine wirksamste Verteidigung und Angriffswaffe verliert, doch dies ist erforderlich, um die Flachschlitznasen unerwartet zu treffen. Wir werden ein paar Verluste hinnehmen, um den Feind vollständig auszulöschen.“

      Der Schlachtplan des Höchst-Wortes genoss die volle Zustimmung der anderen Kommandeure. Während man ein paar Einzelheiten für die Zuordnung der Schiffe zu den einzelnen Geschwadern, den Stacheln, vornahm, ließen sich Surus-Galmon und Hendro-Talar eine Erfrischung reichen.

      Auf eine herrische Bewegung des Schlachtschiffkommandanten hin eilte ein Suffris heran. Die von den Norsun als Halbintelligenzen eingestuften Lebewesen gehörten zu den Überlebenden eines Volkes, welches schon vor Jahrhunderten von ihnen bezwungen worden war. Ihre flachen und linsenförmigen Leiber waren ungefähr zwei Meter lang und bewegten sich auf acht Beinen voran, von denen die vorderen beiden mit Händen versehen waren, die für einfache Arbeiten geeignet waren. Der kleine Kopf wies die Form eines flachen „T“ auf, wobei die Verlängerung des „T“ aus einem harten Stachel bestand, der ursprünglich dazu gedient hatte, Beute zu töten und dann auszusaugen. Inzwischen hatten sie begriffen, dass sie keine Beute mehr machen durften und ernährten sich von einer speziellen Nährlösung.

      Suffris waren willige Diener, die für einfache Tätigkeiten eingesetzt wurden und auf fast allen Schiffen zu finden waren. Ihre Arbeit auf den Orbitalwerften und bei Außenreparaturen wurde sehr geschätzt, da die Kreaturen vollkommen unempfindlich gegen die Kälte des Weltraums waren. Ihre silbrige Körperflüssigkeit enthielt eine Substanz, die ein äußerst wirksames Kälteschutzmittel darstellte und ein Einfrieren ihrer Organe zuverlässig verhinderte.

      Der Suffris, den Hendro-Talar herbeigewunken hatte, brachte mit der typischen Schnelligkeit seiner Art ein kleines Tablett, auf dem zwei Pokale standen. Während sich die beiden Norsun zuprosteten, hastete die Kreatur rasch wieder in ihre Ecke, wo sie aufmerksam auf weitere Befehle wartete.

      Nach kurzer Zeit war man sich über die Aufteilung der Schiffe einig und Höchst-Wort Surus-Galmon befahl den drei Stacheln seiner Flotte, die ihnen zugewiesenen Positionen einzunehmen.

      Schließlich formierte sich der erste Stachel, in Höhe des dritten Planeten, in der klassischen Kugelform, auf die stets zurückgegriffen wurde, wenn man nicht wusste, aus welcher Richtung ein Feind eintreffen würde. Diese siebenhundert Schiffe waren überwiegend leichte Kreuzer und einige Schlachtkreuzer der 400-Meter-Klasse. Nur hundert von ihnen verfügten über die Möglichkeit, die neue goldene formbare Energie einzusetzen.

      Hochwort Gondro-Gon positionierte die fünfhundert Schiffe seines zweiten Stachels knapp oberhalb des Asteroidenfeldes. Die Zusammensetzung entsprach jener des ersten Stachels, doch zweihundert Schiffe verfügten über die goldene Energie. Gondro-Gons Flaggschiff war die Kenntai-Gerrun, eines der kostbaren neuen Schlachtschiffe.

      Der dritte Stachel, unter Höchst-Wort Surus-Galmon persönlich, war die kampfkräftigste Formation. Neben der Kossandes-Narret gehörten ihr zwei weitere Schlachtriesen an.

      Das Warten auf den Feind stellte die Geduld der Norsun auf eine harte Probe. Mit jeder verstreichenden Stunde wuchs aus der Zuversicht die Unsicherheit. Die Flotten hielten untereinander Funkstille. Das Höchst-Wort hatte strikten Befehl erteilt, dass diese erst auf seinen Befehl gebrochen werden durfte.

      Die wachsende Unruhe von Surus-Galmon war in der großen Bugzentrale des Schlachtschiffes spürbar. Unruhig schritt er durch den kreisrunden Raum mit den Arbeitsplätzen der Führungsoffiziere. Seine Blicke wechselten zwischen der Ortung und der riesigen Panoramascheibe, welche die Vorderseite der Zentrale einnahm.

      Viel gab es nicht zu sehen. Alle Schiffe des dritten Stachels lagen verborgen zwischen den großen und kleinen Asteroiden des Feldes. Gegen den von mattem Sternenglanz erfüllten Weltraum hoben sich die Brocken aus Stein, Metall oder Eis wie dunkle Schatten ab. Nur ihre Kanten schimmerten, wo das Sonnenlicht sie traf.

      Schiffskommandant Hendro-Talar war dankbar für den Umstand, dass es sich um ein statisches Feld handelte. Alle Asteroiden folgten der gleichen Umlaufbahn um ihren Stern und mit der gleichen Geschwindigkeit. Das minderte die Gefahr einer Kollision, obwohl sie nicht ganz ausgeschlossen werden konnte. Einige der kleineren Felsen wurden gelegentlich vom Gravitationsfeld eines großen Asteroiden beeinflusst und veränderten ihre Bahn.

      Eine punktgenaue, einem Laser ähnliche Verbindung, stellte die einzige Datenübertragung und Kommunikationsmöglichkeit des Flottenflaggschiffes mit den Flaggschiffen der anderen beiden Stachel sicher.

      „Führende Hand der Sprecher an das Höchst-Wort“, meldete sich der Funkoffizier unvermittelt. „Ich empfange das vereinbarte Signal vom ersten Stachel. Der Feind ist da.“

      „Beim Feuerfall von Istwagh“, fluchte Surus-Galmon erleichtert, „endlich sind die verdammten Flachschlitznasen eingetroffen!“

      Hoch-Wort Hendro-Talar teilte seine Erleichterung. Der Kommandant des Schlachtschiffes trat an die Seite des Funkoffiziers. „Nur die Bestätigung? Sonst nichts? Keine Angabe über die Stärke des Feindes?“

      Der Offizier kreuzte bedauernd die Kopffühler. „Nur die Bestätigung, Hoch-Wort. Sonst nichts.“

      Hendro-Talar wandte sich dem Oberbefehlshaber zu. „Das Hoch-Wort des ersten Stachels wartet wohl ab,

Скачать книгу