Sky-Navy 14 - Vorposten im Rylon-System. Michael Schenk

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ist beschädigt. Wir können nur noch einen kleinen Teil des Schiffes mit Wärme, Licht und Luft versorgen.“

      Die senkrechten Schlitzpupillen in den Augen des Kommandanten verengten sich extrem. „Wir haben keine Energie mehr? Keinen Antrieb, keine Waffen und keine Fernkommunikation?“

      „Und nur eine sehr begrenzte Versorgung“, ergänzte der berichtende Offizier. „Wir können derzeit keinen Notruf absetzen. Allerdings werden unsere Vorräte sehr lange reichen. Wir haben bislang nur einhundertfünfundzwanzig Überlebende entdeckt.“

      Das kräftige Grün der Haut von Hendro-Talar wurde fahl. Tausende von Norsun waren gestorben und die Chancen der wenigen Überlebenden gering.

      „Man wird nach uns suchen“, meinte die ausführende Hand der Sprecher. „Die anderen Schiffe der Flotte werden nach uns suchen.“

      ***

      Vier Tage verstrichen, ohne dass ein anderes Schiff in Sicht kam. Die Überlebenden an Bord des Flottenflaggschiffes bemühten sich in dieser Zeit verzweifelt, wenigstens einen der Hauptenergieerzeuger in Gang zu setzen und einige der Schäden zu beheben, doch alle Mühen blieben ohne Erfolg.

      Schließlich rief der Oberkommandeur die überlebenden Worte in die Zentrale, um sich mit ihnen zu beraten. Etliche der einfachen Besatzungsmitglieder kamen hinzu. In Anbetracht der prekären Lage duldete das Höchst-Wort ihre Anwesenheit.

      „Vielleicht haben sie nach uns gesucht“, stellte das Höchst-Wort grimmig fest. „Vielleicht halten sie uns aber auch für tot. In den vergangenen Tagen hat sich keines unserer Schiffe blicken lassen. Keines der unseren und auch keines der anderen kleinen Mütter.“

      „Unsere Flotte kann nicht vernichtet worden sein. Sie zählte eintausendsiebenhundert Schiffe und der Feind besaß kaum fünfhundert. Wir waren ihm weit überlegen.“

      „Dann scheint die Suche nach uns keine Priorität zu haben.“ Höchst-Wort Surus-Galmon schritt unruhig in der Zentrale auf und ab. „Andernfalls hätte uns längst ein Schiff entdeckt. Nein, wir können uns nicht darauf verlassen, dass in der nächsten Zeit ein Rettungskommando erscheint. Wir müssen uns auf eine lange Wartezeit einstellen. Möglicherweise eine sehr lange Wartezeit.“

      Hendro-Talar begriff, worauf der Flottenbefehlshaber anspielte. „Beim Feuerfall von Istwagh, wir sollen uns einfrieren? Wir sollen in den ewigen Schlaf der Kältekammern?“

      „Kein ewiger Schlaf, Hendro-Talar. Irgendwann wird man uns finden und wieder erwecken.“

      Kapitel 2Beschlüsse

       Gegenwart,

       Mars Central, Sitz des Hohen Rats des Direktorats, Mars, Sol-System

      Gemessen an anderen Gebäuden der Metropole Mars Central war der Sitz des Hohen Rates des Direktorats eher bescheiden. Dennoch verkörperte der hoch aufragende Bau die ganze Macht der Regierung. Die oberen Ebenen reichten bis in die dünne Wolkendecke hinauf, die sich gelegentlich bildete, wenn im Rahmen des fast abgeschlossenen Terraformingprozesses leichter Regen auf die einst staubtrockene Oberfläche fiel. Der Mars war zum großen Teil zu einer erdähnlichen Welt geworden, auf der es Wälder und Seen gab. Trotzdem waren fast dreißig Prozent der Oberfläche bis jetzt noch Wüstengebiete. Immer wieder gab es Stürme, bei denen der Luftdruck und der Sauerstoffgehalt so weit abfielen, dass die Marsbewohner Verdichtermasken tragen mussten. Dennoch hätten die Marsianer mit keinem anderen Planeten getauscht, denn der Mars war ein Planet des Sol-Systems und dieses würde immer Ursprung und Heimat der Menschheit bleiben. Die Erde hatte sich zwar inzwischen von der Plage Mensch erholt, doch ein Beschluss des Hohen Rates verbot die erneute Besiedelung. Nur Forschern und kleinen Besuchergruppen wurde es gestattet, sie zu betreten.

      Der Hohe Rat des Direktorats setzte sich aus den Vertretern aller von Menschen besiedelten Welten zusammen. Die Beschlüsse wurden demokratisch und in einer Zweidrittelmehrheit getroffen und waren dann für alle bindend. Es gab nur wenige, die den Weisungen des Rates, den sogenannten Direktiven des Direktorats, nicht bereitwillig folgten, denn die Mitgliedschaft bot große Vorteile beim Handel und sie bot den Schutz der Streitkräfte. Seitdem die Menschheit, dank des Hiromata-Kristalls, über den Nullzeit-Antrieb verfügte und man sich immer weiter in den Weltraum ausdehnte, war man auf mehrere intelligente Fremdrassen gestoßen. Mit einer davon, den Hanari, war man in fester Freundschaft verbunden. Die Menschen hatten alle Anstrengungen unternommen, um diese Intelligenzen vor der Explosion ihrer Sonne zu retten und sie rechtzeitig umzusiedeln. Auch mit den Negaruyen der Sand-Welt pflegte man freundschaftliche Kontakte. Doch die geheimnisvollen Negaruyen der verborgenen Welt und die insektoiden Norsun waren Völker, mit denen ein Frieden nicht gesichert war. Die Gefahr des Krieges schwebte wie ein Damoklesschwert über dem Direktorat und so waren selbst nach Unabhängigkeit strebende Kolonien bereit, sich enger in den Weltenbund einzubringen.

      Der Hohe Rat des Direktorats verwaltete die eher bescheidenen Vorkommen des Hiromata-Kristalls, verabschiedete die für alle gültigen Gesetze, zog Steuern ein und entschied über den Einsatz der Streitkräfte.

      Hoch-Admiral John Redfeather war der militärische Oberbefehlshaber der Sky-Navy und der Sky-Cavalry. Ihm stand sein Freund, Hoch-General Omar ibn Fahed, zur Seite, der den Befehl über die Truppen innehatte. Beide trafen ihre Entscheidungen prinzipiell unabhängig vom Rat, waren jedoch darauf angewiesen, dass dieser den Einsatz des Militärs bewilligte. Beide Seiten waren dabei um gutes Einvernehmen bemüht, auch wenn es gelegentlich Diskrepanzen gab, da der Hohe Rat auch über die finanziellen Mittel des Militärs entschied.

      In der Vergangenheit hatten die Streitkräfte keine Priorität genossen, denn der Ausbau der Wirtschaft, Handelsbeziehungen und die Unterstützung der besiedelten Welten hatten Vorrang gehabt. Doch mittlerweile mussten immer mehr Welten geschützt werden. Mit den Norsun gab es einen nur unsicheren Waffenstillstand und die Negaruyen der verborgenen Welt hatten schon mehrfach ihre kriegerische Absicht bewiesen.

      Erst vor Kurzem war zum ersten Mal eine der drei wichtigsten Militärbasen der Streitkräfte, die Sky-Base Rigel, angegriffen worden. Daher suchte Hoch-Admiral John Redfeather, gemeinsam mit seinem Freund und Adjutanten, Lieutenant Faso, einige Mitglieder des Hohen Rates auf. Hierbei handelte es sich um die „ausführenden Räte“, besonders Bevollmächtigte, die dann Entscheidungen fällten, wenn diese rasch getroffen werden mussten und keine Zeit blieb, die volle Ratsversammlung einzuberufen. Die Verantwortung der ausführenden Räte war hoch, da sie ihre Beschlüsse später vor der Vollversammlung rechtfertigen mussten, um deren nachträgliche Zustimmung einzuholen. Das war nicht immer leicht und oft scheuten ausführende Räte vor schwierigen Entscheidungen zurück, doch im Verteidigungsfall galten andere Regeln. Eine solche Situation war nach dem Angriff auf Rigel gegeben und die nächste Vollversammlung des Hohen Rates sollte erst in einem Jahr stattfinden.

      John Redfeather setzte daher auf die Befugnisse der ausführenden Räte. Vor allem der Hohe Rat Mbuto Sangales, dessen Vorfahren aus Nigeria auf der Erde stammten, hatte Redfeather in der Vergangenheit immer wieder weitreichende Befugnisse erteilt.

      Sangales hatte Redfeather und Faso zu einer sogenannten kleinen Exekutive eingeladen. Das Treffen mit drei ausführenden Ratsherren sollte einige Beschlüsse ermöglichen, die für die künftigen Möglichkeiten der Streitkräfte entscheidend sein würden.

      Redfeather und Faso nutzten einen Expresslift, um in die Spitze des Ratsgebäudes zu gelangen. Die transparente Kabine glitt außen am Gebäude empor und so genossen die beiden Offiziere eine phänomenale Aussicht über die Metropole Mars Central und deren Umgebung. Diese war längst über die einstigen Überlebenskuppeln hinausgewachsen. Das Stadtbild wurde

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