Sky-Navy 14 - Vorposten im Rylon-System. Michael Schenk

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Schwingung tritt.“

      Das Höchst-Wort knickte schweigend die Fühler nach vorne. Langsam schritt er an der Panoramascheibe entlang. „Bedauerlich, dass wir nicht vorausbestimmen können, wo sie die Schwingung verlassen. Das wäre überaus nützlich.“

      Jeder kannte die Schwäche des Feindes. Verließen die Negaruyen die Nullzeit der Schwingung, so waren sie für eine Viertel Zeiteinheit wie paralysiert. Niemand kannte die Ursache für diese Handlungsunfähigkeit, in welcher der Feind vollkommen wehrlos war. Erst seit kurzer Zeit verfügte er über automatische Verteidigungssysteme, doch diese waren erwiesenermaßen noch fehlerhaft. Leider konnte man nicht im Voraus wissen, wann und wo der Feind aus der Schwingung kommen würde. Mancher Norsun-Kommandant hatte sich schon ausgemalt, wie es wohl wäre, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein und den hilflosen Feind ohne Gegenwehr abzuschlachten.

      „Führende Hand der Sprecher an das Höchst-Wort und das Hoch-Wort: Ich empfange Informationen des ersten Stachels. Impulsspruch wird von mir in Klarsprache umgewandelt.“

      „Führende Hand der Sprecher, übermittle, wenn du bereit bist.“

      „Meine Hand folgt deinem Willen, Herr“, bestätigte der Funker.

      Der Stachel des Funkoffiziers steckte tief im Futteral seiner Sitzstange. Duftmoleküle wurden zwischen dem Norsun und der eTronik des Schlachtschiffes ausgetauscht, während seine Hände über die einzelnen Lichtfelder des Schaltpultes glitten. Das leichte Vibrieren der Fühler verriet seine hohe Konzentration, während er von den anderen Anwesenden beobachtet wurde. Sie alle, gleichgültig ob Höchst-Wort, Hoch-Wort oder Wort, warteten auf die Informationen und darauf, ob dies ein Tag des Ruhmes werden würde.

      „Erster Stachel meldet 467 Negaruyen, die aus der Schwingung gekommen sind. Genau zwischen dem dritten und vierten Planeten. Der Feind bremst ab und erreicht Stechentfernung in zwei Zeiteinheiten.“

      „Ich spreche das Wort an den ersten Stachel“, kündigte Surus-Galmon an. „Ich muss wissen, was für Schiffe die Flachschlitznasen aufbieten.“ Er wandte sich ein Stück zur Seite. „Ausführende Hand der Seher und Fühler, was zeigen unsere Fernaugen?“

      Der für die Raumortung zuständige Norsun-Offizier stellte die Fühler zur Seite. „Die Taststrahlen unserer Fernaugen können die Asteroiden nicht durchdringen.“

      „Ausführende Hand des Schiffes, ich spreche das Wort“, sprach das Höchst-Wort den Piloten des Schlachtschiffes an. „Versetze das Schiff so weit, dass unsere Fernaugen freie Sicht bekommen. Ich muss wissen, was da draußen vor sich geht.“ Er bemerkte den skeptischen Blick des Hoch-Wortes. „Es ist überlegt und angemessen. Wir werden den Feind mit unseren Fernaugen und Fernfühlern erkennen können, doch ihm ist es nicht möglich, uns zu entdecken. Wir sind von so vielen Asteroiden umgeben, dass er uns für einen metallenen Felsen halten wird.“

      Was das Hoch-Wort davon hielt, war nicht zu ergründen. „Zu deinem Willen, Herr“, stimmte er zu und seine Geste bedeutete dem Piloten, den Befehl des Oberbefehlshabers auszuführen.

      Langsam und sehr vorsichtig aktivierte der Pilot das Hecktriebwerk und einige der Korrekturdüsen, bis er das riesige Schiff wieder mit einem kurzen Gegenschub des Bugtriebwerks abbremste.

      „Ausführende Hand der Seher und Fühler an das Höchst-Wort: Unsere Fernsinne erfassen nun den Feind.“

      In den taktischen Würfel geriet Bewegung. Bislang hatte er lediglich den Bereich zwischen dem zweiten und vierten Planeten und die Positionen der eigenen drei Flottenverbände gezeigt. Jetzt blinkten weitere Symbole in bedrohlichem Blutgrün.

      Hoch-Wort Hendro-Talar trat an die Seite von Surus-Galmon. „Sie fliegen in einem ungeordneten Pulk. Direkt auf den ersten Stachel zu. Da, jetzt reagiert der erste Stachel. Er bildet die Schale.“

      „Das ist überlegt und angemessen“, meinte Surus-Galmon. „Der Feind fliegt den Mittelpunkt an und gerät in ihren Brennpunkt. Der erste Stachel kann jetzt alle Waffen einsetzen und sich auf diesen Brennpunkt konzentrieren. Beim Feuerfall von Istwagh, ich hätte die Negaruyen nicht für dermaßen dumm gehalten! Sie müssten doch wissen, dass sie auf diese Weise in den Tod fliegen.“

      „Möglicherweise rechnen sie sich eine gute Chance aus. Sie sind zahlenmäßig gleich stark.“

      Die Symbole des ersten Stachels und der Feindflotte begannen zu pulsieren. Gleichzeitig meldete sich der Kommunikationsoffizier: „Ausführende Hand der Sprecher an das Höchst-Wort: Der erste Stachel meldet Stechen.“

      Obwohl die Norsun den Stachel an ihrem Hinterleib nicht mehr als Waffe einsetzen konnten, war es in ihrem Sprachgebrauch immer noch üblich, eine Kampfhandlung damit in Verbindung zu bringen.

      Höchst-Wort Surus-Galmon konnte sich sehr gut vorstellen, was nun außerhalb des Asteroidenfeldes geschah. Der erste Stachel und der Feind hatten den Beschuss mit Raketen und Projektilwaffen eröffnet, die eine höhere effektive Reichweite aufwiesen als reine Energiewaffen. Letztere der Negaruyen waren bisher nicht sehr weit entwickelt und so setzten sie noch immer auf ihre bewährten Projektilgeschütze. Sie waren jedoch bestrebt, ebenfalls wirksame Strahlwaffen zu entwickeln.

      Bei beiden Flottenverbänden erschienen grün leuchtende Zahlen, welche die steigenden Verluste anzeigten.

      „Auf diese Entfernung sind ihre Kanonenboote sehr wirksam“, stellte Hendro-Talar fest. „Doch wenn sie noch etwas näher kommen, dann wird der erste Stachel seine Projektoren einsetzen und sie brennen.“

      Vor dem geistigen Auge Surus-Galmons erschien das Bild eines typischen Negaruyen-Schiffes. Ein schwarzer, walzenförmiger Körper, der Bug eine Halbkugel, das Heck ein wenig abgestumpft, an beiden Enden die Schächte der leistungsstarken Triebwerke, kreisförmig um die Abschussrohre der Raketen angeordnet. In der Mitte des Bugs befand sich die Öffnung der großen Bugkanone, die ein schweres massives Projektil abschoss. Diese mächtige Waffe hatte den Negaruyen-Walzen die Bezeichnung als Kanonenboot eingetragen. Die Wucht des Geschosses konnte die Panzerung jedes Hantelschiffes zertrümmern und ihre Wirksamkeit zeigte sich auch in diesem Gefecht.

      Eine ganze Reihe von Hantelschiffen wurde getroffen. Bei einigen geschah dies von der Seite. Die betreffende Kugel zerbarst in einer Wolke aus Feuer und Trümmern. Anderen wurde der Mittelteil zersprengt und die beiden Kugelelemente trieben hilflos auseinander. Besonders verheerend war ein Treffer in Längsrichtung. In dem Fall wurde das gesamte Schiff vernichtet. Im Zeitraffer konnte man dann sehen, wie eine Feuerblume durch die gesamte Länge der Hantel raste und diese zerstörte.

      Mehrere Dutzend Hantelschiffe vergingen, bevor der erste Stachel seine Energieprojektoren wirksam zum Einsatz bringen konnte. Die ersten Verluste des Feindes brachten dem Höchst-Wort jedoch keine Erleichterung.

      „Sie ändern den Kurs“, stellte Hoch-Wort Hendro-Talar fest. „Sie fliehen. Sie haben erkannt, dass sie unterliegen werden.“

      Surus-Galmon kreuzte verneinend die Fühler und winkte den Suffris heran, ihm eine Erfrischung zu bringen. „Deine Worte sind unbedacht und unangemessen. Bislang vernichteten sie drei von unseren Schiffe, gegenüber einem, welches sie verlieren. Nein, Hoch-Wort, sie haben den zweiten Stachel entdeckt und wollen sich ihm zuwenden.“

      „Gut, dann geraten sie zwischen zwei Feuer. Wenn sie uns ihren ungeschützten Bauch zuwenden, wird unser dritter Stachel ihnen den Todesstich versetzen.“

      Die Meinung von Hendro-Talar war nachvollziehbar. In Relation, zur Position der Negaruyen, befand sich der erste Stachel unterhalb des Asteroidenfeldes, der zweite Stachel hingegen an dessen Oberseite.

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